Von 1973 bis 2008 war die Rallye Monte Carlo fester Bestandteil der Rallye-Weltmeisterschaft. Dann wechselte "die Mutter aller Rallyes" für drei Jahre als Auftaktveranstaltung zur Intercontinental Rally Challenge. Ihre diesjährige Rückkehr in den WM-Kalender freut Citroën-Pilot Sébastien Loeb ganz besonders. 2008 übertraf der amtierende Weltmeister mit seinem fünften "Monte"-Sieg die deutsche Rallye-Legende Walter Röhrl (vier Siege). "Es ist eine mystische Rallye und schön, dass sie wieder zurückgekehrt ist", so Loeb.
Der 37-jährige Titelverteidiger zählt auch in diesem Jahr zu den Favoriten im Kampf um die WM-Krone. Erstmals als Teamkollege an seiner Seite: Mikko Hirvonen. Der ehemalige Ford-Pilot wechselte im Winter 2011 zur französischen Werksmannschaft und wird zum ersten Mal in einem Citroën DS3 WRC starten. Mit der "Monte" verbindet den Finnen eine Hassliebe: "Ich liebe diese Rallye - aber nur wenn ich nicht dort bin. Bin ich aber mit den falschen Reifen auf den vereisten Bergen und muss mit Slicks herunterfahren, dann hasse ich es."
Insgesamt 85 Teilnehmer haben sich für die rund 433 Kilometer lange, anspruchsvolle Fünftages-Hatz im Kleinstaat an der Côte d'Azur angemeldet. Darunter 17 WRC-Teams, die um die ersten WM-Punkte des Jahres kämpfen. Als neue Nummer eins im Ford-Werksteam bietet Jari-Matti Latvala dem amtierenden Weltmeister Loeb die Stirn. Ebenso wie sein neuer Teamkollege Petter Solberg nimmt der Finne die "Monte" in einem Ford Fiesta RS WRC in Angriff. "Die Monte wird sicherlich schwierig, weil es Sebastien Loebs Lieblingsrallye ist", so der 26-Jährige.
Ebenfalls dabei ist das M-Sport Ford World Rally Team. Die Motorsportschmiede von Malcolm Wilson stellt sich mit den Fahrern Ott Tänak, Evgeny Novikov und Francois Delecour den Herausforderungen auf den zumeist verschneiten und vereisten Gebirgspassagen der "Monte". Das Mini WRC Team ist mit Stammpilot Dani Sordo und Pierre Campana vertreten und wird durch die Privatiers Armindo Araujo und Paulo Nobre verstärkt. In den 1960er-Jahren feierte der Mini-Cooper "S" drei Siege im Fürstentum. "Es wäre unglaublich, bei der Rückkehr zur Rallye Monte Carlo nach über 40 Jahren in die Fußstapfen der original Mini Cooper der 1960er-Jahre zu treten. Wir müssen diese Veranstaltung jedoch realistisch einschätzen. Die Reifenwahl auf den teilweise verschneiten Prüfungen könnte zur Lotterie werden", sagt der neue Mini-Teamchef Dave Wilcock.
Zum weiteren WRC-Fahreraufgebot zählen die Ford-Privatiers Matthew Wilson, Henning Solberg, Martin Prokop und Julien Maurin. Peter van Merksteijn und Thierry Neuville sind mit zwei weiteren Citroën DS3 WRC genannt.
Für Volkswagen Motorsport ist der Saisonauftakt zugleich der erste offizielle Testlauf unter Wettbewerbsbedingungen. Im Skoda Fabia S2000 treten der ehemalige Citroën-Werkspilot Sébastien Ogier und der Niederländer Kevin Abbring in der SWRC-Klasse an. Die PWRC ist bei der "Monte" ebenfalls vertreten.
Nach dem Shakedown am 17. Januar fällt der Startschuss am 18. Januar im südfranzösischen Valence. Insgesamt 18 Wertungsprüfungen stehen den Piloten über eine Gesamtdistanz von rund 1.772 Kilometern bevor. Am 22. Januar endet die 80. Ausgabe der Rallye Monte Carlo gegen elf Uhr nach der "Power Stage" zwischen Sainte Agnès und dem Col de la Madone.
Nach der Kündigung des bisherigen WM-Vermarkters North One Sport übernimmt der Fernsehsender "Eurosport" die TV-Berichterstattung. Geplant sind halbstündige Zusammenfassungen. Die vorläufigen TV-Zeiten lauten wie folgt:
Mittwoch, 18. Januar, 23:00 Uhr
Freitag, 19. Januar, 0:00 Uhr
Samstag, 20. Januar, 0:00 Uhr
Sonntag, 21. Januar, 0:00 Uhr
Montag, 22. Januar, 0:00 Uhr