Die Rallye Portugal hat Tradition. Bereits 1973 wurde die Veranstaltung in die FIA Rallye-Weltmeisterschaft aufgenommen. Verwinkelte Straßen, enge Kehren und blinde Kuppen stellen die Teilnehmer vor extrem große Herausforderungen. Hinzu kommen dieses Jahr neue Routen, eine Verlängerung der Gesamtdistanz um 13 Prozent und drei Nachtprüfungen am Donnerstag mit durchschnittlich 12 Kilometern Länge. Insgesamt stehen 22 Prüfungen über 434,77 Wertungskilometer rund um das Rallyezentrum Faro auf dem Programm. Der Servicepark befindet sich wie in den Vorjahren im Algarve Stadion.
"Portugal ist die erste Rallye, wo wir die relative Stärke der Teams einschätzen werden können", sagt Citroën -Pilot Sébastien Loeb. Der Elsässer reist als Tabellenführer mit einem Polster von 16 Punkten auf Markenkollege Mikko Hirvonen auf die iberische Halbinsel und gilt als klarer Favorit. Konkurrent Ford lässt der Weltmeister aber dennoch nicht aus den Augen: "In Mexiko haben wir gesehen, dass unsere Gegner einen signifikanten Fortschritt gemacht haben. Das war eine Rallye, bei der sie traditionell nicht so eine starke Performance gezeigt haben. Wenn das gleiche auch in Portugal zutrifft, dann wird es ein sehr enger Kampf. Was uns betrifft, so ist unsere Vorbereitung gut gelaufen. Der DS3 war seit Saisonbeginn auf allen Strecken schnell. Ich glaube, das wird in Portugal nicht anders sein."
Hirvonen, der sich nach seinem Abgang von Ford immer besser an den Citroën DS3 WRC gewöhnt und in Mexiko Gesamtrang zwei belegte, zeigt sich ebenfalls optimistisch: "In Mexiko bin ich ein paar gute Zeiten gefahren und habe mir am ersten Tag ein Kopf-an-Kopf-Duell mit Sébastien geliefert. Ich muss aber immer noch daran arbeiten, meinen Fahrstil an den DS3 anzupassen."
Auch bei Ford hofft man auf einen Erfolg an der Algarve. "Portugal ist eine tolle Rallye und ich bin hungrig auf einen Spitzenplatz", sagt Petter Solberg. Mit einem Sieg bei der legendären "Fafe-Prüfung" stellte der 37-jährige Norweger sein Können bereits vor Beginn der offiziellen Veranstaltung unter Beweis. Die 6,34 Kilometer lange Strecke befindet sich in der Nähe von Porto und war bis 2001 fester Bestandteil der Rallye. Auch in diesem Jahr lockte die "Flug-Show" über 100.000 Zuschauer an die "Fafe-Kuppe". "Wir haben den ersten Schritt gemacht, jetzt müssen Jari-Matti Latvala und ich nächste Woche alle schlagen", kommentierte Solberg seinen Erfolg.
Zum 57 Teams starken Starterfeld zählt auch Sébastien Ogier. Der Volkswagen-Pilot konnte die Rallye Portugal zu Citroën-Zeiten zwei Mal gewinnen (2010 und 2011) und will auch im Skoda Fabia S2000 eine gute Figur machen. "Klar ist aber auch, dass wir dieses Mal mit unserem S2000-Auto nicht um den Gesamtsieg fahren können, sondern an unserer Zukunft arbeiten. Für uns geht es weiterhin darum, das ganze Team bestmöglich auf das Debüt des Polo R WRC vorzubereiten."
Auch Mini-Werkspilot Armindo Araujo startet mit einer gehörigen Portion Ehrgeiz im Gepäck. Vor Heimpublikum will der Portugiese erneut WM-Punkte sammeln und hofft auf zahlreiche Unterstützung seiner Fans. Die wiederum dürfen staunen, denn Araujo verrät: Bei der Super Special in Lissabon wird ein riesiger Mini auf dem Dach eines Gebäudes stehen."