WRC·25.4.2012

Rallye-Tango in Argentinien: Seit 2005 ungeschlagen

Die Rallye Argentinien ist eine der härtesten Prüfungen der Saison: Insgesamt 19 WPs über 500 gewertete Kilometer stehen rund um das Rallyezentrum von Villa Carlos Paz auf dem Programm. Die Route führt die Teilnehmer über raue und sandige Schotterpisten in der argentinischen Pampa und beinhaltet kurvenreiche Bergpassagen, spektakuläre Wasserdurchfahrten und Vollgas-Passagen mit Sprungkuppen. Ein Spektakel, zu dem mehr als eine Million PS begeisterte Zuschauer erwartet werden.

Tabellenführer Sébastien Loeb kennt die Tücken des WM-Klassikers ganz genau. Sechs Mal schon gewann der Franzose den heißen Schottertanz in Argentinien. Und auch in diesem Jahr peilt der Rekord-Weltmeister einen Triumph an. "Nach der Enttäuschung von Portugal bin ich entschlossen, wieder auf die Siegerstraße zurückzukehren", so Loeb.

In Sachen Startposition ist sich der Elsässer allerdings noch unsicher: "In Portugal sind wir ein kalkulierbares Risiko eingegangen, indem wir als Erste auf die Strecke sind. An diesem Tag waren ja auch nur Special Stages mit einer Länge von 35 Kilometern zu bewältigen. In Argentinien sind am Freitag mehr als 200 Kilometer an Prüfungen zu fahren." Vor allem das unberechenbare Wetter bereitet dem Elsässer Kopfschmerzen, denn eine verlässliche Vorhersage gibt es nicht. "Wenn es regnet, müssen wir vorn starten, damit wir uns nicht durch den Matsch arbeiten müssen. Wenn es trocken ist, starten wir sicherlich besser um Position 15", erklärt Loeb.

Nachdem er seinen Sieg in Portugal abgeben musste, hofft auch Citroën-Pilot Mikko Hirvonen auf einen guten Auftritt. "In Portugal bin ich die meiste Zeit ein kontrolliertes Tempo gefahren. Hauptsächlich ging es darum auf der Straße zu bleiben, da ich einen großen Vorsprung hatte. Ich freue mich jetzt auf echtes Racing in Argentinien. Es gibt sehr schöne Prüfungen und ich genieße es dort immer sehr", so der Finne.

Ford-Konkurrent Petter Solberg trennen nur noch vier Punkte von der Tabellenspitze. Für seinen 180. WRC-Lauf hat sich der 37-Jährige abermals ein Plätzchen auf dem Podium vorgenommen. "Ich mag diese Rallye, aber es wird nicht einfach. Denn wir fahren hier keinen Sprint, sondern eine echte Marathon-Rallye, die 120 Kilometer länger ist als noch im Vorjahr. Daher werden wir uns am Anfang etwas zurückhalten und nicht gleich auf Angriff schalten. Die Devise lautet zunächst einmal abwarten und das richtige Tempo finden. Wenn nötig, können wir später immer noch attackieren", so der Norweger.

Eine Premiere im Ford Fiesta feiern Daniel Sordo und Beifahrer Carlos del Barrio. Sordo, der üblicherweise im Prodrive-Mini in der WM mitmischt, startet für den verletzten Jari-Matti Latvala. "Obwohl ich nur wenig Zeit hatte, um mich an das Auto zu gewöhnen, fühlte ich mich direkt wohl", so Sordo. Für den Spanier ist die Rallye Argentinien fast ein Heimevent: "Ich spreche die selbe Sprache und in der Vergangenheit haben mich die Fans hier immer super unterstützt. Ich werde zwar nur eine Rallye für Ford bestreiten, aber mein Ziel ist klar: Ich möchte das bestmögliche Resultat für das Team - und natürlich beweisen, dass die Entscheidung richtig war, mir diese Chance zu geben. Ich will hier vor allem in die Punkte fahren. Meinen Speed werde ich bei Bedarf an den Rallye-Verlauf anpassen."

Insgesamt gehen 62 Fahrer bei der Rallye Argentinien an den Start. Zu den Teilnehmern gehören auch Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen, die für Volkswagen Motorsport im Skoda Fabia S2000 um ein weiteres Top-Ten-Resultat kämpfen wollen. Unter den deutschen Startern befindet sich zudem Armin Kremer. Der dreimalige Deutsche Rallyemeister tritt mit Daniela Ertl in einem Subaru Impreza von Stohl Racing an.