So viele Premieren auf einmal: Nicht nur, dass die Werksteams in Schweden ihre neuen Boliden präsentieren. Zum ersten Mal in der Geschichte des skandinavischen Rallye-Klassikers führt die Route kurzzeitig auch durch das benachbarte Norwegen. Zudem wird in Schweden auf der letzten Wertungsprüfung in Gustavsford die erste "Power Stage" gefahren. Bei der speziell für das Fernsehen eingerichteten Strecke winken den drei schnellsten Piloten zusätzliche WM-Punkte (3-2-1).
Aber welches Auto fährt am schnellsten und welches springt am weitesten? Fakt ist, in den vergangenen Jahren triumphierten in Schweden ausschließlich finnische Piloten. Ford-Pilot Mikko Hirvonen bewies 2010 seine Schneetauglichkeit im hohen Norden und fuhr mit dem Ford Focus RS WRC aufs Siegerpodest. In diesem Jahr geht der Werkspilot im völlig neuen Ford Fiesta RS WRC an den Start. Gemäß technischem Reglement ist der Bolide mit einem 1,6-Liter-Turbomotor ausgestattet.
Unverändert sitzt auch Jari-Matti Latvala wieder für das Team Ford Abu Dhabi am Steuer. Der Vize-Weltmeister freut sich darauf, dem neuen Material auf den vereisten Straßen ordentlich einzuheizen. "Ich gehe sehr zuversichtlich in diese Saison. Für das Team steht der Gewinn der Markenwertung ganz oben - es wäre traumhaft, wenn ich auch um den Fahrertitel kämpfen könnte. Wenn wir Konstanz und Speed zusammenbringen, warum nicht?"
Khalid Al Qassimi pilotiert einen dritten Fiesta RS WRC des Werksteams. Zudem bringt das Partnerteam M-Sport Stobart je einen Fiesta RS WRC für Henning Solberg, Mads Østberg und Matthew Wilson an den Start. Das Monster World Rally Team tritt mit Ken Block an, die neue Mannschaft FERM Power Tools hat Dennis Kuipers sowie P-G Andersson genannt.
Titelverteidiger Sébastien Loeb, der seine elfte Saison als Citroen-Werksfahrer in Angriff nimmt, konnte die Rallye Schweden erst einmal, im Jahr 2004, gewinnen. Umso hungriger ist der siebenfache Weltmeister, der im kompakten Citroen DS3 WRC antritt, auf seinen zweiten Sieg im Winterland. "Ich hoffe, dass ich meinen Titel verteidigen kann. Aber ich werde meine Strategie dafür nicht ändern. Wir werden weiter von Rallye zu Rallye denken. In diesem Jahr gibt es mit dem neuen Reglement ein Menge unbekannter Faktoren."
Sébastien Ogier absolviert seine erste volle Saison in der Werksmannschaft der Franzosen. "Es wird schwierig, mit den Skandinaviern auf Augenhöhe zu fahren. Auch wenn es mein langfristiges Ziel ist, bin ich vom Titelgewinn nicht besessen. Auf der anderen Seite möchte ich bei jeder Rallye Punkte holen, wieder zu den Spitzenleuten gehören und weitere Erfahrung in der WRC sammeln", so der 27-Jährige.
Neben dem bewährten Spitzenduo treten auch die Privatiers Petter Solberg (Petter Solberg World Rally Team) und Kimi Räikkönen (Ice1 Racing) im DS3 WRC an.
Auch für die Produktionswagen-WM fällt der Startschuss in Schweden.