Zum ersten Mal seit 37 Jahren wird die Rallye Portugal wieder in Lissabon eröffnet. Auf einer drei Kilometer langen Super Special inmitten der Hauptstadt treten die besten Driftkünstler der Welt gegeneinander an. Anschließend werden die Rallye-Boliden per Trailer zurück ins rund 270 Kilometer entfernte Rallyezentrum Faro an die Algarve transportiert.
Seit 2007 präsentiert sich der WM-Klassiker (Debüt 1973) in der südlichen Touristenregion rund um Faro. Das Stadion an der Algarve dient als Servicepark und Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung. Insgesamt stehen in diesem Jahr 17 Wertungsprüfungen über 385,37 Kilometer auf dem Programm. Die Route führt über anspruchsvolle Schotterpisten im Hinterland des Touristenzentrums.
Mit einer guten Ausgangsposition geht Ford-Pilot Mikko Hirvonen an den Start. Der Werkspilot liegt in der Fahrerwertung mit neun Zählern vor Weltmeister Sébastien Loeb an der Tabellenspitze. "Aber das ist keine einfach Rallye. Hier gibt es viele Kurven, deren Scheitelpunkt nicht erkennbar ist. Umso wichtiger ist ein akkurater Aufschrieb", so der Finne. Seit dem Sieg von Colin McRae im Jahr 1999 stand allerdings kein Ford-Pilot mehr auf der Siegerliste des Rallye-Klassikers. "Das ist die schwerste Schotter-Rallye der ganzen Saison", erklärt Werkspilot Jari-Matti Latvala. "Die Straßen sind eng und es gibt viele blinde Kurven. Bäume und Felsen flankieren die Strecke."
Vorjahressieger und Sébastien Ogier (Citroen) zeigt sich optimistisch. "Ich habe in Mexiko zwar keine Punkte einheimsen können, aber mit Platz sechs starte ich in Portugal von einer optimalen Position. Und wir sind erst zwei von dreizehn Events gefahren - es gibt also noch eine ganze Menge Möglichkeiten gute Resultate einzuheimsen."
Auch Sébastien Loeb, Portugal-Sieger 2007 und 2009, hat nur ein Ziel vor Augen: "Wir wollen genau so gut sein wie in Mexiko. Und das bedeutet nur eines - Sieg."
Daniel Oliveira und Armindo Araujo sind in Portugal erstmals im Mini John Cooper Works S2000 unterwegs. Der Brasilianer und der Portugiese treten mit je einem Kundenfahrzeug in der S2000-Klasse an. Das Werksteam lässt sich für die Premiere des Mini WRC noch bis zur Rallye Italien (6. bis 8. Mai) Zeit.
Ein Debüt feiert auch die WRC Academy. Die Nachwuchsschmiede löst die Junior-WM ab und fördert unter anderem Kandidaten wie das deutsche Rallye-Talent Christian Riedemann. Insgesamt treten 18 Teams in identischen Ford Fiesta R2 von M-Sport an. Die WRC Academy startet auch bei der ADAC Rallye Deutschland.