WRC·23.10.2011

Loeb siegt in Spanien, Hirvonen wahrt WM-Chance: Loeb mit den besten Karten

Jede Menge Staub bestimmte den Auftakt der Rallye Spanien. Auf den Schotterpisten des ersten Tages hatte Rekordweltmeister Sébastien Loeb die besten Karten. Von Position eins aus gestartet, staubte der Citroën-Pilot im DSR WRC die Konkurrenz mächtig ein und verschaffte sich auf Verfolger Jari-Matti Latvala (Ford) einen Vorsprung von fast einer halben Minute. Der WM-Zweite Mikko Hirvonen kämpfte indes auf Rang drei verbissen um den Erhalt seiner WM-Chance.

Auch am Samstag hieß der Mann des Tages Loeb. Der gebürtige Elsässer musste sich jedoch weiterhin vor Latvala vorsehen, der ihm nach drei Bestzeiten dicht im Nacken saß. "Das war der beste Tag auf Asphalt in meiner gesamten Karriere", so Latvala, der seine Performance auch am Sonntag fortsetzte. Doch dann die überraschende Wende: Latvala folgte der obersten Ford-Teamordner und ließ Teamkollege Hirvonen auf Platz zwei vorrücken. "Das ist nie ein gutes Gefühl, aber es ist etwas, das getan werden muss. Ich muss die Entscheidung einfach akzeptieren", so der 26-Jährige.

Loeb erreichte hingegen ohne jegliche Teamorder das Ziel und feierte auf der iberischen Halbinsel seinen siebten Sieg in Folge. Die Rallye-Weltmeisterschaft führt der 37-Jährige vor dem Finale mit acht Punkten Vorsprung vor Hirvonen an. Loeb: "Es war eine wirklich gute Rallye für uns. Wir haben keine Fehler gemacht, es lief perfekt." Loebs Teamrivale Sébastien Ogier erlebte hingegen ein enttäuschendes Wochenende: Nach mehreren Reifenschäden scheiterte der Franzose auf der letzten WP an einem Motorschaden und musste aufgeben. Der 28-Jährige ging leer aus und verspielte damit die Möglichkeit, noch Weltmeister zu werden.

Vierter in Spanien wurde Dani Sordo. Der Mini-Pilot hatte eigentlich auf einen Podiumsplatz in seiner Heimat gehofft, war am Ende aber dennoch mit seiner Leistung zufrieden: "Wir sind in einer Position, die wir zu Beginn des Jahres nicht für möglich gehalten hätten." Ein breites Grinsen hingegen bei Teamkollege Kris Meeke. Der Brite brannte auf der Power Stage die schnellste Zeit in den Asphalt, sicherte sich damit die erste Bestzeit seiner WRC-Karriere und mit Platz fünf sein bisher stärkstes Saisonresultat.

Großes Pech für Petter Solberg: Der Privatier, der sich noch im Shakedown die Bestzeit ergattert hatte, kollidierte am Freitagvormittag im dichten Staub mit dem Betonschacht eines Entwässerungskanal und beschädigte sich die Radaufhängung. Doch statt am Folgetag nach SupeRallye-Reglement erneut zu starten, entschloss sich der Weltmeister von 2003 zur Aufgabe. "Wir konzentrieren und jetzt besser auf das Finale in Wales."

Juho Hänninen muss hingegen keine Gedanken mehr an weitere WM-Läufe verschwenden. In der SWRC feierte der Skoda-Pilot beim Finale seinen ersten Weltmeistertitel bei den S2000-Boliden. "Was für ein Tag für uns alle. Einfach unglaublich. Mein größter Erfolg in meiner Karriere."