WRC·5.5.2011

Harte Arbeit im Urlaubsparadies: Loeb will wieder siegen

Seit 2004 gehört die Rallye Italien zum festen Repertoire der Rallye-Weltmeisterschaft. Nach einem Jahr Auszeit geht es ab Freitag wieder auf Punktefang an der Costa Smeralda. Nicht weniger als 64 Teams haben sich für den beliebten Schotter-Event im Urlaubsparadies eingeschrieben. Für jeden von ihnen gilt höchste Konzentration, denn unter dem weichen und sandigen Schotter verbergen sich scharfkantige Steine.

Die 18 Wertungsprüfungen über 339,70 Kilometer führen durch bewaldetes und kurviges Gelände im Süden der Stadt Olbia. 122 Kilometer der Rallye-Route sind Neuland für die Piloten. Citroen-Pilot und Tabellenführer Sébastien Loeb setzt daher wie die meisten seiner Mitstreiter auf einen besonders exakten Aufschrieb.

Nachteil für Loeb: Er muss als Erster auf die Piste gehen. "Das ist definitiv kein Vorteil. Wir haben unser Schicksal nicht selbst in der Hand, da die Gegner unsere Zeiten einsehen und sich daran orientieren können", sagt der Franzose. Teamkollege Sébastien Ogier, der WM-Dritte, ergänzt: Die Startposition am Freitag ist sehr entscheidend. Immerhin haben fünf von uns eine Siegchance. Unser Ziel ist es, einen weiteren Erfolg einzufahren, auch wenn der Preis dafür ist, bei der kommenden Rallye als Erster starten zu müssen. In dieser Saison geht es um jeden einzelnen Punkt."

Ford-Pilot Mikko Hirvonen belegte in den vergangenen vier Jahren jeweils den zweiten Platz - und diese Erfolgsserie will der Finne fortführen. Immerhin steht er mit nur zwei Zählern Rückstand in Schlagdistanz zu Tabellenführer Loeb. "Zum Glück starte ich erstmals in dieser Saison auf dem losen Untergrund nicht als Erster. Die Rolle des Strassenfegers hat es mir in Jordanien schwer gemacht, die richtige Abstimmung zu finden. Der Fiesta RS WRC fährt sich auf Schotter fantastisch - ich denke, dass wir auf losem Untergrund überall gut aufgestellt sind", sagt er.

Teamkollege Jari Matti Latvala heimste auf Sardinien 2009 seinen zweiten von vier WRC-Siegen ein. Auf der Mittelmeer-Insel soll nun der fünfte folgen. "Ich habe am Mittwoch noch 230 Test-Kilometer abgespult und viele Setup-Änderungen ausprobiert. Dass wir dabei keine Verbesserungen gefunden haben, werte ich positiv", so der 26-Jährige.

Eine Rückkehr in den Rallyesport feiert MINI. Zum ersten Mal seit den Erfolgen in den 60er-Jahren nimmt MINI mit zwei brandneuen MINI John Cooper Works WRC an der Rallye-WM teil und wird sich mit Ford und Citroen messen. Beim ersten von sechs geplanten Läufen - die ADAC Rallye Deutschland ist eine von ihnen - sitzen Kris Meeke und Dani Sordo am Steuer. Ihre Beifahrer sind Carlos del Barrio und Paul Nagle.

Zum zweiten Mal in dieser Saison rücken auch die 18 Nachwuchs-Piloten der neu gegründetet WRC Academy aus. Bei der Heimrallye von Reifenlieferant Pirelli steht Christian Riedemann im Fokus des deutschen Interesses. In Portugal landete er auf Rang drei. Die Rallye Italien markiert zudem den dritten Lauf der SWRC.