Was uns bei den Saisonrennen sieben und acht des Prototype Cup Germany auf dem Norisring sonst noch aufgefallen ist.
Alter Bekannter bei Gebhardt Intralogistics Motorsport
Frank Jelinski war am Norisring als Driver-Coach im Team von Fritz Gebhardt tätig. Der heute 67-jährige stand bereits 1985 in Diensten des Sinsheimer Rennstalls, als er deren eigenes Gruppe-C-Auto, den Gebhardt JC853 steuerte. Und der Mann, der als Fahrer half, Brun Motorsport zum Team-Weltmeister in der Sportwagen-WM 1986 zu machen, hat auch seine eigene Norisring-Vergangenheit: 1989 gewann er auf einem Porsche 962 von Joest Racing in Nürnberg den ADAC Supercup, das letzte Sportwagenrennen am Norisring, bis der Prototype Cup Germany 2023 den fränkischen Stadtkurs in seinen Kalender aufnahm. Sein damaliger Chefmechaniker: Karl Jennings, heute Teammanager bei Gebhardt Intralogistics Motorsport. So schließt sich der Kreis.
Neue Paarung im Prototype Cup Germany
Im Michelin Le Mans Cup teilen sie sich bereits ein Fahrzeug, auf dem Norisring feierten Valentino Catalano (19/Westheim) und Oscar Tunjo (29/COL, beide Badischer Motorsport Club) nun auch ihre Premiere als Duo im Prototype Cup Germany. Da beide Spitzenpiloten in der LMP3 sind, war das Ziel klar: Der Sieg sollte her. Das ist den beiden dann am Samstag bereits gelungen. Am Sonntag legten sie einen zweiten Platz nach, waren aber trotzdem zufrieden. „Es war ein tolles Wochenende, wir waren in allen Sessions außer im letzten Rennen ganz vorne“, war Catalano glücklich. Und er zeichnete sich noch durch besondere Fairness aus: „Oscar und ich haben nicht alle Läufe im Prototype Cup Germany absolviert, das Konrad-Duo, das im Rennen vor uns lag, aber schon. Außerdem sind Danny Soufi und Pavel Lefterov gerade Tabellenführer, sie kämpfen um den Titel. Und deshalb wollte ich keinen riskanten Angriff auf sie starten, denn ich wollte auf keinen Fall riskieren, dass sie aus dem Rennen gerissen werden.“
Neues Design und gleich ganz vorne
Der LMP3 von Catalano und Tunjo glänzte in neuem Design, die Hauptfarbe ist nun gelb. Warum die Wahl gerade auf diese Farbe fiel, das konnte Teamchef Fritz Gebhardt einfach erklären: „Ich habe mal geschaut, welche Farbe selten vorkommt und musste feststellen, dass Gelb in unserem Feld komplett fehlt.“ Also wurde das Fahrzeug gelb und konnte in dieser auffälligen Farbgebung auch sportlich auf Anhieb überzeugen.
Jacob Erlbacher und das Podest-Pech
Jacob Erlbacher (24/Böblingen, Gebhardt Intralogistics Motorsport) ist seit Beginn der Rennserie im Jahr 2022 Teil des Prototype Cup Germany, auch wenn er nicht alle Rennen bestritten hat. Und er kann durchaus als einer der Pechvögel der deutschen LMP3-Serie betrachtet werden, denn ein Podium hatte er bisher – teilweise unverschuldet – noch nicht feiern können. Am vergangenen Samstag war er dann auf dem Weg zu seinem ersten Podest. Er übergab den Duqueine als Zweiter an seinen Partner Jérémy Siffert (21/SUI, Gebhardt Intralogistics Motorsport), der sich wenig später drehte und ausschied. „Dass ich damit Jacobs möglichen ersten Podestplatz weggeworfen habe, das tut mir ehrlich sehr leid“, war der Schweizer betroffen. Einen Tag später sicherten sie sich Position vier.
Thomas Ambiel wieder mit Jörg Müller vereint
Bei Rinaldi Racing war man perfekt auf die Hitze vorbereitet, denn Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing) brachte einen kleinen Pool mit. Aber auch sportlich gab es Neuigkeiten, denn Jörg Müller war nach seinem Einsatz in Hockenheim zurück als Renningenieur im Team Rinaldi Racing. „Mit Jörg macht es einfach Spaß, er macht den Job wirklich gut“, ist Ambiel begeistert.
Chassis-Duell: Duqueine dieses Mal mit mehr Erfolg
Auch in Nürnberg hieß es auf Chassis-Seite wieder Ligier gegen Duqueine. Und dieses Mal hatte die Duqueine-Fraktion fast immer die Nase vorne. Für die ersten Plätze in beiden freien Trainings, in beiden Qualifyings und im ersten Rennen sorgten ausschließlich Tunjo und Catalano. Doch schon im zweiten Qualifying erwies sich der beste Ligier als nahezu ebenbürtig, denn Pavel Lefterov (27/BUL, Konrad Motorsport) umrundete die Piste in Nürnberg gerade einmal 0,003 Sekunden langsamer als Duqueine-Mann Tunjo. Und im zweiten Lauf war der Ligier von Lefterov und Danny Soufi (21/USA, Konrad Motorsport) dann auch erstmals an diesem Wochenende ganz vorne.
Übersicht über die Wertungen
Die Juniorwertung ging am Norisring zweimal an Catalano, Mattis Pluschkell (20/Elmenhorst) und Maksymilian Angelard (17/POL, beide BWT Mücke Motorsport) bleiben aber Tabellenführer dieser Kategorie. In der Trophywertung teilten sich Ambiel und Michael Herich (47/Brühl, Gebhardt Intralogistics Motorsport) die Siege untereinander auf; jeder gewann einmal die Wertung für Bronze-Piloten. Ambiel behält so die Spitze dieses Klassements. Und in der Teamwertung rangiert Konrad Motorsport nach vier Rennwochenenden vor BWT Mücke Motorsport.