Was uns bei den Saisonrennen neun und zehn des Prototype Cup Germany auf dem Nürburgring sonst noch aufgefallen ist.
Danny Soufi mit den meisten Siegen in der Seriengeschichte
Danny Soufi (22/USA) durfte am Nürburgring nicht nur zusammen mit Pavel Lefterov (27/BUL, beide Konrad Motorsport) den Meistertitel feiern, sondern steht nun auch alleine an der Spitze der meisten Siege im Prototype Cup Germany. Acht Mal siegte der US-Amerikaner, der seit 2022 dabei ist – und der an jedem einzelnen der Konrad-Triumphe im Prototype Cup Germany beteiligt war. Beachtliche sechs Siege hat Lefterov bereits gesammelt, der Bulgare ist damit zusammen mit Markus Pommer Zweiter in der Tabelle der meisten Siege. Das Team mit den meisten Podestplätzen ist BWT Mücke Motorsport, das in der Eifel drei weitere Podiumspositionen hinzufügen konnte.
Thomas Ambiel neuer Trophy-Meister
Pünktlich zum neu designten Auto, das jetzt in auffälligem Hellgrün daherkommt, konnte Thomas Ambiel (45/Eppingen, Rinaldi Racing) seinen ersten Titel in der LMP3 bejubeln: Mit seinem fünften Trophy-Erfolg, den er in Lauf zwei auf dem Nürburgring holte, ist er nun Champion in der Trophy. „Es ist natürlich toll, im ersten Jahr gleich einen Titel zu gewinnen. Ich glaube, auch für mein Team ist es wichtig, sie haben sich ebenfalls sehr gefreut“, so der Rinaldi-Pilot. Sein einziger Rivale war Michael Herich (48/Brühl, Gebhardt Intralogistics Motorsport), der wie Ambiel fünf Trophy-Siege feierte. Größter Unterschied der beiden ist, dass Ambiel sogar einen Gesamtsieg erringen konnte und aktuell auf Rang sechs der Fahrerwertung liegt. „Eigentlich schaue ich gar nicht auf den Stand in der Meisterschaft, aber es ist schön zu wissen, dass Zuverlässigkeit im Prototype Cup Germany auch gute Punkte bringt“, verweist er nicht ohne Stolz darauf, dass er in dieser Saison bisher keinen einzigen Ausfall verbuchen musste. In jedem der zehn Saisonrennen gepunktet haben neben Ambiel nur Maksymilian Angelard (18/POL) / Mattis Pluschkell (21/Elmenhorst, beide BWT Mücke Motorsport), Sven Barth (44/Eberbach) / Maxim Dirickx (21/BEL, beide Aust Motorsport) sowie Alexzander Kristiansson (25/SWE, Gebhardt Intralogistics Motorsport) und Herich.
Neues Duo Alexzander Kristiansson / Oscar Tunjo
Kristiansson teilte sich auf dem Nürburgring erstmals ein Auto mit Oscar Tunjo (29/COL, Gebhardt Intralogistics Motorsport) und profitierte davon. „Es ist toll, mit einem so erfahrenen und schnellen Mann wie Oscar zusammen zu fahren. Es hilft mir, die nächsten Schritte zu machen.“ Und tatsächlich fühlte sich Kristiansson in der Eifel besser als zuvor. „Ich habe nun mehr Vertrauen in das Auto und in meine Fähigkeiten. Ich denke, das liegt zum einen an dem Testtag am Donnerstag vor dem Rennwochenende, aber auch an der Zusammenarbeit mit Oscar. Das gibt mir einen Extra-Push.“ Und auch die Tatsache, dass Gebhardt ihn zum nächsten Lauf der nordamerikanischen LMP3-Serie VP Racing Sportscar Challenge mitnimmt, hat sein Selbstvertrauen gestärkt. „Da fährt man die Rennen alleine, ich kann mich also nicht hinter Oscar verstecken“, lacht er und fügt hinzu: „Ich bin Fritz Gebhardt sehr dankbar für die Chance.“ Und seine Chance am Nürburgring hat er genutzt, zusammen mit Tunjo eroberte er am Samstag seinen ersten Podestplatz im Prototype Cup Germany.
Mikkel C. Johansen nun mit Michael Herich
Mikkel C. Johansen (38/DEN, Gebhardt Intralogistics Motorsport) meldete sich nach seinem Fehlen am Norisring wieder zurück im Prototype Cup Germany und fuhr erstmals mit Herich. Und zum ersten Mal kam er zu einer Strecke, die er schon einmal mit einem LMP3-Renner befahren hat, denn im vergangenen Jahr absolvierte er auf dem Nürburgring seine Premiere im Prototype Cup Germany. Damals vertrat er die Farben des Teams AF2 Motorsport, nun die von Gebhardt Intralogistics Motorsport. „Gebhardt hat mehr Erfahrung als AF2“, so der Däne. Mit seinem neuen Partner ist er glücklich. „Michael kennt das Auto sehr gut, denn er sich schon lange dabei. Ich denke, er ist ein guter Teamkollege für mich.“
Pavel Lefterov gibt alles für die schnellste Rennrunde
Lefterov konnte zusammen mit Soufi den ersten Lauf des Eifel-Wochenendes gewinnen und fiel neben einem mutigen Überholmanöver damit auf, dass ihm die schnellste Runde des gesamten Rennens in seinem letzten Umlauf gelungen ist. „Unser Funk funktionierte nicht optimal, deshalb hatte ich meinen Ingenieur nicht richtig verstanden. Hatte er gesagt ‚Du musst nicht mehr pushen, Du hast schon die schnellste Runde‘ oder hatte er gesagt‚ ‚Pushe nochmal für die schnellste Runde‘? Ich hatte Zweifel…“ Sicherheitshalber gab er trotz einiger Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten alles und verbesserte seine eigene schnellste Rennrunde noch einmal.
Ein Blick auf die verschiedenen Wertungen
Die Titel in der Fahrerwertung und in der Trophywertung sind bereits vergeben, doch in der Juniorwertung ist der Ausgang noch offen. Plusckkell / Angelard haben die Nase vorne, doch Dirickx lauert gerade einmal acht Zähler hinter ihnen auf Rang zwei. Und auch Mattias Bjerre Jakobsen (18/DEN) / Riccardo Leone Cirelli (17/ITA, beide BWT Mücke Motorsport) sowie Kristiansson haben noch Chancen. Auch der Kampf um die Gesamt-Vizemeisterschaft ist noch nicht entschieden, hier duellieren sich insbesondere Pluschkell / Angelard und Dirickx / Barth, die in dieser Wertung neun Punkte trennen. Auch hier haben Jakobsen / Cirelli, Kristiansson sowie zusätzlich noch Ambiel, Tunjo und Herich theoretische Chancen. Im Klassement der besten Teams rangiert Konrad Motorsport an der Spitze und kann nur noch von BWT Mücke Motorsport verdrängt werden.
Chassisduell: Ligier zweimal vorne
Auch am Nürburgring waren mit Duqueine und Ligier wieder zwei Chassismarken am Start. Drei Liger standen sechs Duqueine gegenüber, doch die Ligier-Fraktion sicherte sich beide Siege. Verantwortlich dafür waren einmal mehr Lefterov und Soufi, während die Plätze zwei und drei jeweils an Duqueine-Paarungen gingen. Erfolgreichstes Duqueine-Duo war Jakobsen und Cirelli, das zweimal Position zwei eroberte.