Prototype Cup·15.11.2023

Max und Mark van der Snel: Junior- und Trophy-Champion im Portrait

Die beiden Niederländer vom Team More Motorsport by Reiter teilten sich 2023 einen Ligier JS P320 im Prototype Cup Germany. Mit Erfolg: Beide holten einen Titel. Im Portrait sprechen Max und Mark van der Snel über ihren Triumph.

Großer Erfolg für Max van der Snel (20/NLD) und Mark van der Snel (52/NLD). Beide konnte am Steuer des Ligier JS P320 von More Motorsport by Reiter einen Titel im von ADAC und Creventic organisierten Prototype Cup Germany gewinnen. Max van der Snel wurde Champion der Junior-Wertung – sein Vater Mark triumphierte in der Trophy-Wertung. „Dass wir beide im selben Auto einen Titel erringen konnten, ist etwas ganz Besonderes für uns – eine Sache, die man den Rest seines Lebens nicht mehr vergisst“, ist Mark van der Snel stolz. „Als wir die Saison 2023 begannen, hätten wir nie gedacht, dass so ein Erfolg möglich sein könnte. Es hätte nicht besser kommen können.“

Der Ligier JS P320 von More Motorsport by Reiter © Foto: ADAC

Das Vater-Sohn-Duo wechselte erst zur Saison 2023 in den LMP3-Sport und musste sich somit zunächst mit dem rund 455 PS starken Prototypen vertraut machen. Doch dies gelang von Beginn an eindrucksvoll. Sowohl Max als auch Mark van der Snel lagen über die Saison stets im Spitzenfeld ihrer jeweiligen Wertung. „2023 war unser erstes Jahr in dieser Art Rennwagen. Aber wir kamen gleich gut zurecht und waren auf Pace. Das freute uns natürlich sehr. Zumal die Konkurrenz im Prototype Cup Germany extrem stark war“, blickt Max van der Snel zurück.

Saison-Highlight 2023 war ganz klar der Laufsieg im Sonntagsrennen beim vorletzten Event auf dem TT Circuit Assen. „Im ersten Rennen waren wir nicht wirklich wettbewerbsfähig. Somit haben wir für Lauf zwei nochmals das Set-up geändert. Das funktionierte dann besser“, erläutert Mark van der Snel. „Beim Rennstart hatte ich etwas Glück. Vor mir gab es einen Crash, doch ich fand einen Weg durch die Situation. Danach hatte ich eine ziemlich gute Pace und konnte das Auto in aussichtsreicher Position an Max übergeben. Er wuchs dann über sich hinaus und fuhr den Sieg nachhause. Es war einfach nur unglaublich.“

Max van der Snel saß mit vier Jahren das erste Mal im Kart. Mit sieben Jahren intensivierte er das Hobby, indem er regelmäßig auf einer Indoor-Kartbahn trainierte. Im Folgejahr begann Max in den Niederlanden mit den ersten Kart-Wettbewerben im Outdoor-Bereich. Als er zwölf Jahre alt war, hängte van der Snel-Junior den Helm aber zunächst an den Nagel und probierte sich in anderen Sportarten aus – hatte über das SimRacing aber nie den Kontakt zum Motorsport verloren. 2021 und 2022 ging es schließlich wieder zurück auf die Rennstrecke. Genauso wie Vater Mark bestritt er in beiden Jahren den Westfield Cup - eine niederländische Rennserie im Clubsport-Bereich.

„Für 2023 haben wir uns dann für den Aufstieg in die LMP3-Klasse und den Prototype Cup Germany entschieden. Aus zwei Gründen: Wir konnten uns ein Auto teilen und zudem auch den ersten Schritt in den Langstrecken-Motorsport unternehmen“, beschreibt Max van der Snel. Der 20-Jährige hat zudem gerade sein erstes Universitätsjahr abgeschlossen und studiert noch weitere zwei Jahre das Renningenieur-Wesen.

Vater-Sohn-Duo: Mark van der Snel (li.) und Max van der Snel © Foto: ADAC

Sein Vater Mark ist Unternehmer in der IT-Branche. Mit dem Motorsport begann er 2002 als er seine Rennlizenz machte. Im wirklichen Wettbewerb trat der heute 52-Jährige aber erst 2012 an, als er den Radical-Cup BeNeLux absolvierte. Danach gab es eine weitere motorsportliche Pause, bevor Mark van der Snel 2021 und 2022 wie Sohn Max im Westfield Cup antrat. Auch abseits der Rennstrecke verbringen beide viel Zeit miteinander. Ihr gemeinsames Hobby ist das Kite-Surfen.

Das so erfolgreiche van der Snel-Duo möchten 2024 in den Prototype Cup Germany zurückkehren. „Wir haben 2023 viel gelernt und wollen auf diesen Erfahrungen aufbauen“, gibt Mark van der Snel einen Einblick in die aktuellen Planungen. Dem pflichtet auch Sohn Max bei: „Es ist das Ziel, dass wir uns auch nächstes Jahr ein Cockpit im Prototype Cup Germany teilen. Wir fühlen uns in der Serie richtig wohl und wollen gemeinsam weitere Erfolge feiern.“