Oldtimerevents·29.8.2012

ADAC Eifelrennen lockt mit tollen Boliden: Mit Vollgas zurück in die Zukunft

Die Premiere ist dabei gleichzeitig ein Comeback – denn den veranstaltenden Düsseldorfer Automobil- und Motorsportclub 1905 e.V. (DAMC 05) und das Eifelrennen auf dem Nürburgring verbindet viel mehr, als selbst die meisten historisch interessierten Motorsportfans ahnen.

Die Entscheidung des DAMC 05, gemeinsam mit und für den ADAC die Betreuung des Eifelrennens zu übernehmen, nachdem der Automobilclub sich gegen eine Fortsetzung der Traditionsveranstaltung entschieden hatte, mag viele in der historischen Motorsportszene auf den ersten Blick verwundert haben. Dabei blicken die beiden Clubs gerade in puncto Eifelrennen auf eine intensive gemeinsame Vergangenheit zurück.

Unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg nahm das Clubleben des 1905 gegründeten DAMC 05 schnell wieder Fahrt auf. Das alljährlich größte jährliche Ereignis stellte dabei die zwischen 1922 und 1926 viermal ausgetragene "Deutsche Tourist-Trophäe" rund um Nideggen in der Rureifel dar, auch bekannt unter dem Namen "ADAC Eifelrundfahrt". Zahlreiche Funktionäre des DAMC 05 betreuten dieses Rennen im Organisationsstab. "Dieses Event legte quasi den Grundstein für den Nürburgring, der bekanntlich 1927 fertiggestellt wurde", beschreibt Dr. Rainer Temme, Präsident des DAMC 05. In der Tat verlegte der ADAC Rheinland (als Vorläufer des heutigen ADAC Nordrhein) in jenem Jahr die Veranstaltung auf den Nürburgring, gab ihr den Namen "ADAC Eifelrennen" und eröffnete damit offiziell die neue "Gebirgs- und Prüfstrecke".

Und auch diesem Event drückte der DAMC 05 maßgeblich seinen Stempel auf: Denn das Düsseldorfer Clubmitglied Toni Ulmen feierte mit seiner Velocette den Sieg in der 350-Kubikzentimeter-Klasse im am Samstag ausgetragenen Motorradrennen. "Der Beitrag des DAMC 05 zur Tradition und Mythenbildung der legendären Nordschleife darf also nicht unterschätzt werden …", so Temme leicht schmunzelnd.

Das "ADAC Eifelrennen" ist das mit Abstand älteste Rennen auf dem Nürburgring, das bisherige "Oldtimer Festival um den Jan-Wellem-Pokal" war mit seiner Kombination aus Rennserien für Autos und Motorräder einmalig in seiner Art. Mit der Verquickung dieser beiden Alleinstellungsmerkmale sichert sich das neue "ADAC Eifelrennen um den Jan-Wellem-Pokal" einen festen Platz und den europaweit bedeutendsten Veranstaltungen für historischen Motorsport. Charakteristisch für dieses Highlight im historischen Rennkalender ist zudem die ungewöhnliche Zuschauernähe: Bereits die einfache Eintrittskarte gewährt freien Zugang zum Fahrerlager sowie allen geöffneten Tribünen. Preiswerte Wochenend-Tickets und besonders attraktive VIP-Karten - die auch den Zugang zur DAMC-VIP-Lounge oberhalb der Boxengasse ermöglichen - runden das Angebot ab.

Klein, aber oho: Der "Kampf der Zwerge" zählt zu den absoluten Highlights des "ADAC Eifelrennens um den Jan-Wellem-Pokal". Die Fans lieben die "Bonsai-Renner", deren wagemutigen Piloten fehlende Motorleistung allzu gerne mit umso mehr Einsatz wettmachen.

Auf die Größe kommt es eben doch nicht an: Wenn im Rahmen des "ADAC Eifelrennens um den Jan-Wellem-Pokal" die "Kampf der Zwerge"-Tourenwagen in die Startaufstellung rollen, steigt bei den Fans auf den Tribünen traditionell die Vorfreude. Die zahlreichen Kompaktrenner vom Schlage eines Mini Cooper, Fiat 500, NSU TT, Steyr-Puch, Abarth oder Autobianchi garantieren einfach allerbeste Motorsport-Unterhaltung – und das, obwohl sie mit ihren maximal 1,3 Liter großen Motörchen bei Weitem nicht zu den leistungsstärksten Fahrzeugen des Wochenendes zählen.

Ein Fest für die Sinne: Ganz gleich, ob ein, zwei oder vier Zylinder – historische Motorräder und Gespanne üben stets eine ganz besondere Faszination aus. Allein die Soundkulissen der zwei- und dreirädrigen Young- und Oldtimer bescheren den Zuschauern zuverlässig Gänsehaut. Diese verstärkt sich noch, wenn sich zu dem akustischen Genuss das optische Vergnügen gesellt. Denn die Piloten stellen nicht nur ihr hohes Fahrkönnen unter Beweis, sondern bringen zudem nicht selten auch eine gehörige Portion Mut auf – immerhin entsprechen Bremsen und Fahrwerke diese Klassiker nur bedingt modernen Maßstäben.

Donnernde Achtzylinder und fauchende Turbos, Slick-Reifen und mächtige Flügel: Die faszinierende FIA Historic Formula One bietet vieles von dem, was Motorsport-Fans an der Formel 1 seit Jahrzehnten lieben, im zeitgenössischen WM-Zirkus aber schmerzlich vermissen. Rund zwei Dutzend der schönsten, schnellsten, erfolgreichsten und wertvollsten Formel 1-Monoposti der Jahre 1966 bis 1985 kehren im Rahmen des "ADAC Eifelrennens um den Jan-Wellem-Pokal" auf den Nürburgring zurück.

Unglaubliches aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Zwischen 1966 und 1976 entstanden in den Vereinigten Staaten von Amerika Rennwagen, die den Fahrern auch heute noch ein hohes Maß an Fahrtalent und Respekt abverlangen. Die flachen, offenen Sportwagen der CanAm-Serie trumpften mit gewaltigen Hubräumen auf. Den Vogel schoss der sagenhafte McLaren M8C/D von 1969 ab, dessen acht Brennräume sich auf insgesamt 9,24 Liter summierten. Aber auch der Lola T163 aus dem gleichen Jahr und der March 707 von 1970 verfügen über mehr als acht Liter große Motoren. Wenn sie starten, bebt im wahrsten Sinne des Wortes die Erde.