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Motorradlegenden·12.4.2022

Horex Regina

Die Horex Regina, ein Beitrag aus der ADAC Motorwelt 2/1950

Im Mai diesen Jahres sorgte eine Meldung bei Motorrad-Fans für Furore: „In Deutschland soll ein besonders hochwertiges und elegantes Motorrad einer bekannten Marke wieder gebaut werden.“

Die Zeitschrift „Motorrad“ forschte nach: Der Name der Marke, die es zu revitalisieren gilt, lautet „Horex“. Eine Firma aus Garching bei München, welche die Namensrechte an Horex inne hat, möchte sich dieser Aufgabe nun stellen. Das war für uns Grund genug einmal nachzusehen, was die ADAC Motorwelt vor 60 Jahren anlässlich der Präsentation der berühmten Horex Regina berichtete.

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Horex Regina: das Fräulein aus Bad Homburg

Vorläufer der Regina war die SB 35 von 1936/38, die ihrer Zeit weit voraus war. Sie wurde nach der kriegsbedingten Pause auch nach 1945 weiter verkauft.

Zu Beginn des Jahres 1949 begann die Horex Columbus-Werk K.G. in Bad Homburg dann mit der Konstruktions- und Entwicklungsarbeit an der 350-ccm-Maschine, um eine grundlegende Modernisierung und Verbesserung des Fahrgestells zu erreichen. Zu diesem Zweck baute man eine ölgedämpfte Teleskopgabel und eine Hinterradfederung ein und entwickelte unter weitestgehender Verwendung von geschmiedeten Leichtmetallen im gesamten Fahrwerk auch durchgehende, verrippte Bremsnaben.

Nun folgten monatelange Erprobungen der ersten Maschinen auf der Straße und im Gelände. Umfangreiche Zerreißprüfungen und Verschleißversuche auf einem eigens dazu entwickelten Prüfstand in Form einer rotierenden Schlaglochstraße folgten. Man behielt den bewährten SB-35-Motor bei, an dem allerdings auch kleine Verbesserungen vorgenommen wurden.

So präsentierte sich die 350-ccm-Maschine als praktisch neues Modell. Sie wurde zum Verkaufsschlager: die 18.600 Exemplare der Regina waren seinerzeit die meistverkauften 350er der Welt.

Technische Daten

Motor: kopfgesteuerter Einzylinder Viertakt-Blockmotor, Fabrikat Horex, automatisch geschmierter, vollständig gekapselter Ventilmechanismus, Leichtmetallkolben, stromlinienförmig verrippter Zylinder und –kopf, dreifach gelagerte Kurbelwelle auf Rollen und Kugellagern, Trockensumpf-Umlaufschmierung durch Kolbenpumpe im Steuergehäuse, Bohrung x Hub 69 mm x 91,5 mm, Verdichtungsverhältnis: 6,35:1, Höchstleistung: 18 PS bei 5.000 U/min, Dauerleistung: 15 PS. Zündung: Batteriezündlicht 45/60 Watt Bodenfreiheit: 130 mm Sattelhöhe: 700 mm Bereifung: 25 x 19 Tankinhalt: 13,5 Liter Öltank: 2,5 Liter Kraftstoffnormverbrauch: 2,6 Liter/100 km Höchstgeschwindigkeit: 115 km/h Trockengewicht: 142 kg Getriebe: Vierganggetriebe im Motorblock eingebaut mit Fußschaltung Fahrgestell: hartgelöteter Rohrrahmen aus nahtlos gezogenem Präzisionsstahlrohr Vorderradfederung: Teleskopgabel mit hydraulischer Stoßdämpfung Hinterradfederung: langgeführte teleskopische Geradstabfederung Bremsnaben: Duraluminium geschmiedete durchgehende verrippte Bremsnaben im Vorder- und Hinterrad Preis: 1.975.- DM ADAC Motorwelt 02/1950