Zum Hauptinhalt springen
Kultautos·18.5.2022

Citroën DS

Die „Göttin“! Eine unumstrittene Design- und Technikikone

Das D-Modell von Citroën kam ganze 20 Jahre lang ohne Nachfolge aus. War sie seiner Zeit weit voraus oder einfach nur zeitlos schön?

Fest steht, mit ihrer Technik hat die DS damalige Maßstäbe des Automobilbaus über den Haufen geworfen. Revolutionär war ihre Straßenlage, die Lenkung, ihre Bremse und die Federung. Sie war Maßstab und Ansporn für andere Autohersteller, die technischen Raffinessen wie Servolenkung und den Bremskraftverstärker auch in deren Standartausstattung aufzunehmen. Das größte Highlight und Erkennungsmerkmal ist das hydropneumatische Fahrwerk. Konzeptionsbedingt sinkt das Fahrzeugheck nach dem Abstellen stark ab. Beim Motorstart hebt die Hydraulikpumpe das Fahrzeug dann wieder auf das Zielniveau, unabhängig vom Beladungszustand. Gegenüber mechanischen Fahrwerken musste kein Kompromiss gefunden werden und die Federung ist in ihrem Arbeitspunkt, der Idealhöhe, sehr komfortabel ausgelegt. Komfort ist auch im Falle einer Reifenpanne gegeben. Es entfällt das Pumpen/Kurbeln am Wagenheber. Stattdessen wird eine Stütze mit einsetzbarem Stift verwendet. Die Hydraulik übernimmt den Hebevorgang. Das funktioniert wie folgt: Fahrzeug in die höchste Stellung hochpumpen lassen, Stütze einhängen, Stift einschieben, Fahrzeug manuell in Ruhestellung absenken lassen. Die abgestützte Seite hält dann die Räder vom Boden fern. Auch verwendete Citroën neuartige Werkstoffe wie Aluminium für die Motorhaube oder Kunststoff für das Dach. Ein weiteres seltenes Ausstattungsmerkmal, ab September 1968 wurde die DS serienmäßig mit einem Kurvenlicht ausgestattet. Über einen Seilzug, der mit der Lenkung verbunden ist, werden die Fernlichtscheinwerfer gelenkt.

1955 stellte Citroen die DS in Paris vor. Mit 1911cm³, 75 PS und einem Leergewicht von 1280 kg schaffte ihr Motor bereits beachtliche 140 km/h. Charakteristisch für die DS 1 sind die aufgestellten Rundscheinwerfer. Erkennungsmerkmal der DS 2 ab 1967 sind die in Glas eingefassten Doppelscheinwerfer. 1972, im letzten Entwicklungsschritt, kommt die DS 23 mit Einspritzanlage, 2347cm³-Motor, 126 PS und stattlichen 182 km/h Spitzengeschwindigkeit als Speerspitzenmodell auf den Markt.

Die DS war ein Prestige-Luxusfahrzeug. Mit 1.456.115 gebauten Autos war sie eine feste Größe in Sachen Sicherheit und Fahrkomfort. Geschätzt wurde sie in der breiten Bevölkerung: als optimaler Zugwagen unter den Campern, komfortabler und geräumiger Taxiwagen sowie als sicheres Fortbewegungsmittel von Handelsvertretern, Familien, Ärzten - und das nicht nur in Frankreich.