ADAC Motorsport·11.12.2023

ADAC Motorsport: Innovativ und nachhaltig

Nachhaltigkeit und Motorsport schließen sich nicht aus: Der ADAC übernimmt mit verschiedenen Initiativen im Zweirad- und Vierradsport eine Vorreiterrolle für nachhaltigen Motorsport. Dazu zählen batterieelektrische Antriebe in der Nachwuchsförderung, im Rallyesport oder auf der Rundstrecke, umweltschonende Kraftstoffe im Automobilsport sowie nachhaltiges Denken bei Großevents.

Umweltschonender Kraftstoff

Eine Vorreiterrolle übernimmt der ADAC mit der Einführung eines umweltschonenden Kraftstoffes, der ab der 2023 auch erstmals in der DTM eingesetzt wird. Der exklusiv von Shell für die ADAC Rennserien entwickelte Shell Blue Gasoline 98 GT Masters enthält rund 50 % nachhaltige Komponenten und leistet damit einen wesentlichen Anteil zur C02-Reduktion. Der Sprit entspricht der Norm für Super Plus-Kraftstoff und kann auch in Serienfahrzeugen eingesetzt werden.

Zugpferd mit Vorreiterrolle: Das im ADAC GT Masters verwendete Benzin "Blue Gasoline 98 GT Masters" besteht zu rund 50 Prozent aus erneuerbaren Komponenten. © Foto: ADAC

Seine Bewährungsprobe hatte der nachhaltige Kraftstoff in der Saison 2022 im ADAC GT Masters, der ADAC GT4 Germany, der ADAC TCR Germany und ADAC Formel 4. „Blue Gasoline 98 GT Masters“ kam in 17 verschiedenen Motoren von 13 Herstellern zum Einsatz. Mit ihm absolvierten die Boliden mehr als 50.000 Runden und legten 201.000 Kilometer zurück.

ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser „Der Einsatz eines umweltschonenden Kraftstoffs von unserem langjährigen Lieferanten Shell in der DTM, dem ADAC GT Masters und der ADAC GT4 Germany ist ein weiterer Schritt unseres mehrstufigen Plans für mehr Nachhaltigkeit im Motorsport. Mit der Einführung eines nachhaltigen Kraftstoffes unterstreichen wir unsere Vorreiterrolle und leisten einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion.“

Beim ADAC XC Cup, einer Serie mit einheitlichen CrossCars (XC), wird ebenfalls ein nachhaltiger, 100-prozentiger Bio-Kraftstoff in der Nachwuchsförderung eingesetzt. Ein ausgereiftes Carsharing-Konzept, bei dem sich zwei Starter ein Fahrzeug teilen, senkt zusätzlich die Anschaffungs-, Transport- sowie Einsatzkosten und macht die Teilnahme erschwinglich und nachhaltig.

Vorreiter im batterieelektrischen Motorsport

Pionierarbeit leisten der ADAC und Opel im Rallyesport. Seit 2021 geht als erste batterieelektrische Rallyeserie weltweit der ADAC Opel e-Rallye Cup mit einheitlichen Opel Corsa e-Rally auf Zeitenjagd. Die 136 PS starken Opel demonstrieren einem breiten Publikum in einem dynamischen Umfeld nicht nur den Fahrspaß von Elektro-Fahrzeugen, sondern auch deren Wettbewerbstauglichkeit. Der gemeinsame Cup von ADAC und Opel steckt voller Innovationen, von den Fahrzeugen bis zur der eigens für die Serie entwickelten Ladeinfrastruktur. Die mit Opel Motorsport entwickelte Ladeinfrastruktur für den ADAC Opel e‑Rally Cup nutzt das öffentliche Stromnetz, wobei vom jeweiligen Netzbetreiber regenerativ erzeugter Ökostrom bezogen wird.

Innovativ und dynamisch: Der ADAC Opel e-Rally Cup © Foto: ADAC

In einer Kooperation mit der 24h e-competition, einem Langstreckenformat für serienmäßige Elektroautos, weitet der ADAC sein Engagement in Wettbewerben mit Elektrofahrzeugen auf der Rundstrecke aus. Zwei Elektro-Ausdauerwettwerbe wurden in Hockenheim im Jahr 2022 bereits ausgetragen. Begleitet werden die Events der ADAC 24h e-competition von verschiedenen Möglichkeiten für Besucher, vollelektrische Fahrzeuge zu erleben und auf der Rennstrecke selbst zu testen.

Die Ladestrategie steht im Vordergrund des Ausdauerwettbewerbes © Foto: eQualification GmbH

„Elektrische Fahrzeuge werden zukünftig vermehrt den Weg auf Rennstrecken finden und wir entwickeln gemeinsam mit der e4 Qualification GmbH ein interessantes Veranstaltungsformat. Die Serie ist optimal, um die Langstreckentauglichkeit und nicht zuletzt den Fahrspaß von elektrischen Automobilen zu demonstrieren. Durch das Langstreckenformat der ADAC 24h e-competition können wir Erfahrungen für den Betrieb von Elektro-Autos auf Rennstrecken auch im Hinblick auf zukünftige Rennserien sammeln“, sagt ADAC Motorsportchef Thomas Voss.

Auch im Motorradsport fährt es sich elektrisch: Bei den eintägigen Schnupperkursen der ADAC MX Academy für Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren kommen elektrisch angetriebene KTM SX-E5 zum Einsatz.

Nachhaltigkeit auch in der Klassik

Nachhaltigkeit macht vor dem Alter nicht halt: In einem innovativen Projekt betreibt der ADAC einen historischen VW Transporter 1500 (Typ 23 Kombi) Baujahr 1964 mit einem CO2-neutralem Kraftstoff. Für den Einsatz mit dem nachhaltigen Kraftstoff musste der historische Bulli der ADAC Strassenwacht zuvor nicht technisch umgerüstet werden. Die erste Bewährungsprobe hat der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer des Volkswagens mit einem synthetischen Kraftstoff in der Saison 2022 erfolgreich bestanden. Bei verschiedenen Events legte der Bulli mehr als 3.000 problemlose Kilometer mit dem innovativem Kraftstoff zurück.

Mit CO2-neutralen Kraftstoff unterwegs: Ein Volkswagen T1 Bulli der ADAC Straßenwacht © Foto: ADAC

„Oldtimerfahrer können durch Einsatz eines E-Fuels zukünftig aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Dass man einen Klassiker mit einem synthetisch hergestellten Kraftstoff CO2-neutral betreiben kann, wollen wir im Rahmen eines zukunftsweisenden und über drei Jahre angelegten Projektes aufzeigen“, so ADAC Sportpräsident Dr. Gerd Ennser.

ADAC fördert nachhaltigen Motorsport

Bei seinen reichweitstarken Motorsport-Events gibt der ADAC auch Serien oder Zukunftsprojekten mit alternativen Antrieben eine Bühne. Im Rahmen des ADAC GT Masters auf dem Sachsenring 2022 war der innovative FIA ETCR eTouring World Cup erstmals in Deutschland zu Gast. Die Weltmeisterschaft ist die erste elektrische Multi-Marken-Tourenwagenserien der Welt und begeisterte die Fans mit spannendem Motorsport und bis zu 680 PS starken, emissionfreien Elektro-Tourenwagen. Faszinierend ist auch die Ladetechnologie: Nach jedem Einsatz machen die Fahrzeuge an der „Energy Station“ Halt, wo ihre Batterien mit einer Leistung von jeweils 62 Kw/h nach nur einer Stunde von CCS2-Chargern fast vollständig wieder aufgeladen wurden. Die dafür benötigte Energie liefern Wasserstoff-Brennstoffzellen, die weder lokalen Strom benötigten noch CO2 ausstoßen. Lediglich Wasser bleibt nach dem Ladevorgang übrig.

Mit dem ADAC Pendlernetz powered by twogo bietet der ADAC eine offene Plattform für Pendler und Mitfahrgelegenheiten, über die sich private Nutzerinnen und Nutzer kostenlos registrieren und miteinander vernetzen können. Mit der App kann man sich leicht finden und gerade bei weiteren Strecken Sprit sparen und die Umwelt schonen. Hierbei profitiert man gleich doppelt, da nicht nur der eigene Geldbeutel geschont wird, sondern man gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leistet. Das ADAC Pendlernetz wurde bereits vom Automobilweltverband FIA mit dem Nachhaltigkeitspreis „Presidents Award for Climate Action“ in 2023 ausgezeichnet. Mit dem Preis wird das Engagement für innovative Lösungen und mutige Aktionen ausgezeichnet, die helfen, ökologische Herausforderungen zu bewältigen.

Der ZEDU-1 in Action auf dem Hockenheimring © Foto: ADAC

Zukunfstechnologie konnten die Besucher auch beim ADAC GT Masters in Hockenheim 2022 mit Demorunden des Technologieträger ZEDU-1 erleben. Mit dem Fahrzeugprototyp „Zero Emission Drive Unit Generation 1“, kurz ZEDU-1, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit dem Automobilunternehmen HWA ein Straßenfahrzeug entwickelt, das eine fast vollständig emissionsfreie Mobilität ermöglicht. Das rein elektrische ZEDU-1 Prototypenfahrzeug verzichtet weitestgehend auf den Ausstoß von Feinstaub und Mikroplastik und gilt als das umweltfreundlichste Auto der Welt. Zentrale Komponenten der „Zero Emission Drive Unit“ sind eine kompakte Einheit aus Elektromotor, Getriebe und Bremse sowie ein Absaugsystem für anfallende Reifenpartikel.

Bottle Free Zone

Eine erfolgreiche Initiative, Events nachhaltiger gestalten, haben der ADAC und das Wassertechnologieunternehmen BWT im Jahr 2021 mit der „Bottle Free Zone“ beim ADAC GT Masters ins Leben gerufen. Getreu dem Motto „Change the world, sip by sip“ wird durch kostenlose Wasserspender im Fahrerlager Plastikmüll reduziert und auf den unnötigen Transport von Trinkwasser verzichtet. In den vergangenen beiden Jahren konnten so mehr als 220.000 Plastikflaschen gespart werden. In der Saison wird die Bottle Free Zone auch in der DTM eingeführt.

Das Projekt „Bottle Free Zone“ trägt aktiv zur Vermeidung von Plastikmüll bei © Foto: ADAC