Showdown für den Motorsport-Nachwuchs in Spanien: Zum FIM MiniGP World Series-Finale reisten in den vergangenen Tagen die besten Fahrer aus weltweit 22 Serien nach Aragon. Unter den 41 Fahrern der Ohvale 160 ccm haben sich von der FIM MiniGP Germany Ole Säuberlich (Bad Blankenburg) und Fillin Lorenz (Glauchau) für die Teilnahme qualifiziert. In der Kategorie Ohvale 190 ccm vertraten Fynn Kratochwil (Mühlhausen), Robin Siegert (Pockau-Lengfeld), Jason Rudolph (St. Egidien) und Anina Urlaß (Hohndorf) unter den 33 Teilnehmern Deutschland.
Ohvale 160 ccm
Fillin Lorenz startete von dreiundzwanzig in das erste Rennen auf noch nasser Strecke, während Ole Säuberlich sich nicht für die Endläufe qualifizieren konnte. Der junge Sachse setzte sich am Start auf Position sechszehn, kontinuierlich arbeitete er sich bis auf Rang vierzehn vor. Wegen eines gestürzten Konkurrenten musste der Lauf in der letzten Runde abgebrochen werden. Mit Platz 14 holte er sich zwei Meisterschaftszähler. Sieger wurde Waku Kunitate (JPN) vor Maicol Colazzo (ITA) auf Rang zwei und dem Dritten Hayato Chishiki (JPN).
Der zweite Lauf wurde ebenfalls als Wet Race gestartet. Wieder machte Lorenz Plätze gut. Er kämpfte sich Position um Position durchs Feld. In Runde vier lag er schon auf Rang vierzehn, als es erneut zum Rennabbruch kam. Der Re-Start erfolgter nach der ursprünglichen Startaufstellung. Wieder arbeitet er sich durchs Feld und raste als Achtzehnter ins Ziel. Erneut siegte Waku Kunitate, Rang zwei schnappte sich Daniel Putorti (ITA) vor Ariel Marzuki (MYS) auf Position drei.
Für das alles entscheidende Super Final Race am Nachmittag mit doppelten Punkten, erfolgt die Startaufstellung nach dem Meisterschaftsstand. Lorenz ging nun von Siebzehn ins Rennen. Nach einem guten Start lieferte er sich viele Positionskämpfe und rast als Fünfzehnter ins Ziel. Daniel Putorti gewinnt das Rennen vor Diego Gonzalez (VEN) auf Platz zwei, komplettiert werden die Top-Drei von Maicol Colazzo.
MiniGP World Series Champion Ohvale 160 ccm 2024 ist Waku Kunitate mit 76 Punkten, ihm folgt Daniel Putorti mit 70 Zählern auf Position zwei und Diego Gonzalez mit 64 Punkten auf Rang drei. Lorenz beendet die Finalläufe auf Rang zwanzig der Gesamtwertung mit 4 Zählern.
Fillin Lorenz (14./18./15., Glauchau): „Ich fand die Strecke von Beginn an gut, sie hat sehr viel Grip. Ich habe schnell meine Linie gefunden. In den Trainings bin ich gut zurechtgekommen. Mit dem Sieg im zweiten Qualifikationsrennen habe ich den Einzug in die Finalläufe geschafft. Der heutige Tag war sehr aufregend. Im Regen lief es für mich etwas besser und ich bin mit meinem Ergebnis zufrieden. Ich konnte hier viel lernen sowohl vom Ablauf als auch von den Konkurrenten.“
Ole Säuberlich (DNS, Bad Blankenburg): „Ich kannte diese Strecke schon, sie gehört mit zu meinen Lieblingsstrecken. Im Trockenen hatte ich mehr erwartet, das Motorrad lief gut, aber beim Anbremsen habe ich Zeit verloren. Im Nassen bin ich gut zurechtgekommen, aber für die Spitze hat es nicht gereicht. Mir hat das Event sehr gut gefallen und ich konnte wieder viel dazu lernen. Ich hoffe ich kann mich nächstes Jahr wieder für das Weltfinale qualifizieren und habe dann mehr Erfolg.“
Ohvale 190 ccm
Das Gesamtklassement aus dem freien Training entschied über den direkten Einzug die Hauptrennen. Dabei lief es für Robin Siegert am besten der sich mit Rang fünf direkt für die Hauptrennen qualifizierte und sich im Qualifying dafür Startplatz fünf sicherte.
Anina Urlaß und Jason Rudolph schieden bei der Qualifikation für das Hauptrennen im dreigeteilten Qualifying aus, ebenso wie Fynn Kratochwil, der nach einem Sturz in der Qualifikation ausschied und verletzungsdingt nicht weiter fahren konnte.
Siegert kam im ersten Hauptrennen gut vom Start weg und übernahm Rang vier. Der junge Sachse arbeitete sich bis auf den zweiten Platz vor. An der Spitze der Verfolgergruppe liegend, setzte er sich kontinuierlich von seinen Konkurrenten ab und versuchte die Lücke zum Führenden zu schließen. Wegen eines gestürzten Piloten kam es in der fünften Runde zum Abbruch. Beim Re-Start erfolgt über fünf Runden fiel Siegert bis auf Rang sechs zurück. Er kämpfte sich auf Platz zwei zurück und verteidigte diesen bis ins Ziel. Den Lauf Sieg schnappte sich Lorenzo Fino (ITA). Komplettiert wurde das Podium von Bodie Paige (AUS) auf Rang drei.
Am Start zum zweiten neun Runden langen Lauf behauptete Siegert Rang fünf. Da er einem gestürzten Fahrer ausweichen musste verlor er den Anschluss an die Spitze. Kontinuierlich verkürzte er seinen Rückstand. In Runde fünf war er dran, kämpfte sich durch die Gruppe auf Rang zwei und behauptete diesen bis ins Ziel. Erneut gewann Lorenzo Fino das Rennen. Dritter wird Alvaro Lucas (ESP).
Für den Super Final Lauf mit doppelter Punktzahl ging es für Siegert von Platz zwei los. Auf trockener Strecke starteten die Piloten auf Slicks. Der Moto Race Academy Pilot fiel am Start zurück. Nach engen Positionskämpfen raste er als Vierter über die Ziellinie. Alvaro Lucas gewann das Rennen vor Ethan Sparks (GBR) und Qabil Irfan (MYS).
Alvaro Lucas ist FIM MiniGP World Series Champion Ohvale 190 ccm 2024 mit 79 Zählern. Zweiter in der Meisterschaft wird Lorenzo Fino mit 70 Punkten vor Robin Siegert auf Rang drei mit 66 Zählern.
Robin Siegert (2./2./4., Pockau-Lengfeld): „Ich war zum ersten Mal hier auf der Strecke. Schon beim Track Walk am Montag fand ich sie richtig stark, da sie sehr flüssig ist, was zu meinem Fahrstil passt. Ich bin gleich gut zurechtgekommen. Mit Platz fünf am Dienstag habe ich die direkte Qualifikation geschafft und ich konnte ihn in Zeittraining bestätigen. Nach der Warm up Lap wusste ich, dass wird heute mein Rennen. So habe ich es auch durchgezogen. In beiden rennen konnte ich mich auf Rang zwei vorkämpfen und ihn bis ins Ziel verteidigen. Im Super Final Race, ich wollte ankommen, Punkte mitnehmen und nicht den Anschluss zu den Führenden verlieren. Das habe ich umgesetzt und bin Vierter geworden.
Ich habe gesehen, dass ich eine Top Performance habe und weiterkämpfen muss, um mein Ziel zu erreichen.“
Fynn Kratochwil (DNS, Mühlhausen): „Die Strecke von Aragon gefällt mir, auch wenn ich durch meine Größe und Gewicht an manchen Stellen den kleinen Fahrern gegenüber einem Nachteil habe, denke ich, dass ich gut zurechtgekommen wäre. Wir haben schnell ein gutes Set up gefunden und ich habe mich von Training zu Training herangetastet. Leider bin ich im Zeittraining mit einem Highsider gestürzt und habe mir dabei das Knie und beide Handgelenke geprellt, dadurch konnte ich nicht mehr weiterfahren. Es ist schade, dass ich mein letztes Rennen mit der Ohvale so beende, aber so ist Rennsport.
Für mich beginnt jetzt eine neue Zeit im NTC und ETC. Ich werde weiter hart arbeiten, um bald vorn mitfahren zu können und den nächsten Schritt Red Bull Rookies Cup zu erreichen.“
Anina Urlaß (DNS, Hohndorf): „Die Strecke von Aragon gefällt mir sehr, im Verlauf der Trainingshabe ich mich gut eingefahren. In beiden Zeittrainings hatte ich einen Sturz, wobei der im Zweiten etwas heftiger war und ich meine Zeit nicht mehr verbessern konnte. Im ersten Qualifikationslauf hatte ich technische Probleme. Im Zweiten lief mein Motorrad wieder ohne Probleme und ich bin Zweite geworden, aber das hat nicht gereicht. Die Konkurrenz hier ist sehr stark und ich muss mehr im Regen trainieren.
Jason Rudolph (DNS, St. Egidien): „Die Strecke ist sehr groß, durch das bergige Layout haben kleine Fahrer einen gewissen Vorteil. Im ersten Training konnte ich mich gut auf den Kurs einstellen. Im Zeittraining hatte ich kein richtiges Gefühl auf dem Bike und meine Sicht war durch mein beschlagenes Visier sehr eingeschränkt. In den Qualifikationsrennen lief es gut, aber meine Ergebnisse haben nicht gereicht, um in die Hauptrennen zu kommen. Das ist schade, aber ich konnte hier viel lernen.“