ADAC TCR Germany·27.10.2022

Fahrerlager-Radar aus Hockenheim

Die ADAC TCR Germany Saison 2022 ist Geschichte. Das Saisonfinale der siebten Saison der Tourenwagenserie des ADAC bot auf dem Hockenheimring wieder einmal spannende Geschichten und jede Menge Rennaction. Vor über 26.000 Zuschauern verabschiedete sich die TCR Germany in die Winterpause.

Vater und Sohn: Einen besonderen Grund zum Feiern hatte an diesem Wochenende Engstler-Junior-Pilot Szymon Ladniak. Der junge Pole gewann nicht nur beide Rennen des Finalwochenendes, sondern sicherte sich zeitgleich auch den Titel in der Junior-Wertung. Ein ganz besonderes Ereignis hatte der 19-jährige dabei auf dem Podium nach dem Samstagsrennen. Gemeinsam mit seinem Vater feierte er seinen Sieg und seinen Titel auf dem Podest. Kurz danach war Papa-Ladniak auch schon von oben bis unten in Champagner geduscht.

Verflixte Kurve zwölf: Eine ganz besondere Beziehung bauten die Fahrer an diesem Wochenende zur zwölften Kurve, dem Eingang ins Motodrom, auf. Die schnelle Rechtskurve sorgte bei vielen Piloten gerade zu Beginn des Wochenendes für einige Probleme. Die Zuschauer, die sich auf der Südtribüne bei der Sachs-Kurve positioniert hatten, durften immer wieder Ausflüge ins Kies und ins Gras beobachten.

Stolzer Teamchef: Zum zweiten Mal in Folge räumte das Liqui Moly Team Engstler alle vier möglichen Titel in der Serie ab. Auch Teamchef und Teamgründer Franz Engstler machte das sehr stolz, wie er vor dem ADAC GT Masters Rennen am Sonntag verlauten ließ. „Es war eine herausragende Saison für uns und wir konnten alle vier Titel holen. Ich bin sehr stolz auf die Fahrer und das gesamte Team. Alle haben überragende Arbeit geleistet und sich diese Titel verdient.“

Albert Legutko startete zum zweiten Mal in dieser Saison in der ADAC TCR Germany © Foto: ADAC

Vom Studium auf die Rennstrecke: Zum zweiten Mal in dieser Saison war Albert Legutko bei einem TCR-Rennwochenende dabei. Der Berliner, der während der Saison sein Bachelorstudium beendete hatte im Vorfeld riesige Vorfreude auf den Hockenheimring. Diese hielt allerdings nicht lange. Im ersten Qualifying ging der Motor seines Honda in Rauch auf und das Wochenende war gelaufen. Nichtsdestotrotz blieb Legutko das restliche Wochenende an der Strecke und unterstützte seine Mitfahrer, wo er nur konnte.

Elektrischer Tourenwagen: Neben den Läufen der bekannten Tourenwagen, konnte man auf dem Hockenheimring auch einen Blick in die Zukunft des elektrischen Tourenwagensports ergattern. Der NXT Gen Cup ist ein vollelektrischen Markenpokal und will im kommenden Jahr im Rahmen der elektrischen skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft an den Start gehen. Um die Fans für die Serie anzuheizen, wurde der LRT NXT 1 präsentiert. Der Elektro-Renner basiert auf dem Mini Cooper SE mit einer 30 kWh Batterie und einer Leistung zwischen 190 und 230 PS.

Jessica Bäckmans Audi wurde mithilfe des Gruhn Stahlbau Racing Teams startklar gemacht © Foto: ADAC

Teamwork: Wenn die ADAC TCR Germany eins auszeichnet, dann ist es der Zusammenhalt, den man auch immer wieder unter den verschiedenen Teams und Fahrern beobachten kann. So auch am Freitagnachmittag vor dem ersten Qualifying des Wochenendes. Da Jessica Bäckman im zweiten Training einen Unfall hatte, war es unklar, ob ihr Audi bis zum Qualifying bereitsteht. Kurz danach kam dann schon die Hilfe aus dem Fahrerlager. Die Mechaniker von Gruhn Stahlbau Racing gingen ins Nachbarzelt und griffen den Kollegen von Comtoyou Racing mächtig unter die Arme. Gemeinsam machten sie den Audi der Schwedin rechtzeitig startklar.

Besuch von K-Ro: Kai Rosowski konnte leider nicht am Saisonfinale der ADAC TCR Germany auf dem Hockenheimring teilnehmen. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, live vor Ort zu sein und seine Fahrerkollegen von der Tribüne aus zu unterstützen. „Es tut weh, hier zu sein und nicht hinter dem Steuer zu sitzen, aber es ist schön alle nochmal wiederzusehen“, sagte Rosowski.

Champions beim Abbau: Während andere schon den Saisonabschluss feierten, hieß es beim Team Engstler noch abbauen. Man könnte meinen, dass TCR-Champions das Recht haben nicht helfen zu müssen, so aber nicht beim Allgäuer Rennstall. Neben dem aktuellen Champion Martin Andersen, gesellte sich auch der Vorjahres-Champ und aktuelle GT Masters Pilot Luca Engstler zu seinem Familienrennstall und half seinen alten Kollegen beim Abbau der Zelte.