Mit dem Fahrertitel hat es diesmal nicht geklappt, doch Harald Proczyk hielt sich mit Hadern gar nicht lange auf. „Der Sieg in der Teamwertung bedeutet mir mindestens genauso viel wie persönliche Erfolge als Fahrer“, sagte der Österreicher, der mit HP Racing International zum zweiten Mal nach 2018 die Teammeisterschaft der ADAC TCR Germany gewonnen hatte: „Das freut mich ungemein.“
Natürlich hatte Proczyk, der am Montag seinen 45. Geburtstag feierte, als Vizemeister einen großen Anteil am Triumph, aber auch sein neuer Teamkollege Jan Seyffert zeigte auf Anhieb, dass ihm die Umstellung vom Lada Vesta TCR in den Hyundai i30 N TCR gelingt. Seyffert holte einen Laufsieg in Hockenheim und etablierte sich in der Spitze der ADAC TCR Germany. Letztlich landete er auf Platz vier in der Meisterschaft, er war somit erster Verfolger des Spitzentrios Antti Buri, Harald Proczyk und Dominik Fugel. „Er hat das super gemacht und sich im Laufe des Jahres sehr gut entwickelt“, lobte Proczyk.
Mit etwa 15 Personen reist das Team von Rennen zu Rennen, auch ein alter Bekannter spielt dabei eine wichtige Rolle: Lukas Niedertscheider, der früher selbst in der ADAC TCR Germany als Fahrer am Start war, kümmert sich mit um das Auto von Jan Seyffert. „Mir ist es wichtig, dass ich Leute in der Mannschaft habe, die Erfahrungen als Fahrer vorzuweisen haben“, meinte Proczyk: „Alle wissen, was zu tun ist. Das ist ein eingespieltes Team, und es macht viel Spaß, mit den Jungs zusammenzuarbeiten.“
Die Ergebnisse sprechen für sich. Schon 2018 holte das Team den Titel, dazu kommen zahlreiche weitere Erfolge im GT3- oder GT4-Sport. Proczyk ist als Teamchef und Fahrer gleichermaßen gefordert, war früher im ADAC GT Masters am Start und genießt im Fahrerfeld der ADAC TCR Germany einen guten Ruf. Der Österreicher hat immer einen lockeren Spruch auf den Lippen, und auf der Strecke gibt er alles. Wenn es eine Chance zum Überholen gibt, wird er versuchen, sie zu nutzen - hart, aber immer fair. Diese Erfahrung gibt der Ex-Meister an seine Teamkollegen weiter.
Die Planungen für 2021 laufen nun an, Racing wird es im Hause HP Racing International immer geben. Das Team, das seit der Premierensaison der ADAC TCR Germany im Jahr 2016 am Start ist, hat nun aber zunächst einmal Zeit, sich ausgiebig zu feiern.