ADAC TCR Germany·22.9.2020

Fahrerlagerstorys aus Hockenheim: Opel und Cupra bewiesen bei ihrem Saisondebüt auf Anhieb, dass sie mit der Spitze mithalten können

Das dritte Rennwochenende der ADAC TCR Germany bot erneut hochklassigen Tourenwagensport. Die Fans der Tourenwagenserie des ADAC bekamen erstmals in dieser Saison je zwei Opel Astra TCR und Cupra Leon Competición TCR zu sehen. An der Tabelle ging es hin und her: Zunächst war Harald Proczyk in Führung, am Sonntag aber sprang Dominik Fugel wieder an die Spitze. Alle Infos gibt’s wie gewohnt in den Fahrerlagerstorys aus Hockenheim.

Neue Marken: Ein Blick auf die Autos der ADAC TCR Germany ließ die Herzen der Motorsportfans höherschlagen. Die in diesem Jahr bereits bekannten Honda Civic TCR, Hyundai i30 N TCR und VW Golf GTI TCR bieten schon Spektakel - doch in Hockenheim kamen noch mal zwei Hochkaräter hinzu. Das Team Lubner Motorsport setzte zwei Opel Astra TCR ein, und der Cupra Leon Competición TCR feierte seine Premiere in der ADAC TCR Germany: Wimmer Werk Motorsport nahm mit zwei der neuen Cupra an den Rennen teil - und beide Neulinge waren auf Anhieb erfolgreich: Philipp Walsdorf holte im Opel Platz vier, Felix Wimmer im Cupra Platz sechs. Ein Wiedersehen ist ausdrücklich erwünscht!

Höhen und Tiefen: Die Überlegenheit von Nico Gruber im Qualifying war beeindruckend, der Junior im Hyundai von Engstler Motorsport sicherte sich die Pole Position mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung. Diese Dominanz brachte den Österreicher natürlich auch in eine Favoritenrolle im ersten Rennen, doch dort lief nicht alles nach Plan. Anfangs konnte Gruber seine Führung noch behaupten, doch letztlich sprang nur Platz 13 heraus. Am Sonntag schied Gruber dann früh aus. Umso besser aus Grubers Sicht, dass es schon bald in der Meisterschaft weitergeht. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das Rennen am Sachsenring in zwei Wochen und werden dort wieder unser Bestes geben“, sagte er.

Rallye, TV - und ADAC TCR Germany: Niki Schelle hat schon viel erlebt: Früher war er als Rallyepilot aktiv, heute arbeitet er im TV und hat sich bei „GRIP - Das Motormagazin“ auf RTL2 einen Namen gemacht. Doch in Hockenheim betrat der 54-Jährige Neuland. Erstmals war Schelle in der ADAC TCR Germany am Start, er saß im VIP Auto, einem Hyundai i30 N TCR, von Engstler Motorsport und genoss das Wochenende in voll Zügen. „Mir hat das Rennen viel Spaß gemacht. Hyundai hat mir die Gelegenheit gegeben, mit diesem tollen Team zu fahren und ich war auf der Anreise richtig aufgeregt“, sagte er: „Doch der Hyundai i30 N TCR hatte ein tolles Setup. Im ersten Rennen bin ich unter die Top 10 gefahren, es war ein mega Tag für mich. Für den zweiten Tag hatten wir das Reifenmanagement gut geplant und waren super vorbereitet. Leider hatte ich dann einen kleinen Defekt an der Servolenkung.“

Schnelle Brüder: Der eine führt die Meisterschaft an, der andere will unbedingt die Honda Junior Challenge gewinnen. Die Rede ist natürlich von den Fugel-Brüdern Dominik (23) und Marcel (19). Der 23-jährige Dominik startete am Sonntag von Platz zehn und wurde Zweiter - sein Bruder Marcel belegte Platz drei und fuhr dabei erstmals überhaupt aufs Podium. „Ich bin sehr zufrieden, erneut Tabellenführer in der Gesamtwertung“, sagte Dominik Fugel, sein Bruder versprach, dass nun noch viele weitere Podiumsplatzierungen folgen würden. Beide Fugel-Brüder auf dem Treppchen: Ein Bild, an das sie sich nur allzu gern gewöhnen würden.

Ende einer Serie: Wer die Ergebnislisten der ADAC TCR Germany durchschaut, sieht schnell: Harald Proczyk hat den Rennen auf dem Hockenheimring in den vergangenen Jahren immer seinen Stempel aufgedrückt. 2017, 2018, 2019: Proczyk holte stets die Pole Position und gewann das jeweilige Rennen dann auch immer. 2018 sicherte er sich hier zudem den Meistertitel in der ADAC TCR Germany. An diesem Wochenende aber riss die stolze Serie des Österreichers. Im Qualifying reichte es „nur“ zu Rang acht - was Proczyk nicht daran hinderte, das erste Rennen als Zweiter zu beenden. Das zweite Rennen verlief dann aber schlecht - Proczyk schied nach einer frühen Kollision aus.

Neuer Name auf dem Podium: Auf dem Lausitzring und dem Nürburgring lief für Dziugas Tovilavicius wenig zusammen, der Mann aus Litauen konnte in seinem VW Golf GTI TCR nicht mit der Spitze mithalten. Am Hockenheimring änderte sich dies schlagartig: Im ersten Rennen fuhr Tovilavicius überraschend auf den dritten Platz, und auch im zweiten Lauf sprang mit Rang sieben ein gutes Ergebnis heraus.

Premiere: Dieser 19. September 2020 wird für Jan Seyffert immer ein besonderer Tag bleiben. Der junge Stuttgarter sicherte sich seinen ersten Sieg in der ADAC TCR Germany und zeigte sich dabei nervenstark, schnell und souverän. Mitte des Rennens überholte er den bis dahin führenden Nico Gruber und ließ sich seinen Premierenerfolg dann nicht mehr nehmen. "Der Sieg ist für mich persönlich sehr emotional und natürlich ein Zeichen, dass wir auf dem richtigen Weg sind", jubelte Jan Seyffert, der von Platz zwei ins Rennen gegangen war: "Das Team hat einen mega Job gemacht, das Auto war fantastisch.“

Auf zum Sachsenring: Am Ort des Herzschlagfinales von 2019 steigt vom 2. bis 4. Oktober die nächste Runde der ADAC TCR Germany. Für die Brüder Marcel und Dominik Fugel ist es ein Heimspiel, die beiden kommen aus Chemnitz - den Sachsenring kennen sie daher bestens. 2019 gewann Dominik Fugel hier eines der Rennen, und im letzten Rennen der Saison kam es ja damals zum packenden Finish mit dem besseren Ende für Champion Max Hesse.