ADAC Supermoto·12.4.2011

Fieberhafte Kämpfe in Stendal : Stendal in der Altmark am vergangenen Wochenende - Genau so stellt man sich einen Saisonauftakt vor

Der MSV Dolle übernahm zum nunmehr 10. Mal die Rolle des Saison-Openers und hatte seinem treuen Publikum wieder mal eine Menge zu bieten.

Aber nicht nur die beiden DM-Klassen wurden sehnlichst erwartet. Die Rennen des Deutschen Supermoto Pokal (C-Klassen) und des S3-Nachwuchs sorgten für spannende Unterhaltung. Die Insider aus Stendal legten auch ganz großes Augenmerk auf die Amateurklasse. Hier siegte nämlich ein Stendaler. Michael Kartenberg gewann das Finale mit deutlichem Abstand vor Simon Lang, dem neuen Tabellenführer der Amateurklasse (Nord) des ADAC.

S1 - Mauno Hermunen putzte alle weg.

Der kühle Finne machte es spannend mit seiner neuen Husqvarna. In den Trainings zeigte er sich weniger dominant als im vergangenen Jahr, worauf sich manche Fahrer wohl schon Chancen ausrechneten den WM-Zweiten im Rennen zu besiegen. Und tatsächlich wurde es ihm von Beginn an nicht leicht gemacht. Markus Volz setzte sich mit seiner KTM schon im ersten Rennen vor den Finnen, konnte sich aber nur eine Runde lang an der Spitze halten bis der Profi Ende Start-Ziel innen durchging und seinem ersten Saisonsieg entgegenfuhr. Später musste Volz sich auch noch gegen Petr Vorlicek auf der DSR-Suzuki geschlagen geben und belegte Rang drei. Bitter wurde es für Jürgen Künzel. Der Vizemeister ging in der ersten Runde zu Boden und musste das Feld von hinten aufräumen - Platz 14 für ihn. Der Tscheche Pavel Kejmar präsentierte sich als Neuling in der vordersten Reihe. Er beendete das erste Saisonrennen auf Platz vier, vor Marcel Götz aus der Schweiz.

Mit einem folgenschweren Fehler von Mauno Hermunen wurde das zweite Rennen eröffnet. Der Finne überbremste sein Vorderrad in der ersten Kurve nach dem Start und kam erst wieder los, nachdem das Feld vorbeigezogen war. Kurz darauf gab es einen weiteren Crash, als die Landmänner Kejmar und Vorlicek sich am Table in die Quere kamen und das vordere Feld ordentlich durchmischten. Vorlicek und zwei weitere Fahrer schieden aus, während Kejmar noch 16. wurde. Derweil zogen Volz und Künzel unbehelligt davon und wähnten sich in Sicherheit. Doch weit gefehlt, denn Hermunen fuhr nach seinem Sturz jenseits der 100%-Marke, hatte die ersten 10 Fahrer schnell hinter sich gebracht und machte weiterhin Plätze gut. Gegen Mitte des Rennens war er schon an Lukas Höllbacher und Marcel Götz heran gerückt, die zu diesem Zeitpunkt um Platz drei kämpften. Binnen einer Runde hatte der Finne beide weg geputzt und machte sich auf die beiden Führenden einzufangen. Wie ein Berserker rückte er unter dem Grölen des Publikums auf. Drei Runden vor Schluss fing er zuerst Künzel und kurz danach auch noch Volz ein.

Von den aufgestiegenen Piloten aus der C-Klasse bewies Steffen Schmid mit einem 8. und einem 10. Platz das beste Neulings-Potential in Stendal.

S1 Meisterschaftsstand nach 2 von 14 Rennen:

Mauno Hermunen (#131) / Husqvarna - 50 Punkte

Markus Volz (#3) / KTM - 42 Punkte

Marcel Götz (#54) / Kawasaki - 34 Punkte

Jürgen Künzel (#74) / Aprilia - 30 Punkte

Steffen Schmid (#80) / KTM - 28 Punkte

Andre Plogmann (#34) / Suzuki - 27 Punkte

Pavel Kejmar (#71) / Suzuki - 27 Punkte

Harry Näpflin (#9) / Kawasaki - 26 Punkte

Alexander Köckritz (#232) / Suzuki - 24 Punkte

Ken Svanberg (#73) / Yamaha - 24 Punkte

S2 - Hat Jasinski eine Chance gegen Herrmann?

Michi Herrmann fuhr die schnellste Zeit im Qualifying, eine halbe Sekunde dahinter folgte Nico Joannidis und dann, eine weitere halbe Sekunde später, kam erst Jasinski mit der Zweitakt-Husaberg. Doch im ersten Rennen kam es dann doch anders. Jasinski gewann den Start, musste Herrmann aber bald vorbei lassen. Nico Joannidis konnte die Pace der beiden vorderen nicht ganz mitgehen und kam außerhalb der Schlagdistanz. Jasinski quälte sich derweil, musste dann aber auch einsehen, dass er Herrmann nicht einbremsen kann. Hinter Joanndis machte Dirk Spaniol seinen Weg und verschaffte sich seinerseits zunehmenden Abstand auf den Fünftplatzierten S2-Neueinsteiger Kevin Würterle.

In dieser Konstellation kam es dann drei Runden vor Schluss, dass Herrmann sich durch einen Fehler den Motor ausbremste und gleich drei seine Verfolger dies schamlos ausnutzten. Herrmann kam kurz bevor auch noch Würterle ihn überholen konnte wieder in Gang und überließ Jasinski den ersten Saisonsieg.

Ein Ergebnis, welches er im zweiten Rennen wieder gerade bügeln wollte. Doch nun machte ihm Joannidis Schwierigkeiten. Der Husaberg Pilot drängelte fast das halbe Rennen am Hinterrad von Herrmann, bis der Thüringer sich dann doch noch absetzen konnte und zum Schluss sicher gewann. Jasinski belegte Rang drei, vor Dirk Spaniol und einem erneut starken Aufsteiger Kevin Würterle.

S2 Meisterschaftsstand nach 2 von 14 Rennen:

Jochen Jasinski (13) / Husaberg - 45 Punkte

Nico Joannidis (#116) / Husaberg - 44 Punkte

Michael Herrmann (#5) / Husqvarna - 43 Punkte

Dirk Spaniol (#17) / Suzuki - 38 Punkte

Kevin Würterle (#7) / KTM - 32 Punkte

Jan Deitenbach (#44) / Suzuki - 30 Punkte

Danniel Fuhrbach (#178) / Husqvarna - 26 Punkte

Frederik Eriksson (#14) / Honda - 26 Punkte

Toni Krettek (#51) / Suzuki - 23 Punkte

Michal Solik (#28) / Husaberg - 21 Punkte

In beiden Klassen der Supermoto DM ist das beste Fundament gelegt um im weiteren Verlauf viel Spannung erwarten zu dürfen.

Die nächsten Rennen der Supermoto DM finden am 21./22. Mai 2011 auf dem Erzgebirgsring in Lichtenberg statt.