ADAC Rallye Masters·2.1.2019

Viele gute Seelen im Team Keil: Konstantin Keil liefert uns einen Blick hinter die Kulissen eines Privatteams

Im folgenden Interview gewährt Konstantin Keil einige Einblicke in ein Team voller guter Seelen, ohne die eine Rallyesaison nicht möglich wäre:

Wer kümmert sich denn in der Winterpause um die Revision des Citroen DS3 und wer bereitet das Auto zwischen den Rallyes vor?

Zwischen den Veranstaltungen steht unser Citroen DS3 R3T Max bei Auto Reinhardt, wo sich unter anderem Sascha Reinhardt und Björn Martin Handor (Hany) um die Wartungsarbeiten kümmern. Bei den Veranstaltungen wird die Truppe von Enrico Bönisch ergänzt. Im Winter zerlegen wir das Auto: Fahrwerk und Getriebe werden von Ronald Leschhorn, ROMO Motorsport, revidiert. Er steht uns auch mit seinem Team während der Veranstaltung mit Rat und Tat zur Seite. Die restlichen Teile werden durch Sascha und Hany geprüft und wieder zusammengebaut.

Mit welchem Aufwand kann man den bei der Revision des Autos und in der Vorbereitung einer Rallye rechnen?

Die große Revision zieht sich von November bis Januar hin, sodass wir Anfang Februar testen können. Meistens fallen vorher noch einige Nacht- und Wochenendschichten an. Zwischen den Veranstaltungen nimmt die Vorbereitung des Autos ca. sieben bis zehn Abende in Anspruch. Wenn bei einer Rallye das Auto mehr zu Schaden kommt, kann es auch einmal etwas länger dauern.

Wie bereiten Sie sich auf eine Rallye vor?

Unser Saisonplan steht fest, also nennt Steffi ganz automatisch. Ich suche meistens die Übernachtungsmöglichkeiten. Nachdem wir die Nennbestätigung erhalten haben, gehen wir in die Feinplanung, was bedeutet: Anreise mit Team planen, Abfahrplan festlegen und schauen, ob wir ‚Schriebe‘ und Unterlagen aus den Vorjahren verwenden können. Natürlich ist auch Sport für uns wichtig. Damit wir auf diesem Level fahren können, investieren wir in der Woche ein paar Stunden um fit zu bleiben und körperlich gut vorbereitet in eine Rallye zu gehen.

Was war bei Ihnen in diesem Jahr der größte Aufwand / die größte Reparatur?

Unser Ausritt auf dem IVG Gelände in Sulingen hatte die größte Reparatur zur Folge. Wir hatten dort eine Mauer getroffen. Zunächst mussten wir die Teile in Frankreich besorgen. Ein ‚Dank‘ gilt an der Stelle ROMO Motorsport, ohne die wir das zeitlich nicht geschafft hätten. Da bis zur nächsten Rallye nur wenig Zeit blieb, haben wir mit einer großen Truppe aus mehreren Teams am Auto gearbeitet, um bei der AvD Rallye Sachsen wieder zu starten. Dort entstand ein weiteres Problem: Auf der Powerstage ging der Motor kaputt. Auch die Reparatur dieses Schadens war ein riesiger Aufwand.

Was war Ihr persönliches Saison-Highlight?

Mein Highlight war unser erster Sieg in der 2WD-Wertung bei der ADAC Rallye Niedersachsen. Ein anderer toller Moment war die Siegerehrung im ADAC Rallye Masters 2018, als uns Hermann Gassner Junior mit auf die Bühne holte. Er meinte, wir hätten zusammen gekämpft, sind punktgleich im ADAC Rallye Masters, also gehöre auch jedem von uns ein Pokal. Das war echt Wahnsinn!

Wer ist die gute Seele im Team?

Wir haben viele gute Seelen. Auf alle Fälle möchte ich Sandra Elstermann erwähnen. Sie kümmert sich um das leibliche Wohl des Teams. Der Tisch ist niemals leer und es bekommt jeder einen Kaffee. Außerdem ist sie auch Anlaufstelle von anderen Teams: Ein Mechaniker braucht eine Salbe, weil er sich am Auspuff verbrannt hat, der andere hat Kopfschmerzen usw. Sandra hat für jeden etwas dabei.