ADAC Racing Weekend·5.5.2025

Doppelsieger zum Saisonauftakt

Porsche Sports Cup erstmals beim ADAC Racing Weekend. GT4-Aufsteiger Leon Bauchmüller mit zwei Triumphen. Kenneth Heyer gelingen zwei Siege in der STT.

In der STT war Kenneth Heyer (vorne) der schnellste Mann des Wochenendes © Foto: STT

Das ADAC Racing Weekend erlebte am vergangenen Wochenende auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg eine gelungene Premiere. Zum ersten Mal waren die Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3, die Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 und die Porsche Endurance Challenge Deutschland Teil der Plattform. In den GT3-Rennen feierte Tomasz Magdziarz (Porsche 911 GT3 Cup (992)) einen Doppelsieg, in der GT4-Kategorie setzten sich je einmal Leon Bauchmüller und Joep Breedveld (beide Porsche Cayman GT4 RS CS (982)) durch. Das Duo Jaap van Lagen / Mariusz Górecki (beide Porsche 911 GT3 Cup (992)) wurde in der Porsche Endurance Challenge Deutschland als Erstes abgewinkt. In der Spezial Tourenwagen Trophy (STT) gewann Kenneth Heyer (Mercedes AMG GT3) beide Läufe und die größten Pokale im Tourenwagen & GT Revival gingen an Peter Röskes / Susanne Röskes (Mercedes SLK 55) sowie an Steven Ostrowski / Jennifer Ostrowski (Ford Focus ST).

Tomasz Magdziarz zweimal ganz vorne in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3

Schon im ersten Lauf der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3 bejubelte Magdziarz einen Start/Ziel-Sieg. Górecki wurde als Zweiter notiert und machte den Doppelsieg für das Team Förch Racing by Atlas Ward perfekt; als Dritter sah Fabian Dybionka (Porsche 911 GT3 Cup (992)) die Schachbrett-Flagge. Rennen zwei war ereignisreicher, doch Magdziarz an der Spitze bekam davon nicht viel mit. Er steuerte seinen GT3 einem sicheren zweiten Triumph entgegen. Hinter ihm hatte zunächst Górecki Rang zwei inne, doch den verlor er schon in der Anfangsphase an Dybionka. Auch Stefan Rehkopf (Porsche 911 GT3 Cup (992)) attackierte den Polen, jedoch zunächst ohne Erfolg. Wenig später fand er dann doch einen Weg vorbei an seinem Rivalen und kreuzte die Ziellinie als Dritter hinter Magdziarz und dem erst 16 Jahre alten Dybionka.

Leon Bauchmüller (links) und Joep Breedveld (rechts) siegten je einmal in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 © Foto: Porsche Sports Cup
Leon Bauchmüllers feiert traumhaftes GT4-Debüt

In der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 gab Bauchmüller eine perfekte Premiere im GT4-Sport. Der Debütant übernahm am Start die Spitze und gab diese auch nach zwei Safety-Car-Phasen nicht ab. Im Gegenteil, er konnte sich sogar einen kleinen Abstand auf die Verfolger erarbeiten. Bauchmüllers Teamkollege bei SRS Team Sorg Rennsport, der Niederländer Breedveld, beendete den Lauf als Zweiter vor Joel Hohmann (Porsche Cayman GT4 CS MR (982)).

Bauchmülller ist nach zwei Jahren im ADAC Tourenwagen Junior Cup, der seine Rennen ebenfalls größtenteils im ADAC Racing Weekend ausrichtet, in den GT4-Sport aufgestiegen. „Dabei war es eher Zufall“, erzählte der 17-Jährige. „Ich konnte mir den Aufstieg in die GT4 eigentlich nicht leisten, wollte aber wenigstens einmal einen GT4 probieren und habe deshalb einen Test bei Sorg Rennsport vereinbart. Deshalb bin ich auch locker und ohne Druck in den Test gegangen. Und der lief dann richtig gut, das Team war begeistert. Mit der Hilfe von Sorg Rennsport konnten ich dann doch noch Sponsoren finden und so wurde mein Start in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT4 erst möglich.“ Am ersten Wochenende dann überraschte er auch sich selbst. „Niemals hätte ich mit der Pole Position gerechnet und selbst danach bin ich noch lange nicht von einem Rennsieg ausgegangen. Vor dem Wochenende wäre ein Top-Five-Platz für mich ein Traum gewesen. Ich hatte vorher gerade einmal zwei Tests mit dem GT4 und die Umstellung von dem VW up! aus dem Junior Cup auf den Cayman GT4 ist riesig. Aber ich habe viele Runden im Simulator absolviert, das hat mir sicher geholfen.“

Im zweiten Lauf übernahm Mads K. Ljungberg den Porsche von Bauchmüller und brachte ihn an der dritten Stelle ins Ziel. Sieger Breedveld und Jonas Ungnader (Porsche Cayman GT4 RS CS (982)) belegten die Positionen vor dem Dänen.

Tomasz Magdziarz gewann beiden Läufe in der Porsche Sprint Challenge Deutschland GT3 © Foto: Porsche Sports Cup
Zwei polnisch-niederländische Duos an der Endurance-Spitze

Magdziarz setzte sich am Start in Front und konnte sich gleich einen Vorsprung aufbauen. Górecki reihte sich als Zweiter ein, während hinter ihm ein Dreikampf mit Jakub Twaróg, Maximilian Ertl und Michal Perel (alle Porsche 911 GT3 Cup (992)) tobte. In der Reihenfolge Magdziarz vor Górecki und Ertl kamen die Spitzenpiloten zum Fahrerwechsel. Daan Arrow übernahm den 911er von Magdziarz, Van Lagen den Porsche von Górecki und Lukas Ertl bewegte von nun an den GT3 von Maximilian Ertl. Der Kampf um die erste Position wurde durch eine Durchfahrtsstrafe wegen zu schnellen Fahrens durch die Boxengasse gegen den führenden Arrow entschieden. Der Niederländer verlor dadurch so viel Zeit, dass er fortan nur noch auf Rang zwei geführt wurde. Van Lagen / Górecki siegten schlussendlich vor Arrow / Magdziarz sowie Ertl / Ertl.

In der GT4-Klasse gewannen Ljungberg / Bauchmüller vor Florian Bauer / Manuel Lauck und Peter Lobeck / Peter Terting (alle Porsche Cayman GT4 RS CS). Damit konnte Bauchmüller seinem Erfolgserlebnis im Sprint einen weiteren ersten Platz hinzufügen und freute sich: „Auf der Endurance Challenge liegt mein Hauptaugenmerk, denn im Sprint teile ich mir das Auto mit Mads und wir beide bestreiten folglich nur je 50 Prozent der Rennen. Deshalb sind uns Erfolge in der Endurance Challenge noch wichtiger als im Sprint.“

Doppelter Triumph für Kenneth Heyer in der STT

In der STT war Heyer nicht zu bezwingen. Im ersten Heat musste er zu Beginn zwar Michael Golz (Lamborghini Huracan GT3 Evo) den Vortritt lassen, doch nach einer frühen Full-Course-Yellow-Phase aufgrund eines Ausfalls von Mike Broersen (BMW M4 GT4 F82) eroberte er schnell die Führung zurück und fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Golz konnte sich knapp vor Pierre Lammerz / Alexander Krocker (Audi R8 LMS GT3) als Zweiter ins Ziel retten. Im zweiten Durchgang führte Heyer ebenfalls, als gut sechs Minuten vor Schluss der Aston Martin Vantage GT4 von „Hammer Down Amigo“ / Michael Crossley-Wright ausrollte und eine Full-Course-Yellow-Phase auslöste. Als noch knapp zwei Minuten auf der Uhr standen, wurde das Rennen wieder freigegeben, doch niemand konnte Heyers Erfolg mehr in Gefahr bringen. Stefan Wieninger (Audi R8 GT3 Evo II) und die Paarung Lammerz / Kroker folgten auf den Rängen zwei und drei.

Peter und Susanne Röskes triumphierten in einer Wertung des Tourenwagen & GT Revival © Foto: Tourenwagen & GT Revival
Zweikampf Röskes / Röskes gegen Ostrowski / Ostrowski im Tourenwagen & GT Revival

Die Teilnehmer des Tourenwagen & GT Revival hatten eine andere Aufgabe, denn sie mussten möglichst gleiche Rundenzeiten fahren. Nach einer Setzrunde, die die zu erreichende Zeit markiert, werden die fünf folgenden Rundenzeiten gewertet, die am nächsten an diese Setzzeit gekommen sind. Am besten machten dies in der ersten Prüfung auf dem Hockenheimring Peter und Susanne Röskes, die vor Steven Ostrowski und Jennifer Ostrowski gewannen. Rang drei ging an Daniel Binggeli (BMW 330i E36). In der zweiten Wertung nahmen Ostrowski / Ostrowski erfolgreich Revanche und verwiesen Röskes / Röskes auf die zweite Position. Mit Jürg Dürig (BMW 325i E36) kletterte abermals ein BMW-Pilot auf die dritte Stufe des Siegertreppchens.