ADAC Motorboot Masters·30.4.2012

Newcomer heizt WM-Profis ein : Hochsommerliche Temperaturen, Action satt und zwei Deutsche auf dem Podest

Die starke Schweden-Armada war favorisiert, doch ausgerechnet ein absoluter Newcomer stahl den Profis schon im Training die Schau. Mike Szymura (18/Berlin), frisch ins ADAC Motorboot Masters aufgestiegener Champion aus dem Int. ADAC MSG Motorboot Cup, düste im 60-PS-Katamaran auf dem Halbendorfer See allen davon.

Mit 120 km/h rauschte er über den See. Oskar Samuelsson (Stockholm) schien die Pole Position im Qualifying sicher zu sein, als Mike Szymura das scheinbar Unmögliche wahr machte. Das "Greenhorn" in der Top-Klasse unterbot die Bestzeit des Schweden um eine volle Sekunde. Aber wenn insgesamt 19 Boote nach dem Rennbeginn auf eine einzige Wendeboje zusteuern, wird es eng und alles muss passen. WM-Pilot Tobias Söderling (Stenhamva), der auch eingeschriebener Fahrer im ADAC Motorboot Masters ist, fuhr der Konkurrenz im ersten Lauf sofort davon. Von einem fulminanten Start profitierte der Trainings-Zehnte Patrick Wiese (24/Bondorf). Er wurde Zweiter. Dagegen blieb Szymura zuerst fast stehen, belegte am Ende des Rennens, das nach sechs Runden wegen eines Überschlags von Samuelsson werden musste, jedoch noch Platz vier. In den drei weiteren Rennen des Wochenendes fuhr er jeweils aufs Podium.

Der zweite Lauf wurde zur One-Man-Show von Adrian Maniewski (19/Zdunska Wola). Er hängte Wiese trotz erneutem Spitzenstart ab. Szymura und Daniel Sparring (Stockholm) kämpften um den dritten Rang. Der 2010er-Weltmeister wollte den Junior freilich einbremsen, doch dieser überholte ihn in der dritten Runde eiskalt.

Der dritte Lauf hatte es ebenso in sich. Manuel Saueressig (19/Brodenbach) war der Unglücksrabe, wegen dem das Rennen in der zweiten Runde zunächst abgebrochen werden musste. Eingeklemmt ins Fahrerfeld kollidierte er, wobei sein Hintermann den Außenbordmotor rammte. Das war das Aus für Saueressig, der sich so viel vorgenommen hatte. Der Europameister und ADAC Motorboot Masters-Gewinner von 2011 war zum Halbendorfer See gereist, um 2012 auch in der WM eine Hauptrolle zu spielen. Nach dem Re-Start ging Wiese zwei Runden lang in Führung, bevor ihn Maniewski verdrängte. Szymura sorgte mit dem dritten Platz für klare Verhältnisse.

Im Abschlussrennen präsentierte sich nochmals Wiese als Start-Koryphäe, doch der Sieg ging erneut an Maniewski. Weil er auch im ADAC Motorboot Masters fährt, ist der Pole damit in der WM-Gesamtwertung sowie auch in der nationalen ADAC Top-Klasse Tabellen-Spitzenreiter. Ihm folgen mit Wiese und Szymura zwei Sieghoffnungen aus Deutschland.