Wegen einer Disqualifizierung musste der Lette tatenlos zusehen. Titelverteidiger Alex Scheller (Bornheim) verlor sogar fünf Plätze in der Gesamtwertung. Manuel Saueressig (18/Brodenbach) gewann vor heimischem Publikum das Hauptrennen und machte einen Sprung in der Tabelle nach vorn.
Martins Morozs und Alex Scheller galten bei der zweiten Saisonveranstaltung in der Top-Klasse des ADAC Motorbootsports als Siegfavoriten. Nach dem Zeittraining hatte Polesetter Morozs auch nur 0,1 Sekunde Vorsprung auf seinen Verfolger. Im ersten Sprintrennen war jedoch für beide vorzeitig Schluss: Nach einer Kollision an der ersten Wendeboje musste Schellers angeschlagener Katamaran aus dem Wasser geborgen werden. Es gab einen Re-Start. Laut Reglement hätte Morozs als vorheriger Unfallverursacher nicht dabei sein dürfen. Da er nach dem Rennen aber einen Protest dagegen einlegen wollte, wurde er zugelassen. Zwischen ihm und Adrian Maniewski entbrannte ein Zweikampf um den Sieg. Der Pole behielt mit seinem 60 PS-Außenborder zum Schluss die Oberhand. Hinter dem Spitzenduell ging es zwischen Uwe Brettschneider (Berlin) und den Klassenneulingen Dominic Stahl (Untergruppenbach) und Manuel Saueressig zur Sache. Brettschneider konnte seinen dritten Platz verteidigen. Saueressig nutzte in der letzten Runde einen Fahrfehler von Stahl zum Überholen. Eine Stunde nach dem Rennen wurde es noch einmal dramatisch. Weil Morozs den angekündigten Protest nun doch nicht eingereicht hatte, wurde er nachträglich disqualifiziert. Wegen unsportlichen Verhaltens bekam er auch Startverbot fürs zweite Sprintrennen, welches es auch in sich hatte. Brettschneiders Motor sprang wegen eines defekten Relais nicht an. Und in der ersten Rennrunde erwischte es wieder Alex Scheller, diesmal aus eigenem Verschulden. Er nahm die erste Kurve zu ungestüm und kippte mit seinem Katamaran um. Nach dem Re-Start war Maniewski an der Spitze nicht zu bremsen, obwohl sich Saueressig redlich darum bemühte. Dritter wurde Dominic Stahl, der Patrick Wiese abwehrte.
Im Hauptrennen glänzte Manuel Saueressig vor seinem Fanklub und gewann mit 14 Sekunden Vorsprung. Morozs, der vom letzten Platz aus starten musste, hatte einen Dreiblatt-Propeller am Katamaran montiert, der besonders schnell beschleunigt. Ihm gelang ein entsprechend guter Start, aber an die Spitze schaffte er es nicht. Er kam Zweiten Maniewski nicht vorbei.
Manuel Saueressig: "Ich hätte nie mit einem Sieg gerechnet, weil ich im Samstagtraining in die falsche Richtung geschraubt hatte. Aber meinetwegen kann es so weitergehen."