ADAC Motorboot Masters·30.8.2011

Siege für Scheller - Morozs Weltmeister : Alexander Scheller (32/Bornheim) hat zu seiner alten Form zurückgefunden

Für Alex Scheller war das Ergebnis im ADAC Motorboot Masters ein Befreiungsschlag. Nach etlichen Rückschlägen in den letzten Rennen hatte er angekündigt, wenigstens in Berlin einen Sieg zu holen. Dass er gleich viermal zuschlug und auch sämtliche WM-Fahrer hinter sich ließ, kam auch für ihn unerwartet. Die Fahrer des ADAC Motorboot Masters hatten damit gerechnet, sich hinter den internationalen Größen einreihen zu müssen. Doch in den ersten drei Sessionen hatte Scheller, der von der Pole Position gestartet war, als unmittelbaren Gegner nur Manuel Saueressig (19/Brodenbach) hinter sich. Der Masters-Spitzenreiter hatte in Berlin keine Chance, den routinierten Scheller einzuholen, der im vierten Lauf noch über sich hinauswuchs. Mit über sieben Sekunden Vorsprung im Ziel war er eine Klasse für sich. Saueressig hing diesmal hinter dem Schweden Erik Edin (Stockholm) fest.

Alex Scheller: "Ich bin völlig überrascht. Das Team hat den Motor am Katamaran um fünf Millimeter angehoben und den Propeller eingesetzt, an dem wir lange gearbeitet haben - aber das war auch schon alles. Im Rennen musste ich aber in den Kurven aufpassen und bin ich nicht volles Risiko gegangen. Denn wenn ich mich im Zweikampf mit dem Boot eingedreht hätte, wäre Saueressig an mir vorbei gegangen."

Die geballte Schweden-Armada mit Ex-Weltmeister Daniel Sparring (Stockholm), Oskar Samuelsson (Bromma) und Tobias Söderling (Stenhamra) blieb beim WM-Finale in Berlin-Grünau hinter ihren Erwartungen zurück. Vor allem Sparring, der dem Letten Martins Morozs noch am Titelgewinn hätte hindern können, kam mit der anspruchsvollen Rechts-Links-Kombination im abgesteckten Kurs nicht zurecht. Das Streckenlayout erforderte mehr fahrerisches Können als Motorleistung. Für die Skandinavier war das eine ungewohnte Situation, zumal so viele Katamarane wie noch nie auf dem Wasser miteinander konkurrierten. Martins Morozs brachte das allerdings nicht aus dem Konzept. Der ADAC Motorboot Masters-Zweite hatte im Vorfeld angedeutet, kein unnötiges Risiko auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel eingehen zu wollen, trotzdem fuhr er an der Spitze mit, kam in allen Rennen vor Sparring ins Ziel und stand sogar einmal auf dem Podium.

Martins Morozs: "Ich bin Weltmeister - es ist ein großartiges Gefühl, einfach unbeschreiblich. Nach dem dritten Lauf war klar, dass ich es geschafft habe."