Dem als Tabellen-Zweiter ins württembergische Lauffen gereisten Kim Lauscher war schon im Vorfeld bewusst, dass er ohne einen Ausfall von Mike Szymura im Finale keine Titelchancen hatte. Dennoch kämpfte der angehende Bootsbauer bis zum Fallen der letzten Zielflagge um die Spitzenposition. Lauscher hatte sich im Training schon nach fünf Minuten die Pole Position gesichert und umfuhr im großen Sprintrennen auch als Führender die erste Wendeboje. Der Niedersachse triumphierte bis zum Schluss über Szymura. Beide fuhren in ihrer eigenen Liga.
Im ersten der drei nachfolgenden Wertungsläufe gab Lauscher anfangs erneut das Tempo vor, aber schon in der zweiten Runde revanchierte sich Szymura für die Niederlage im Sprintrennen. Er zog an Lauscher vorbei und gab ihm keine Möglichkeit zu kontern.
Der zweite Wertungslauf fiel wieder zu Gunsten von Lauscher aus, der die Höhe des Motors an seinem 40 PS-Katamaran noch einmal geringfügig verändert hatte. Nerven aufreibende Kämpfe spielten sich im Mittelfeld ab. Christian Tietz (33/Dresden) wurde von den Cup-Neulingen Kevin Köpcke (19/York) und Patrick Allweiler (32/Engen) eingekeilt. Allweiler, der im Sprintrennen Letzter geworden war, hatte nach dem vierten Rang im ersten Wertungslauf wieder sichtlich Spaß daran, sich mit seinen Konkurrenten zu duellieren, obwohl er diesmal den Kürzeren zog.
Auch der dritte Wertungslauf wurde zur One-Man-Show von Lauscher. Szymura fuhr dahinter ein einsames Rennen und ging auf Nummer Sicher, um seinen Katamaran auch zum Schluss unbeschadet über die Runden zu bringen. Ihm war der Titel ohnehin nicht mehr zu nehmen.
Mike Szymura: "Ich bin überglücklich über den Meister-Titel. Das Team hat viel dafür getan. Das Finale konnte ich zum Glück ruhig angehen. Nach dem zweiten Wertungslauf hatte ich sehr viel Wasser in den Spitzen des Boots. Die Zeit bis zum dritten Lauf reichte nicht, um es rauszulassen. Dadurch konnte ich im letzten Lauf nicht mehr mit Kim mithalten."
Kim Lauscher: "Vor der Saison hatte ich gehofft, auf einen Platz in den Top 5 zu kommen. An den Vize-Titel habe ich nicht zu denken gewagt. Ich bin mehr als froh über mein Ergebnis. Dass Mike ein harter Brocken ist, war mir schon klar. Uns trennen im Endeffekt acht Punkte voneinander. Schade ist natürlich, dass es für die wegen Niedrigwasser abgesagte Juni-Veranstaltung in Lorch kein Ersatzrennen gegeben hat."