Das Training im polnischen Mycelibórz eine Woche vor dem dritten Lauf zum Int. ADAC MSG Motorboot Cup hatte sich gelohnt. Auf der Regatta-Strecke in Berlin-Grünau glänzte Mike Szymura, nachdem er im Training schon unruhig wurde. Kim Lauscher schnappte ihm die Pole weg. Rechtzeitig vor dem Rennen kamen Szymuras Mechaniker noch einem Defekt am 40 PS-Katamaran auf die Spur. Das Unterwasser-Teil des Motors, an dem der Propeller befestigt ist, war gerissen. Weil nach dem Austausch keine Zeit mehr zum Testen war, ging Szymura mit dem neuen Teil auf gut Glück ins Rennen. Aber alles funktionierte.
Sein Triumphzug begann im Sprintrennen. Gemeinsam mit Kim Lauscher war er so schnell, dass die beiden das Feld einmal überrundeten. Pechvogel Lauscher bekam in der Wertung zwar noch eine Runde gestrichen, weil er eine Wende falsch gefahren war, durch seinen Vorsprung blieb er aber trotzdem Zweiter.
In den folgenden drei Wertungsläufen blieb Mike Szymura allein an der Spitze, aber auch Kim Lauscher fand bei seiner Solo-Fahrt auf dem zweiten Platz keine Konkurrenz. Erst dahinter ging es richtig rund. Kevin Köpcke (19/York), Neueinsteiger im Int. ADAC MSG Motorboot Cup, war ständig in Zweikämpfe mit Kevin Jansen (18/Heidelberg) um den dritten Platz verstrickt. In drei von vier Entscheidungen ging das Greenhorn sogar als Gewinner hervor.
Im ersten Wertungslauf hatte sich auch noch Christian Tietz (32/Dresden) eingemischt. Der Sachse fuhr in Berlin-Grünau sein bisher bestes Saisonergebnis ein. Eine herbe Schlappe musste Cup-Lady Annebel Scheepers (22/Gennep) einstecken. Die Niederländerin, die in Deutschland ein Studium für Event-Management absolviert, kam überhaupt nicht in die Gänge. Die Cup-Zweite von 2010 war hoffnungsvoll angereist, doch ein Kolbenklemmer im Motor veränderte alles. Scheepers ließ zwar einen Ersatzmotor einbauen, fand aber während des gesamten Wochenendes keine respektable Einstellung. In der Gesamtwertung rutschte sie vom dritten auf den vierten Platz ab.
Mike Szymura: "Das ist ein Traumergebnis für mich, vor allem, weil ich es bei meinem Heimrennen erreicht habe. Meine Fans und auch der Motorsportklub waren vor Ort. Anfangs habe ich aber schon ganz schön unter Druck gestanden, weil ich nicht wusste, warum ich nicht schneller fahren konnte."