Der eher zurückhaltende Kim Lauscher sprang nach dem Sieg im Sprintrennen vor Glück im Kreis. Im Zeittraining hatte der angehende Bootsbauer nur anderthalb Runden im 40 PS-Katamaran drehen können, bevor er mit Problemen am Motor und der Kühlung an Land gehen musste. Mike Szymura wurde im Rennen eingebremst. Weil sein Bootspropeller am Unterwasserteil des Getriebes schliff, verlor Szymura an Speed. Im Schnitt war er 0,1 Sekunden langsamer als Lauscher unterwegs.
In den anschließenden drei Wertungsläufen stellte Szymura die Rangordnung vom Saisonauftakt wieder her und gewann vor Lauscher.
Auch wenn der Niedersachse jedes Mal klein beigeben musste - im zweiten Lauf war er der Sieger der Herzen. Lauschers Crew hatte am Startsteg im Eifer des Gefechts vergessen, den Gang im Katamaran einzulegen. Als die Startampel auf Grün sprang, heulte zwar der Motor auf, doch vorwärts ging nichts. Als die Drehzahlen wieder im Keller waren und der Gang eingelegt werden konnte, war das komplette Feld längst enteilt. Lauscher startete allerdings eine Aufholjagd, die das Publikum am Ufer zu Begeisterungsstürmen hinriss. Nur an Cup-Lady Annebel Scheepers biss er sich fast vergeblich die Zähne aus. Erst in der letzten Rennrunde gelang in der letzten Wende das entscheidende Überholmanöver. Die blonde Annebel wurde in sämtlichen Kriebstein-Rennen Dritte. Ihre Konstanz brachte der Holländerin so viele Punkte ein, dass sie in der Tabelle innerhalb der zwei Veranstaltungstage vom fünften auf den dritten Platz nach vorn rückte.
Federn lassen musste Cup-Neuling Kevin Köpcke (19/York), der bei seinem Motorboot-Rennsport-Debüt beim Saisonauftakt auf Anhieb einen Podiumsplatz im Sprintrennen geholt hatte. Am vergangenen Wochenende fand er letzten Endes aber nie das perfekte Set-up. Im zweiten Lauf setzte zwar der erhoffte Wind ein, doch weil der Mechatroniker-Azubi in einer Kurve mit der Wendeboje kollidierte, half auch die kleine Brise nicht weiter, denn Köpcke wurde als Strafe eine Rennrunde abgezogen.
Kim Lauscher: "Das war ein super Wochenende. Mike Szymura hat die Wertungsläufe verdient gewonnen, aber ich bin an ihm dran. Er ist pro Runde noch eine halbe Sekunde schneller als ich. Bis zum nächsten Rennen in Berlin-Grünau wollen wir die Lücke schließen, obwohl ich weiß, dass Mike in der Zwischenzeit auch noch einmal in Polen trainieren wird."