Seit 2008 befindet sich das Museum für sächsische Fahrzeuge in der Sterngarage, einer Hochgarage aus dem Jahre 1928. Gebaut wurde das sechsgeschossige Gebäude als Antwort auf die in den 1920er Jahren zunehmenden Parkplatzprobleme. Mit einem Fahrstuhl gelangten die Motorräder und Autos seinerzeit zu den insgesamt 300 Stellplätzen. Heute sind im Erdgeschoss auf über 1000 Quadratmetern etwa 200 Exponate von mehr als 70 Herstellern ausgestellt.
Der Rundgang beginnt mit der frühen Motorisierung (1885 – 1918). Ausgestellt sind die ersten Motorräder (Wanderer 3PS von 1910, Phänomen 5 ½ PS von 1907) sowie einem Polymobil von 1903.
Nach dem ersten Weltkrieg durfte in Deutschland, aufgrund des Versailler Vertrages, keine kriegsfähige Technik mehr gebaut werden. Viele ehemalige Rüstungskonzerne wandten sich deshalb dem Fahrzeugbau zu. Marken wie Heros, Hiekel, Presto, Oruk oder Harlé entstanden, von denen einige in der Ausstellung zu sehen sind. In den folgenden Jahren erlebte der sächsische Fahrzeugbau seine erste Blütezeit, dokumentiert wird dies durch Fahrzeuge der Marken O.D., Elfa, Diamant, Audi und DKW.
In dieser Abteilung werden Fahrzeuge präsentiert, die speziell für den Kriegseinsatz gebaut beziehungsweise. umgerüstet wurden, unter anderem ein DKW-Wehrmachtsgespann und ein Wanderer W10 mit Holzvergaser.
Auch wenn der IFA 8 (1949) in vielen Bereichen noch identisch war mit dem DKW F8 (1939-1942), so wurden in den folgenden Jahrzehnten in Sachsen Meilensteine der Fahrzeugentwicklung geschaffen. Nachvollziehen kann dies der interessierte Besucher an Ausstellungstücken wie beispielsweise dem Trabant P 50, dem ersten vollwertigen Kleinwagen mit Frontantrieb. Aufgrund der Mangelwirtschaft geriet die sächsische Fahrzeugindustrie in den 1970er Jahren in Produktionsrückstand und verlor so die Wettbewerbsfähigkeit.
Die ausgestellten Zweiräder machen deutlich, wie sich die Marke DKW entwickelte und zur erfolgreichsten Motorradmarke Europas wurde. Neben einem originalgetreuen DKW-Fließband aus den 1920er Jahren und Originalfahrzeugen ist ein Teil der Ausstellung dem erfolgreichen Rennsportengagement der DKW-Werke gewidmet. Auch die Entwicklungsgeschichte der Marke DKW hin zu MZ wird ausführlich thematisiert.
Ende der 1930er Jahre wurde die RT 125 unter Federführung des DKW-Chefkonstrukteurs Hermann Weber in Zschopau konstruiert und gebaut. Zunächst als Heeresmodell im Zweiten Weltkrieg verwendet, wurde das Motorrad nach dem Krieg in beiden Teilen Deutschlands wieder aufgelegt. Genügsam, leicht und preiswert bildete es für viele den ersten motorisierten Untersatz für den Arbeitsweg oder Ausflüge.