ADAC GT4 Germany·27.6.2023

Fahrerlager-Radar der ADAC GT4 Germany aus Zandvoort

Die ADAC GT4 Germany machte zum zweiten Rennwochenende 2023 auf dem Circuit Zandvoort in den Niederlanden Station – und im Paddock war wieder jede Menge los. Das sind einige spannende Geschichten und Notizen.

Frauen-Power: Die ins Rennwochenende von Zandvoort involvierten Damen trafen sich am Samstagabend zu einem Gruppenfoto auf Start/Ziel. Dies sollte aufzeigen, wie groß die Gruppe der Frauen im Motorsport mittlerweile ist. Auch in der ADAC GT4 Germany sind viele Damen in elementaren Funktionen aktiv. Beste Beispiele sind die Pilotinnen Celia Martin (23/FRA) und Fabienne Wohlwend (25/LIE, beide Prosport Racing) oder auch die Team-Managerinnen Marina Weiß bzw. Laura Wolf (beide BWT Mücke Motorsport), Julia Rietz (Allied-Racing), Sarah Kohlscheen (FK Performance Motorsport), Lydia Rice (Prosport Racing), Julia Spacek (AVIA W&S Motorsport) und Virginia Möckl (EastSide Motorsport).

Diesen Aston Martin Vantage GT4 pilotierte Ricardo van der Ende © Foto: ADAC

Sieben GT4-Titel als Visitenkarte: Sein Debüt in der ADAC GT4 Germany gab in Zandvoort Ricardo van der Ende (43/NLD), der sich einen Aston Martin Vantage GT4 von Prosport Racing mit Benjamin Lessennes (23/BEL) teilte. Der schnelle Niederländer ist einer der erfolgreichsten GT4-Piloten der Welt. Er gewann vier Titel in der GT4 European Series, zwei in der Dutch GT4 und einen in der französischen GT4. „Natürlich habe ich auch GT3 ausprobiert, doch ich liebe den GT4-Sport einfach. Hier haben eigentlich alle immer ein Lächeln im Gesicht und jeden Menge Passion“, meinte van der Ende. „Die ADAC GT4 Germany ist beeindruckend. Die Organisation ist top aufgestellt und es gibt keine Grauzonen. Das gefällt mir. Die Serie ist zudem richtig wettbewerbsfähig.“

Debüt zu Hause: Neben Ricardo van der Ende erlebten auch Mex Jansen (17/NLD, Walkenhorst Motorsport), Maxime Oosten (19/NLD, Project 1) und Nathan Schaap (17/NLD, Allied-Racing) in Zandvoort ihr Heimspiel. Für Porsche 718 GT4-Pilot Schaap war der Auftritt ganz speziell. „Da ich aus dem Kartsport komme, habe ich noch nie zuvor ein Rennen in Zandvoort bestritten. Vor allem die High-Speed-Ecken im zweiten Sektor sind klasse“, erläuterte er. „Es war ein sehr ereignisreiches Wochenende. Viele Freunde und Bekannte, die wir den Nathan-Club nennen, haben mich angefeuert.“

Freute sich riesig: Marat Khayrov ganz oben auf dem Podest © Foto: ADAC

Drei aus Vier: Den Doppelsieg in der Trophy-Wertung feierte Marat Khayrov (36/KGZ, Hofor Racing by Bonk Motorsport). Der BMW M4 GT4-Pilot gewann bereits ein Rennen beim Saisonauftakt in Oschersleben und holte dort einen weiteren zweiten Platz. Somit führt er die Tabelle souverän an. „Der Trophy-Titel ist das ganz große Ziel dieses Jahr“, erklärte Khayrov. „Die ADAC GT4 Germany macht richtig Spaß. Für mich sind aber alle Rennstrecken komplettes Neuland. Somit muss ich vor allem die freien Trainings nutzen, um die Eigenheiten kennenzulernen. Das Level in der ADAC GT4 Germany ist insgesamt extrem hoch. Mich beeindrucken auch die Fans.“

Daniel Gregor auf dem Podium in Zandvoort © Foto: ADAC

Den Doppelweltmeister als Mentor: Daniel Gregor (17/Maikammer, AVIA W&S Motorsport) konnte im Samstagrennen erstmals auf dem Gesamtpodium der ADAC GT4 Germany stehen. Zudem gab es für den Youngster einen Sieg und einen dritten Platz in der Junior-Wertung. „Wir haben uns dieses Jahr große Ziele gesetzt und wollen immer in der Lage sein, vorne mitzufahren. Das ist uns in Zandvoort gelungen“, beschrieb der Porsche-Fahrer. Mit Rat und Tat steht dem Nachwuchspiloten ein ganz großer Rennfahrer zu Seite: Der zweimalige Sportwagen-Weltmeister und Le-Mans-Sieger Timo Bernhard. „Er ist mein Mentor und unheimlich wichtig für mich. Timo teilt mit mir viele seiner Erfahrungen. Das hilft natürlich enorm. Ich kann sehr viel von ihm lernen.“

100 Prozent Ausbeute: Zweimal war Denis Bulatov (24/Köln, BCMC Motorsport powered by EastSide Motorsport) 2023 in der ADAC GT4 Germany in der Qualifikation am Start und zweimal sicherte er sich die Pirelli Pole Position. „Einhundert Prozent Erfolgsquote – also alles geholt, was möglich ist. Darüber freue ich mich sehr. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es so weitergeht“, strahlte der Mercedes-AMG-Fahrer. Bulatov und Teamkollege Marcel Lenerz (25/Ludwigsau) hatten in Zandvoort weiteren Grund zur Freude. Sie gewannen das Sonntagsrennen und reisten somit als Tabellenführer aus den Niederlanden ab.

In Zandvoort wurden viele Autogramme geschrieben © Foto: ADAC

Zusätzlicher Austausch mit den Fans: Bereits seit vielen Jahren im Paddock etabliert ist das sogenannte „Meet The Drivers“, in dem viele Fahrer der teilnehmenden Rennserien Autogramme für Fans auf einer Event-Bühne schreiben. In Zandvoort gab es eine weitere Möglichkeit, mit den Rennfahrern in Kontakt zu treten. Denn die ADAC GT4 Germany organisierte eine zusätzliche eigene Autogrammstunde. Die Piloten präsentierten sich für 20 Minuten vor ihren Teamzelten und gaben etliche Unterschriften. „Für uns Fahrer ist die Brücke zu den Fans sehr wichtig. Somit war es super, so sich so nah mit ihnen austauschen zu können. Es wurden viele Fotos gemacht und mir sehr kreative Bilderalben zum signieren vorgelegt. Das hat richtig Spaß gemacht“, freute sich der amtierende Champion Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, Prosport Racing) über die Aktion.