ADAC GT4 Germany·22.8.2023

Fahrerlager-Radar der ADAC GT4 Germany auf dem DEKRA Lausitzring

Auch beim vierten Rennwochenende der Saison 2023 war in der ADAC GT4 Germany wieder jede Menge los. Das sind einige spannende Geschichten und Hintergründe aus dem Paddock.

Großes Fahrkönnen: Nicolaj Møller Madsen (30/DNK, Wimmer Werk Motorsport) ist nicht nur Champion der ADAC GT4 Germany-Saison 2020, sondern zählt auch zu den besten GT4-Piloten der Welt. Das hat er auf dem Lausitzring wieder einmal unter Beweis gestellt. Der Däne reiste mit einem gebrochenen Fuß und großen Schmerzen in die Lausitz. „Tatsächlich musste ich während der Runde kontinuierlich den Bremsfuß wechseln. Beim harten Anbremsen von Kurve eins, sechs und acht ging es nur mit dem rechten Fuß - in den anderen dann mit dem linken“, beschrieb Møller Madsen. Unglaublich: Trotz dieses Handicaps erzielte er die Pole-Position für das Samstagsrennen und dominierte die erste Hälfte von Lauf eins.

Ein ganz besonderes Erlebnis war die Track-Safari der DTM auf dem Lausitzring © Foto: ADAC

Bus-Tour der besonderen Art: Wie bereits am Nürburgring, veranstaltete die DTM auch auf dem Lausitzring die sogenannten Track-Safari. Dabei wurden Fans während einer DTM-Session in Reisebussen um die Strecke gefahren und konnten unvergessliche Eindrücke sammeln. Am Bus-Mirko gaben die ADAC GT4 Germany-Piloten Mike David Ortmann (23/Ahrensfelde, Prosport Racing) und Jan Philipp Springob (22/Olpe, CV Performance Group) zusätzliche Informationen. „Lustigerweise stammt das Unternehmen, das die Busse stellte, aus meiner Heimat“, erklärte Ortmann. „Die Interaktion mit den Fans war richtig klasse und hat mir extrem viel Spaß gemacht. Einige stellten mir selbst danach noch spannende Fragen.“

Zweiter Auftritt in der Lausitz: Tatsächlich trat die ADAC GT4 Germany erst zum zweiten Mal überhaupt auf dem DEKRA Lausitzring an. 2020 gab es zwei Rennen, die bis in die Dunkelheit ausgetragen wurden. Schon damals mit dabei: Hendrik Still (36/Kempenich, heute AVIA W&S Motorsport), der in einem Mercedes-AMG GT4 seinerzeit auf das Podium fuhr: „Ich erinnere mich noch gut an das Wochenende, da ich von meinem damaligen Team befördert wurde und parallel auch noch im ADAC GT Masters startete. Es war ein interessantes und ereignisreiches Wochenende. Ich mag den Lausitzring wirklich sehr.“

Marat Khayrov (Mitte) freute sich über zwei Siege in der Trophy-Wertung © Foto: ADAC

Heimspiel mit viel Arbeit: BWT Mücke Motorsport hat seinen Sitz in Berlin. Somit ist der Lausitzring die Heimstrecke für den Rennstall rund um Stefan Mücke. „Wir kommen immer gerne hier her. Die Anfahrt dauert nicht mal eine Stunde und somit sind viele Gäste und Fans vor Ort“, so der frühere DTM-Pilot. Mücke hatte beim Heimspiel einen vollen Terminplan. Neben seinen Aufgaben im Team pilotierte er auch ein Renn-Taxi und startete in der DTM Classic. Dort gewann er in einem Ford Sierra RS500 beide Läufe.

Zwei weitere Trophy-Triumphe: Marat Khayrov (36/KGZ) gewann in einem BMW M4 GT4 von Hofor Racing by Bonk Motorsport beide Rennen in der Trophy-Wertung der ADAC GT4 Germany und baute seine Tabellenführung somit weiter aus. „Ich freue mich natürlich riesig, denn wir haben das Maximum herausgeholt. Ein großer Dank geht somit auch an meinen Teamkollegen Gabriele Piana“, so Khayrov, der nun bereits fünf Klassensiege in der Trophy-Wertung erzielen konnte.

Schon 2020 in der ADAC GT4 Germany auf dem Lausitzring dabei: Hendrik Still © Foto: ADAC

Einmal Uni und zurück: Robin Falkenbach (21/Niederkassel) legte am Rennwochenende eine Extra-Schicht ein. Nach dem Testtag am Donnerstag ging es per Flieger von Dresden nach Frankfurt und dann direkt nach Mannheim. „Ich habe am Freitag meine Uni-Abschlussprüfung geschrieben und bin danach wieder zurück an den Lausitzring gereist“, erzählte der Team Piro Sports Toyota Lambeng-Pilot, der BWL mit Schwerpunkt Immobilien studiert. „Jetzt fehlt nur noch eine mündliche Prüfung.“

GT4-Gemeinde um eine Person größer: Eric Scalvini (28/ITA) ließ das vorangegangene Rennwochenende der ADAC GT4 Germany auf dem Nürburgring aus und erschien mit einem glücklichen Gesicht in der Lausitz. Der Grund: Der Wimmer Werk Motorsport-Pilot wurde zum ersten Mal Vater. „Es war ein sehr emotionales Ereignis, das man nicht beschreiben kann“ strahlte Scalvini über die Geburt der kleinen Mila. „Wenn sie irgendwann einmal Rennfahrerin werden möchte, hätte ich nichts dagegen. Aber vielleicht wird sie auch Tänzerin, so wie meine Schwestern. Das kann sie selbst entscheiden.“

Größtes Lächeln in der Lausitz: Eric Scalvini © Foto: ADAC