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ADAC GT Masters·15.7.2025

Fahrerlager-Radar vom Nürburgring

Einen Eintrag ins Geschichtsbuch, zwei Debütsieger, überschwängliche Freude und kurzfristiger Einsatz beim Festival des ADAC GT Masters und den Trucks beim Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix. Das Fahrerlagerradar vom Nürburgring.

Erster Sieg für Fach Auto Tech

In Oschersleben 2011 trat die Schweizer Mannschaft Fach Auto Tech erstmals im ADAC GT Masters an. Genau 5193 Tage später – mit einer Pause von 2013 bis einschließlich 2023 – ist es nun geschafft: Alexander Fach/Alexander Schwarzer haben dem Team auf dem Nürburgring den ersten Sieg im ADAC GT Masters beschert. Die Freude bei Team und Fahrern war überwältigend, als Fach aus seinem Porsche stieg und zuerst Teammitglieder überschwänglich umarmte und schließlich gemeinsam mit Schwarzer ausgelassen jubelte. „Endlich! Endlich!“, strahlte Alexander Fach, Pilot und gleichzeitig Sohn des Teamchefs. „Wir haben es uns wirklich verdient. Wir waren dieses und vergangenes Jahr immer wieder nah dran und jetzt hat sich unsere harte Arbeit endlich ausgezahlt. Der Sieg war wirklich unserer guten Leistung zuzuschreiben und ich bin unglaublich stolz auf Alex Schwarzer und unser gesamtes Team.“ Das perfekte Wochenende rundeten ein Dritter Gesamtrang am Sonntag sowie zwei Erfolge im Pro-AM Cup ab.

Jubelten über den Doppelsieg: Salman Owega/Finn Wiebelhaus und Max Reis/David Schumacher © Foto: ADAC
Historischer Ford-Sieg

Für einen Eintrag in die Geschichtsbücher sorgten Finn Wiebelhaus/Salman Owega im Sonntagslauf des ADAC GT Masters mit ihrem Sieg. Es war der erste Triumpf des Ford Mustang GT3 im ADAC GT Masters und auch in ganz Europa. Der Doppelsieg durch ihre Teamkollegen Max Reis/David Schumacher auf Platz zwei machte den Tag für das Haupt Racing Team beim Heimspiel in der Eifel perfekt. Auch die zahlreichen Fans des amerikanischen Muscle-Cars durften endlich wieder feiern. Denn der letzte Ford-Sieg im ADAC GT Masters ist auf das Jahr 2013 datiert, als Frank Kechele/Dominik Schwager von Lambda Performance mit dem Ford GT in Hockenheim gewannen. Der letzte und bis zum Nürburgring einzige Doppelsieg liegt noch länger zurück. Dieses Kunststück gelang Marc Hennerici/Kenneth Heyer vor Thomas Mutsch/Jürgen von Gartzen vom Team Matech GT Racing in Oschersleben 2008.

Riesiges Fan-Festival des ADAC GT Masters und der Trucks

Es war ein Traumwochenende auf dem Nürburgring. Sommerliche Temperaturen, Sonne, tolle Stimmung, ein attraktives Rahmenprogramm und faszinierende Rennaction des ADAC GT Masters und der Trucks beim Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix. Insgesamt reisten 134.000 Zuschauer über das Wochenende in die Eifel und genossen die Attraktionen auf und die zahlreichen Highlights abseits der Strecke und bei den verschiedenen Abendveranstaltungen.

Am Nürburgring als Gaststarter dabei: Felix Neuhofer und Michael Joos © Foto: ADAC
Gaststarter Team Joos Sportwagentechnik

Ein bekanntes und ein neues Gesicht waren in der Boxengasse des Nürburgrings zu finden. Michael Joos und sein Team Joos Sportwagentechnik waren für einen Gaststart in der Eifel dabei. Mit an Bord hatte der 34-Jährige einen Rookie im ADAC GT Masters: Felix Neuhofer. Der Österreicher verfügt zwar bereits über viel Erfahrung im Rennsport, in einem GT3-Boliden war er auf dem Nürburgring aber noch nie unterwegs. „Ich kann hier sehr viel lernen und Erfahrung sammeln. Mit Platz zwölf in meinem ersten Qualifying bin ich recht zufrieden“, freute sich Neuhofer, der gemeinsam mit dem Team Joos Sportwagentechnik und Michael Joos auf weitere Einsätze in der GT3-Nachwuchsliga des ADAC hofft.

David Schumacher musste kurzfristig bei HRT einspringen © Foto: ADAC
Kurzfristiger Einsatz von David Schumacher

Spontanität musste David Schumacher am Wochenende beweisen. Niklas Kalus, Teamkollege von Max Reis beim Haupt Racing Team, verletzte sich am Freitagabend beim Track Walk und musste für das restliche Wochenende passen. Also suchte das Team kurzfristig Ersatz – und fand Schumacher. „Ich habe Samstagmorgen um acht Uhr einen Anruf von Uli Fritz (Teamchef HRT) bekommen, dass ich bitte an den Nürburgring kommen und das Cockpit von Niklas übernehmen soll“, erklärte der 23-Jährige. Sieben Stunden später – und damit knapp vor Rennstart - stand er in der Eifel und wurde direkt ins kalte Wasser geworfen. „Ich hatte eigentlich ein doppeltes Endurance-Rennen mit der Autofahrt und meinem Stint hinterher. Es hat ein paar Runden gedauert, um mich ans Auto zu gewöhnen, zumal es mein erstes Mal mit dem Pirelli-Reifen auf dem Mustang war. In der ersten Runde habe ich mich auch etwas vertan, weil ich noch die alten Bremspunkte im Kopf hatte. Danach ging es recht gut nach vorne.“ Der spontane Einsatz hätte für Schumacher mit Rang vier am Samstag und Platz zwei am Sonntag kaum besser laufen können.

Country-Legende Tom Astor im Führungsfahrzeug der Einführungsrunde des ADAC GT Masters © Foto: ADAC
Tom Astor führt das Feld in die erste Runde

Ein ganz besonderer Beifahrer nahm in der Einführungsrunde des Samstagsrennens im Führungs-Truck des ADAC GT Masters Platz: Country-Legende Tom Astor ließ es sich nicht nehmen, seinen charakteristischen Cowboyhut gegen einen Rennhelm zu tauschen. Der Sänger ist seit Jahrzehnten ein Star der deutschen Countrymusik-Szene und fester Bestandteil des ADAC Truck-Grand-Prix. Nachdem die 3,629 km absolviert waren, stieg Astor mit einem breiten Grinsen auf seinem Gesicht aus.

Julian Hanses mit seinem speziellen Helmdesign © Foto: ADAC
Einzigartiges Helmdesign bei Julian Hanses

Ein einzigartiges Helmdesign stach bei Julian Hanses ins Auge. Während viele Piloten aufwändige Motive und viele Farben wählen, hat sich der Pilot von FK Performance Motorsport für eine sehr persönliche Verzierung entschieden. Den schwarzen Untergrund bedecken unzählige Unterschriften und persönliche Botschaften seiner Familie und Freunden. „Ich war vor der Saison etwas zu spät dran mit meinem Helm und dann kam mir diese spezielle Idee“, sagte Hanses. „Persönlicher geht es nicht mehr.“

Nachtschicht von Land-Motorsport

Nur wenige Runden nach dem Start ins Samstagsrennen war die Fahrt für Carrie Schreiner beendet. Ihr Audi R8 LMS GT3 Evo 2 blieb rauchend stehen. Motorschaden hieß die Diagnose. Kein Problem für ihr Team Land Motorsport. Allerdings wollte das neue Aggregat auch nicht wie die Mannschaft. „Wir waren mit dem Einbau gegen halb zwölf nachts fertig, allerdings sind uns Unregelmäßigkeiten aufgefallen und er lief nicht schön“, erklärte Teamchef Christian Land. „Also mussten viele Anbauteile wieder abgebaut und kontrolliert werden.“ Erst um drei Uhr nachts hieß es endlich Feierabend, doch die Arbeit und zahlreiche koffeinhaltige Getränke hatte sich gelohnt: Schreiner und ihr Teamkollege Alain Valente fuhren am Sonntag in die Top-10.