Der fünfte Durchgang des ADAC Formel Masters auf dem Slovakia Ring brachte für Lotus in jedem Rennen mindestens einen Podestplatz. An einem extrem heißen Sommerwochenende, an dem die Lufttemperatur während der Rennen teilweise 34 Grad erreichte, litten die Lotus-Wagen über die Renndistanz an fehlender Konstanz. Die im Vergleich zu einigen anderen Rennställen stärker abfallenden Rundenzeiten vereitelten mögliche Siege.
"Die Ausgangsposition hat in jedem Lauf gestimmt", bilanzierte Teamchef Timo Rumpfkeil. "Aber leider konnten wir zu wenig daraus machen. Dass wir es in jedem Lauf aufs Treppchen geschafft haben, ist zwar schön - aber gemessen an unseren Erwartungen und Möglichkeiten ehrlich gesagt eher Schadensbegrenzung."
Im ersten Durchgang übernahm Dennis Marschall die Führung. Im Mittelfeld fiel Teamkollege Luis-Enrique Breuer einem unverschuldeten Unfall zum Opfer. "In Runde 2 hat sich Maximilian Günther vor mir gedreht, ich konnte leider nicht mehr ausweichen", bedauerte der 17-jährige Berliner, dessen Rennen damit beendet war.
Nach der Safetycar-Phase verteidigte Marschall seinen ersten Platz, konnte die Mitbewerber aber über die Distanz nicht halten und wurde letztlich Dritter. "Mein Start war richtig gut. Wegen der frühen Safetycar-Phase war mein Vorsprung gleich wieder dahin", bilanzierte der 17-jährige aus Eggenstein. "Aber die beiden Neuhauser-Piloten hätte ich wegen des schlechteren Grip wohl sowieso nur schwer aufhalten können."
Joel Eriksson konnte anfangs der Spitzengruppe folgen, wurde aber in der vierten Runde von einem Gegner abgedrängt und fiel so auf die neunte Stelle zurück. Am Ende wurde der Schwede Achter.
Ralph Boschung startete vom sechsten Platz, verlor in der Startrunde eine Position, konnte sich den sechsten Rang aber wieder zurück erkämpfen. Dabei erwehrte er sich heftiger Angriffe eines ganzen Pulks von Verfolgern. "Es ist sehr schwierig, hier an der Spitze einer Kampfgruppe zu fahren", erläutert der 16-jährige Eidgenosse. "Im Infield kann man sich zwar ein bisschen lösen, aber durch den Windschatten sind die Verfolger im ersten Sektor gleich wieder dran. Gegen Ende des Rennens war ich nur damit beschäftigt, meine Position zu verteidigen. Speziell das Duell mit Philipp Hamprecht hat viel Spaß gemacht."
Im zweiten Durchgang war es der Schweizer, der das Lotus-Podium einheimste. Er arbeitete sich zwischenzeitlich sogar bis auf die zweite Stelle vor, musste aber noch eine Position wieder hergeben.
Eriksson und Marschall landeten auf den Plätzen 6 und 7; Breuer kämpfte sich zwischenzeitlich bis auf den zehnten Rang vor. Dann verlor sein Motor Kühlflüssigkeit, überhitzte, und der Hauptstädter konnte sich mit zäher Leistungsabgabe nicht gegen die Attacken seiner Hintermänner wehren.
Im dritten Durchgang übernahm Eriksson zunächst die Führung und führte das Feld auch nach dem Neustart nach einer Safetycar-Phase weiter an. Doch nach einem heftigen Zweikampf verlor der Schwede noch den Sieg. "Ich versuchte mich bis zu letzten Sekunde zu wehren. Ich war innen in Kurve 3, und meine Räder blockierten, so konnte Tim Zimmermann mich außenrum noch überholen."
Marschall folgte seinem Teamkollegen bis gegen Rennmitte. Dann musste er sich mit Platz 3 begnügen. "Ich freue mich sehr über diesen Podestplatz", sagte der Badener. "Aber es wäre noch deutlich mehr möglich gewesen. Leider war mein Setup nicht ganz optimal, ich hatte etwas mit Untersteuern zu kämpfen." Boschung fiel in einem hart geführten Kampf um die vierte Position, der in der letzten Runde ausartete, auf die letzte Stelle zurück. Breuer kämpfte sich auf einen beachtlichen sechsten Platz nach vorn.
Quelle: Team