ADAC Formel Masters·9.8.2014

Die Stimmen zum Samstag: Windschatten-Duelle

Mikkel Jensen (19, DEN, Neuhauser Racing), Sieger: "Ich freue mich riesig über meinen Sieg. Mit diesen 25 Punkten ist mir ein großer Schritt in Richtung Meisterschaft gelungen - allerdings anders als ich es wollte. Ich wünsche mir ein faires Duell gegen Maximilian auf der Strecke und möchte die Punkte nicht kampflos gewinnen. Ich habe am Start versucht, mich aus allen Zweikämpfen herauszuhalten, um keinesfalls in einen Zwischenfall verwickelt zu werden. Als ich schließlich Tim überholt hatte, wusste ich, dass mir dieser Sieg nicht mehr zu nehmen war. Es war ein wirklich faires Duell. Ich war schneller und er hat mir genügend Platz gelassen. Somit konnten wir verhindern, dass die Konkurrenz von hinten nochmals angreift oder wir beide im Kiesbett landen. Letztlich war es ein einfacher Sieg und ich konnte in den letzten Runden sogar meine Reifen für die ausstehenden Rennen schonen. Nun werde ich heute Nacht sicher gut schlafen und morgen den nächsten Sieg anpeilen."

Tim Zimmermann (17, Langenargen, Neuhauser Racing), Zweiter: "Neuhauser Racing auf Platz eins und zwei - ein wirklich toller Tag. Ich wusste, dass Mikkel etwas schneller war als ich und deshalb habe ich ihm genug Platz gelassen. Ein weiterer Podestplatz ist wirklich super. Leider konnte ich Führung am Start nicht verteidigen, aber das war fast zu erwarten, da die erste Startreihe keinen Windschatten bietet. Ich habe mich aber gut zurückgekämpft und das Rennen sogar eine Weile angeführt. Das Duell mit Dennis Marschall hat großen Spaß gemacht. Ich sah, dass er nach der langen Geraden vor Kurve drei zugemacht hat. Deshalb wusste ich, dass er nun früher bremsen musste und weniger Speed durch die Kurve hatte. Das habe ich ausgenutzt und bin von außen nach innen gezogen - das hat wunderbar funktioniert."

Dennis Marschall (17, Eggenstein, Lotus), Dritter: "Super, endlich wieder ein Podestplatz. Zwar konnte ich die beiden Neuhauser-Piloten nicht hinter mir halten, mit dem Ergebnis bin ich aber trotzdem zufrieden. Mein Start war richtig gut. Ich sah eine Lücke vor mir und nutzte den Geschwindigkeitsüberschuss, um schnell die Führung zu übernehmen. Wegen der frühen Safety-Car-Phase war mein Vorsprung leider dahin. Die Neuhauser-Piloten hätte ich wegen des schlechteren Grip wohl sowieso nur schwer aufhalten können."

Fabian Schiller (17, Troisdorf, Schiller Motorsport), Vierter: "Nach Startplatz acht in Folge einer Strafe bin ich mit dem vierten Platz zufrieden. Wenn das Rennen noch eine Runde länger gedauert hätte, wäre vielleicht sogar das Podium drin gewesen. Die Situation mit Joel Eriksson war etwas unglücklich. Wir waren mit mehreren Autos im Duell, ich verpasste den Bremspunkt ein klein wenig - dann kam es zu einer ganz leichten Berührung mit Joel. Ich habe mich nach dem Rennen gleich bei ihm entschuldigt. Morgen starte ich vom zweiten Platz ins zweite Rennen und hoffe auf ein sehr gutes Ergebnis."

Igor Walilko (16, POL, JBR Motorsport & Engineering), Fünfter: "Ich freue mich sehr über mein bisher bestes Ergebnis in der Formel ADAC. Wir waren heute im Rennen sehr schnell und hatten einen besseren Speed als einige unserer Konkurrenten. Leider kam ich lange Zeit nicht an meinem Vordermann vorbei, ansonsten hätten wir sogar um einen Podestplatz kämpfen können. Hoffentlich ist unsere Pace am Sonntag erneut gut, dann sollte ein ähnliches Ergebnis möglich sein. Wir werden uns in Rennen zwei darauf konzentrieren, im Bereich zwischen Platz fünf und Platz acht zu landen, um bei umgedrehter Startaufstellung ganz vorne zu stehen. Dann klappt es vielleicht mit dem ersten Podiumsplatz."

Ralph Boschung (16, SUI, Lotus), Sechster: "Ich konnte mich von Startposition sechs aus nicht verbessern und blicke daher mit gemischten Gefühlen auf das Rennen. Schon mein Start verlief nicht optimal, was sich in den folgenden Runden fortsetzte. Gegen Ende des Rennens war ich nur damit beschäftigt, meine Position zu verteidigen, während die Spitze davonziehen konnte. Speziell das Duell mit Philip Hamprecht hat Spaß gemacht, denn auf der Ziellinie lagen er und meine anderen Verfolger nur etwas mehr als zwei Zehntelsekunden hinter mir. Es ist sehr schwierig, hier an der Spitze einer Kampfgruppe zu fahren. Im Infield ist es zwar möglich, Zeit gutzumachen, durch den Windschatten ist diese im ersten Sektor aber sofort wieder dahin."

Philip Hamprecht (17, Hagen, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), Siebter: "Von Startplatz fünf hatte ich mir ein besseres Ergebnis erhofft. Daher bin ich nicht ganz zufrieden. Mein Start und die erste Runde waren sehr gut. Ich konnte bis zum Restart nach dem Safety Car an Mikkel Jensen dranbleiben. In der letzten Kurve vor Start/Ziel musste ich leider ein bisschen Gas herausnehmen, weil mein Auto etwas untersteuerte. Dabei verlor ich den Schwung auf die Gerade und den Windschatten. Im weiteren Verlauf des Rennens hatte ich einen schönen Zweikampf mit Ralph Boschung und konnte ihn sogar einmal kurz passieren. Für die Rennen am Sonntag bleibe ich aber optimistisch. Unsere Pace war gut und ein Ergebnis in den Top-Fünf sollte möglich sein."

Maximilian Günther (17, Rettenberg, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.), ausgefallen: "Nach dem Start habe ich versucht unbeschadet durch die ersten Kurven zu kommen. Das klappte auch gut und ich konnte sogar ein paar Positionen gewinnen. Zu Beginn der zweiten Runde befand ich mich im Duell mit zwei anderen Piloten. Das erste Auto fuhr innen in der Kurve, danach folgte ich, der dritte Fahrer nutzte die Außenlinie. In der Folge hat er mich leider übersehen und so kam es zur Kollision. Der Ausfall ist natürlich schade, aber ich gebe nicht auf. Morgen stehen noch zwei Rennen an - da gebe ich wieder Vollgas."

Luis-Enrique Breuer (17, Berlin, Lotus), ausgefallen: "Mein Start war ganz gut. Leider ist mir in Kurve zwei ein kleiner Fehler unterlaufen, wodurch mich Marvin Dienst überholen konnte. Bereits in Kurve sechs ging ich erneut an ihm vorbei, kam wenig später aber etwas weit hinaus und büßte wieder ein paar Positionen ein. In Runde zwei hat sich Maximilian Günther vor mir gedreht und ich konnte leider nicht mehr ausweichen. Damit war mein Rennen beendet. Mein Auto trug eine kleine Beschädigung davon, wird aber am Sonntag wieder voll einsatzfähig sein. Ich hoffe dann auf ein besseres Rennen."