Das zweite Rennwochenende der Formel ADAC führt die Nachwuchspiloten zu einer der legendärsten Rennstrecken: Spa-Francorchamps. Die belgische Ardennenachterbahn zählt gleichzeitig zu den anspruchsvollsten Kursen weltweit: Kurven wie Eau Rouge, Les Combes und La Source verlangen den Fahrern ihr gesamtes Können ab. 19 berüchtigte Kurven warten jeweils in den drei Rennen an diesem Wochenende - doch welche Passage gefällt den Youngstern eigentlich am besten?
"Das erste Mal durch die Eau Rouge war atemberaubend", sagt Nicolas Beer. "Aber wirklich begeistert bin ich von der Pouhon-Kurve. Du musst beim Kurvenausgang so viel Speed wie möglich mitnehmen - wenn du aber ein bisschen zu schnell bist, kommst du leicht von der Strecke ab." Laut dem Neuhauser-Piloten sei es kaum möglich, mit Vollgas durch Pouhon, die doppelte Linkskurve im zweiten Sektor, zu fahren. Beer: "Aber du musst nur kurz lupfen und dann wieder voll aufs Gaspedal - das macht so viel Spaß!"
Ralph Boschung hat sich nach seinen ersten Runden ebenfalls für Pouhon als Lieblingskurve entschieden. "Es ist eine tolle Herausforderung, es ohne zu bremsen durch die Pouhon zu schaffen", so der Schweizer Rookie. "Wenn es dir gelingt und du sie mit 180 km/h durchfährst, ist das ein super Gefühl." Neben der Pouhon-Passage gehört die berüchtigte Eau Rouge natürlich auch zu den Favoriten der Piloten. "Wenn du mit dem Auto auf die Eau Rouge zufährst, sieht sie aus wie eine steile Wand direkt vor dir", beschreibt Stéphane Kox das Gefühl am Kurvenanfang. "Kurzzeitig siehst du nur Asphalt und erst dann den weiteren Verlauf der Strecke."
Kim Alexander Giersiepen schwärmt ebenfalls von der Eau Rouge: "Man muss sie selbst einmal durchfahren haben, um dieses Gefühl beschreiben zu können. Das ist einfach atemberaubend. Die Anstrengung hält sich jedoch in Grenzen, da das Auto durch die Kompression arbeitet und man es quasi durch die Kurve laufen lassen kann." In der Eau Rouge wirken recht starke G-Kräfte auf die jungen Piloten ein, wie Serienneuling Fabian Schiller erklärt. "Am besten ist der tiefste Punkt der Kurve", sagt der Schiller Motorsport-Pilot. "Da lastet richtiger Druck auf dir, das merkst du am ganzen Körper - immer wieder ein großer Spaß."