Luca Caspari zählt 2012 erstmals zum Förderkader der ADAC Stiftung Sport. Im ADAC Formel Masters will der 16-Jährige aus Meerbusch für Furore sorgen. Ein Interview mit dem Kartaufsteiger.
Du hast dich während der Saison 2011 bereits mit mehreren Testfahrten auf das ADAC Formel Masters vorbereitet. Wie war für dich der Umstieg vom Kart in das 140-PS-Formelauto?
"Vor allem die Technik ist nicht vergleichbar. Das Formelauto ist wesentlich komplexer als ein Kart. Man muss schalten und die Aerodynamik spielt eine viel wichtigere Rolle. Deswegen kann ich in diesem Bereich nur wenig von meinen im Kart gemachten Erfahrungen profitieren. Anders sieht es mit der Rennerfahrung aus. Im Kart lernt man viel über Zweikämpfe, was ich hoffentlich auch im Formelsport gebrauchen kann."
Du hast in diesem Jahr kein Rennen bestritten, stattdessen viel getestet. War dieser Schritt so geplant?
"Nein. Ursprünglich wollte ich bei internationalen Kartrennen starten, was jedoch sehr teuer ist. Da es schwierig war, das nötige Budget zusammenzubekommen, haben wir uns schließlich entschieden, uns gezielt auf 2012 und das ADAC Formel Masters vorzubereiten. Ich habe auf mehreren Rennstrecken für das Team von Peter Mücke getestet. Da die Tests gut verliefen, haben wir eine Zusammenarbeit für 2012 vereinbart."
Neben den Testfahrten gehörte zu deiner Vorbereitung auch ein Fitness- und Ernährungsprogramm ...
"Genau. Ich arbeite seit diesem Jahr mit einem Trainer zusammen, mit dem ich spezielle Konditions- und Koordinationsübungen mache. Da die Rennen im ADAC Formel Masters länger als Läufe im Kart sind, spielt die Fitness eine wichtigere Rolle. Zudem hat mein Trainer einen Ernährungsplan aufgestellt. Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Vorbereitung waren Tests im Formel-1-Simulator von Walter Penker in Österreich. Dabei habe ich auch sehr viel gelernt."
Du kennst auch Adrian Sutil. Inwieweit hilft er dir bei deiner Karriere?
"Mein Vater und Adrians Manager Manfred Zimmermann haben sich in den Neunzigerjahren im Renault-5-Pokal erstmals getroffen. Dadurch habe ich dann Adrian kennengelernt. Er und Manfred Zimmermann geben mir hin und wieder Tipps, was meine Karriere angeht. Im Sommer war ich auf Einladung der beiden sogar beim Formel-1-Rennen in Valencia."
Du wirst von der ADAC Stiftung Sport unterstützt. Wie wichtig ist diese Förderung für dich?
"Dadurch, dass ich in diesem Jahr keine Rennen bestritten habe, konnten wir uns intensiver um die Sponsorensuche kümmern. Aber dennoch ist die ADAC Stiftung Sport sehr wichtig für uns. Sie hat uns sehr geholfen und die letzten Lücken im Budget geschlossen. Ich weiß nicht, ob ich ohne sie 2012 Rennen fahren würde."
Was sind deine Ziele im ersten Jahr im ADAC Formel Masters?
"Ich will viel lernen und regelmäßig Punkte sammeln. Es wäre toll, wenn ich am Jahresende bester Serienneuling wäre und die Saison zwischen den Plätzen fünf und zehn beenden würde."