Pascal Wehrlein (ADAC Berlin Brandenburg) erlebte in den drei Finalrennen des ADAC Formel Masters mehr Tiefen als Höhen. Am Ende stand der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport aber doch ganz oben in der Abschlusstabelle. Wegen offener Verhandlungen konnte er aber keinen Meisterpokal entgegen nehmen. Teamintern wurde dennoch gefeiert und Wehrlein blickte schon einmal Richtung 2012.
Einen genauen Fahrplan für die Zukunft gibt es noch nicht: "Es ist noch nichts fix. Wir wollten uns erst ganz auf die Meisterschaft konzentrieren. Jetzt werden wir in aller Ruhe entscheiden, wie es weitergeht. Ich möchte auf jeden Fall im Formelsport bleiben. Ein Aufstieg in eine höhere Kategorie ist daher sehr wahrscheinlich", sagt Wehrlein.
Nach den drei für Wehrlein ereignisreichen Rennen sagte der 16-jährige mit Blick auf die Abschlusstabelle: "Mir fehlen ein wenig die Worte, ich kann es noch gar nicht richtig begreifen. Natürlich ist die Freude riesengroß. Schade ist, dass es wegen der laufenden Proteste noch keinen offiziellen Endstand gibt.
Beim mit Spannung erwarteten Saisonfinale auf dem Hockenheimring verteidigte der Nachwuchsfahrer aus dem Berliner Mücke-Motorsport-Team sein Punktepolster. Im freien Training am Freitag fuhr der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot zunächst mit alten Reifen auf den zweiten Platz. Für das Zeittraining am Samstagmorgen gab es dann neue Pneus. Mit 1.44,584 Minuten fuhr Wehrlein die schnellste Zeit aller Piloten und sicherte sich mit der Pole Position zugleich die beste Ausgangsposition für das Rennen am Nachmittag. "Das war schon eine Hammer-Zeit für die Strecke", sagte ein zufriedener Wehrlein hinterher.
Rund zweieinhalb Wochen vor seinem 17. Geburtstag konnte Wehrlein am Start seine Führung behaupten und sich ein wenig vom Feld absetzen. Im Anschluss an eine Gelbphase schlossen die Konkurrenten aber wieder auf. In der fünften Runde kam es zu einer Berührung mit seinem ärgsten Rivalen im Kampf um die Meisterschaft, Emil Bernstorff (Motopark) in deren Folge beide Fahrer zurückfielen. Wehrlein steckte nicht auf und eroberte in der letzten Runde den dritten Platz.
Auch im vorletzten Saisonrennen am Sonntag erwischte Wehrlein einen sehr guten Start. Als Zweiter kehrte der Worndorfer aus der ersten Runde zurück. Bis ins letzte Renndrittel hielt sich Wehrlein auf dieser Position. Dann bauten seine Reifen extrem ab und der Mücke-Motorsport-Pilot rettete sich auf Rang fünf ins Ziel.
Im letzten Rennen der Saison machte Wehrlein dann die Technik einen Strich durch die Rechnung. In der fünften Runde musste der 16-Jährige mit Kühlungsproblemen die Box ansteuern und seinen Formelboliden abstellen. Wenig später schied aber auch Wehrleins ärgster Titelkonkurrent mit einem technischen Defekt aus, damit behauptete sich der erfolgreichste Punktesammler des Jahres an der Spitze der (noch vorläufigen) Abschlusstabelle. Im Teamzelt von Mücke Motorsport gab es erste Gratulationen und die Umarmung von Vater Richard.