ADAC Formel Masters·15.8.2011

Österreich war eine Reise wert

Die Formkurve von Toni Koitsch zeigt endlich nach oben. Nachdem der Pilot von KSW-Motorsport aus Döbeln vor gut vier Wochen auf dem Nürburgring bereits einige Runden in den Punkterängen absolvierte, diese Positionen aber nicht verteidigen konnte, sammelte er bei der Österreich-Prmiere der Formel ADAC seine ersten Zähler für die Gesamtwertung. Damit setzte der Döbelner im Feld der über 20 Fahrer nach einer langen Durststrecke erstmals wieder ein Achtungszeichen.

Und dieses hatte sich der Sachse hart erarbeitet. Auf dem früheren Formel-1-Rundkurs fuhr er im Zeittraining vielen Konkurrenten auf und davon. Bis zwei Minuten vor Schluss lag der Döbelner auf einem fünften Platz, ehe er noch vom Schweizer Jeffrey Schmidt und dem Dritten der Gesamtwertung, Sven Müller abgefangen wurde. Für den Döbelner Piloten blieb es aber trotzdem das erfolgreichste Qualifying in seiner dreijährigen Formel-Masters Karriere.

Dem 24-Jährigen schien der vor einem knappen Vierteljahr wiedereröffnete ehemalige A1-Ring von Anfang an zu liegen. "Es ist ein anspruchsvoller, aber auch sehr schöner Kurs", betonte er bereits nach dem ersten offiziellen Test am Freitag.

Für das beeindruckende Alpenpanorama, das die hochmoderne 4,3-Kilometer lange Piste umgibt, hatte der Döbelner im Rennen allerdings keinen Blick. Gleich im ersten Lauf wurde er zum Gejagten, musste sich zahlreicher Attacken erwehren. Doch bis auf den Gesamtwertungsvierten Artem Markelov aus Russland sowie Luca Stolz und Marc Coleselli ließ der KSW-Pilot keinen weiteren Fahrer ziehen. In Gegenteil: Auf die Plätze acht und neun fehlten ihm gerade einmal 0,012 beziehungsweise 0,644 Sekunden.

Am Ende sicherte er sich Platz zehn und damit auch die ersten Punkte für das Team von KSW-Motorsport in der diesjährigen Meisterschaft.

Nicht einmal 24 Stunden später war der Döbelner mit einer Rundenzeit von 1:38,662 noch schneller unterwegs. Bis auf Rang acht schob er sich im zweiten Lauf. Aber wenige Meter vor dem Ziel zwang ihn ein technischer Defekt zur Aufgabe. "Es ist einfach nicht zu fassen. Bis spät in die Nacht hat die Crew versucht, noch einmal alles aus dem Fahrzeug herauszuholen. Am Ende hat eine halbe Runde gefehlt, um den Erfolg perfekt zu machen", ärgerte sich Teamchef Gerd Koitsch. Im dritten Durchgang versuchte der Döbelner das Feld von hinten aufzurollen und kam auf Platz 14 ein.

An diese Ergebnisse gilt es am nächsten Rennwochenende anzuknüpfen, wenn Koitsch am ersten Septemberwochenende auf dem Eurospeedway Lausitz nochmals ein Heimspiel hat.