ADAC Formel Masters·1.9.2011

Mücke schickt eine starke Truppe in die Lausitz

Das ADAC Masters Weekend auf dem EuroSpeedway ist das Heimspiel für den Berliner Rennstall Mücke Motorsport, der mit Tabellenführer Pascal Wehrlein ein heißes Eisen im Feuer des ADAC Formel Masters-Titelkampfes hat. Ein Interview mit Teamchef Peter Mücke.

Werden Sie das Geschehen live vor Ort verfolgen?

Peter Mücke: Leider kann ich nicht persönlich am Lausitzring sein, ich bin mit einem Teil unseres Teams in Brands Hatch zum britischen DTM-Lauf. Aber wir schicken eine starke Truppe an den Lausitzring, haben fünf Fahrer im ADAC Formel Masters am Start.

Und mit Pascal Wehrlein einen Titelkandidaten ...

Ja, Pascal ist auf einem sehr guten Weg. Im ersten Jahr hat er viel gelernt, davon kann er jetzt profitieren. Natürlich ist er noch immer am Anfang seiner Karriere. Aber er leistet sich nur wenige Fehler, fährt sehr konstant vorne mit. Und das kommt ihm bei der starken Konkurrenz im Feld sehr zugute. Genau das macht den Unterschied aus – deshalb steht er jetzt vorn.

Trauen Sie ihm den Meisterschaftssieg zu?

Er ist auf hohem Niveau unterwegs, kann bei jedem Rennen um den Sieg mitfahren. Am Lausitzring hängt viel vom Qualifying ab. Da muss er sich weit vorn platzieren und möglichst auch immer in einer Spitzenposition bleiben. Es geht gar nicht um den Sieg, aber darum, kontinuierlich zu punkten. Aus dem Mittelfeld würde das schwer werden. Mit einem guten Startplatz ist alles drin.

Im ADAC Masters sind Sie stark vertreten - auch mit Alexandros Margaritis steht auch ehemaliger Schützling Ihres Rennstalls in aussichtsreicher Position. Überrascht es Sie, dass er in seiner ersten Saison gleich das ADAC GT Masters aufmischt?

Das kommt für mich nicht unerwartet. Er ist durch eine sehr gute Schule gegangen. Er war schon im Formel-Sport gut, hat dann auch bei uns in der DTM noch viel gelernt und überzeugt. So einer muss unbedingt in die Top-Ten. Und das ADAC GT Masters ist aus meiner Sicht eine ideale Plattform für ihn.

Er startet nun als Profi gemeinsam mit Amateuren und Prominenten. Funktioniert das?

Zusatzgewichte im Auto sollen für einen Chancenausgleich zwischen den unterschiedlichen Fahrern und Fahrzeugtypen sorgen - und das scheint sehr gut zu funktionieren, denn die Leistungsdichte im gesamten Feld bringt jede Menge Spannung - und das gefällt dem Publikum. Es ist also eines der Erfolgsrezepte des ADAC GT Masters. Auch wenn es für die Profis nicht immer leicht zu akzeptieren ist, dass man für gute Leistung mit Zusatzgewichten im Auto "bestraft" wird, profitieren am Ende alle von der Popularität der spannenden Rennserie. Auch Alex muss mit ein paar Extra-Kilos auf die Strecke, aber er meistert das super.

Was halten Sie insgesamt vom Konzept des ADAC Masters Weekends?

Die Veranstaltung hat sich hervorragend entwickelt. Klassenvielfalt, Nähe, viele spannende Rennen - ein solches Konzept haben wir ganz dringend gebraucht im deutschen Motorsport. Das Zugpferd ist zwar das ADAC GT Masters. Aber das Besondere ist, dass alle anderen Rennserien fast den gleichen Stellenwert genießen. Es ist toll, dass das ADAC Formel Masters nicht nur Begleitprogramm ist, sondern als eigenständige starke Serie anerkannt wird und diese Veranstaltung mit trägt. Man sieht auch an den Teilnehmerzahlen, dass die Master Weekends immer populärer werden.