DRM·18.4.2024

Das erwartet die Fans beim DRM-Comeback im Hunsrück

Die Hunsrück Rallye in Idar-Oberstein ist nach über zwei Jahrzehnten zurück im Kalender der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Auf die Teilnehmer wartet dort am 25. Mai der eintägige DRM-Sprint, welcher entsprechend des Rallye-70-Formats über rund 70 Wertungskilometer führt. Rallyeleiter Kim Oliver Rieth erklärt im Interview die Besonderheiten des neuen Formats.

Wie kam es, dass die Hunsrück Rallye in diesem Jahr Teil der deutschen Rallyemeisterschaft ist? Wir wurden vom ADAC angefragt, ob wir uns vorstellen können, in der DRM einen Lauf im Sprintformat anzubieten. Hintergrund war auch die Anzahl der Rallyes im letzten Jahr. Der ADAC hatte aus diesem Grund die Absicht, eine Rallye-70 ins Programm aufzunehmen. Diesen Vorschlag haben wir anhand der Rahmenbedingungen intern geprüft und als umsetzbar eingestuft. Deshalb freuen wir uns, nun nach 24 Jahren wieder im DRM-Kalender zu sein.

Wo liegen die grundlegenden Unterschiede zwischen einem traditionellen Rallye-Event und einem Rallye-Sprint? Eine Rallye-70 dauert gegenüber einer regulären Veranstaltung nur einen Tag. Vormittags fahren die Piloten die Prüfungen ab und am Nachmittag findet die eigentliche Rallye statt. Auch die Kilometerzahl ist wesentlich kürzer als bei einem normalen DRM-Lauf. Wir haben nur rund 68 WP-Kilometer an einem Tag. Ähnlich wie bei anderen Rallyeveranstaltungen werden wir den Teams am Vortag aber einen Shakedown anbieten.

Wird die Hunsrück Rallye genauso gewertet wie eine zweitägige Veranstaltung? Nein, die Punktevergabe ist bei uns ein bisschen anders: Die Fahrer bekommen etwa zwei Drittel der Zähler einer normalen Rallye. Trotzdem denke ich, dass viele Piloten teilnehmen, denn das könnten am Ende die entscheidenden Meisterschaftspunkte sein.

Welche Untergründe bietet die Hunsrück Rallye? Es ist ein Mix aus allem. Wir haben ganz unterschiedliche Prüfungen, viele Feldwirtschaftswege und wenig Landstraßen. Unser Schotteranteil ist mit etwa 15 Prozent tatsächlich relativ hoch. Es sind im Grunde die gleichen Prüfungen wie in den letzten Jahren, mit ein paar Änderungen. Es gibt schnelle Passagen, aber es sind auch ganz winkelige und enge Abschnitte dabei. Schnelle Schotteretappen folgen auf langsame Asphaltstrecken und so weiter. In einem Steinbruch werden die Fahrer darüber hinaus auf groben Schotter treffen. Diese Mischung verspricht eine sehr spannende Rallye.

Wie viele Etappen und Wertungskilometer werden die Fahrer zurücklegen? Wir haben vier Wertungsprüfungen, die zweimal gefahren werden, mit ca. 68 WP-Kilometern. Die Gesamtdistanz, das ist das Schöne bei uns, liegt bei 150 Kilometern. Dadurch hat die Hunsrück Rallye einen relativen hohen WP-Anteil von circa 45 Prozent. Außerdem haben wir kurze Verbindungswege, was zu einer kompakten Veranstaltung beiträgt.

Welche spezifischen Herausforderungen und Chancen bietet das Rallye-Sprint-Format für Fahrer und Teams? Ich denke, die größte Neuerung ist, dass es keinen Service geben wird. Es gibt eine Reifen-Montage-Zone, da können die Teams vorher Reifen ablegen und bei Bedarf wechseln. Bei der Hunsrück Rallye besteht diese Möglichkeit nach WP4. Zur Halbzeit haben die Teams also die Möglichkeit, mit Wagenheber, Drehmomentschlüssel und Bordwerkzeug in einem vorgeschriebenen Bereich die Reifen zu wechseln. Aber viel mehr Optionen gibt es nicht. Die Teams können nicht das Getriebe oder die Aufhängung tauschen. Die Wartung wird beschränkt auf Reifenwechsel und kleine Reparaturen mit dem eigenen Bordwerkzeug, aber ohne Servicemechaniker.

Wie wirkt sich das Sprintformat auf das Zuschauererlebnis aus? Wir haben an jeder Prüfung ausgewiesene Zuschauer-Punkte. Die Stationen liegen sehr eng beieinander. Durch den knappen Zeitplan laufen die Etappen relativ schnell ab. Da wird es für die Zuschauer schwierig, alle Stages hintereinander zu gucken. Wir haben aber sehr schöne Strecken, wo man innerhalb weniger Meter mehrere unterschiedliche Stellen anschauen kann. Dazu kommen Etappen, bei denen man die Fahrzeuge sehr weitläufig sieht. Das macht es für die Zuschauer attraktiv, da sie nicht ständig neue Positionen suchen müssen.

Der Startschuss zur 34. Hunsrück Rallye fällt am 25. Mai in Idar-Oberstein.