Unter weiß-blauem Himmel wurden am Wochenende 210 junge Kartfahrer auf dem neuen Gelände des AMC Bad Aibling empfangen. Auf dem Programm stand der jährliche Kart-Slalom Bundesendlauf, welcher in diesem Jahr vom ADAC Südbayern ausgerichtet wurde. Die Piloten im Alter von sieben bis 18 Jahre, welche aus dem ganzen Bundesgebiet angereist waren, hatten sich im Vorfeld in den Meisterschaften der jeweiligen ADAC Regionalclubs für den Bundesendlauf qualifiziert. Die jeweils drei besten Fahrer der fünf Altersklassen wurden dann zum Bundesendlauf eingeladen, um sich mit den anderen Piloten zu messen und gemeinsam für das eigenen Team zu Punkten. Um für gleiche Bedingungen zu sorgen, wurden die Karts einheitlich mit Honda Motoren und BEBA-Reifen ausgestattet und vom ADAC Südbayern bereitgestellt.
Bei bestem Wetter und gut gefüllter Fankurve, begaben sich am Samstag die Klassen 3, 4 und 5 – also die 12- bis 18-jährigen - zum Tanz mit den Pylonen. Schon hier zeigte sich, dass die südbayerischen Piloten den Mannschaftssieg “nach Hause holen wollen”. Doch war noch alles offen. So machten sich am Sonntag die Fahrer auf, um weiter hart für die Einzel-, aber beim Bundesendlauf noch fast am wichtigsten, die Mannschaftswertung zu kämpfen. Hatte jedes Team doch seine Fans mitgebracht, welche am Parcours für gute Stimmung sorgten.
Wimpernschlag-Entscheidung in der Klasse 3
Spannend bis zum Schluss war der Kampf der Klasse 3, denn bis zum letzten Fahrer war nicht klar, wer Bundesendlauf Sieger in dieser Klasse werden würde. Samuel Kettenbach (ADAC Pfalz, AC Maikammer) hatte als letzter Starter dieser Klasse eine große Aufgabe vor sich - die Zeit vom nordbadischen Robin Böhm (MSC Altenbach) von 38,40 Sekunden zu unterbieten. Die Entscheidung fiel auf den letzten Metern des Parcours. Kettenbach behielt bis zuletzt die Nerven und so mit einer Gesamtzeit von 76,63 Sekunden ADAC Kartslalom Bundesendlauf Sieger der Klasse 3 wurde. Dahinter folgen Robin Böhm und Tobias Stemplinger (ADAC Südbayern, RC Hauzenberg) innerhalb einer Zehntelsekunde. Der Zweitplatzierte Böhm nach dem Rennen: „Gewonnen hätte ich schon gerne, aber Samuel war heute einfach besser, wenn auch nur knapp.“
Das Blatt wendet sich in Klasse 4
Auch die 14- bis 16-jährigen in Klasse 4 fuhren mittags einen heißen Reifen. Es ging Schlag auf Schlag und eine Bestzeit jagte die nächste. Nach dem 1. Wertungslauf lag Riehl Viola vom ADAC Nordbaden mit einer neuen Rekordzeit von 37,42 Sekunden auf dem ersten Platz. Dies blieb auch die beste gewertete Zeit ohne Fehler während der gesamten Veranstaltung. Zum zweiten Wertungslauf wendete sich jedoch das Blatt. Heumann Julia vom MSC Marktoberdorf (ADAC Südbayern) katapultierte sich mit einer Gesamtzeit von 75,85 Sekunden und ohne Strafsekunden auf den ersten Platz und landete damit einen Heimsieg. „Den ersten Platz habe ich überhaupt nicht erwartet. Ich bin total geflasht und glücklich“, jubelt Heumann. Doch sie ist nicht die Einzige, die mit ihrem sensationellen zweiten Lauf das Publikum beeindruckte. Auch Sebastian Romberg (MC Haßloch, ADAC Pfalz) überzeugte mit einem souveränen Rennen und belegt damit den 2. Platz. Härtl Elias (MSC Auerbach, ADAC Nordbayern) komplettiert das Podium.
Spannend bis zur letzten Sekunde bei den Ältesten
Schon nach den ersten Fahrern der letzten Klasse am Samstag war klar: das wird kein leichter Weg zum Sieg. Denn die ersten zehn Kartpiloten lagen zeitlich innerhalb einer zehntel Sekunde, also war das Ergebnis für niemanden abzusehen. Auch im zweiten Wertungslauf schenkten sich die Teilnehmer nichts. Sara Hundseder (MC Wasserburg, ADAC Südbayern) teilte sich sogar nach ihrem finalen Durchgang zeitweise den ersten Platz mit Janina Burkard (AC Schlitz, ADAC Hessen-Thüringen) bei einer Gesamtzeit von 76,05 Sekunden. Es blieb auch hier bis zum letzten Fahrer, Colin Lindner (AC Bensheim, ADAC Hessen-Thüringen), spannend. Er konnte mit einem starken Wertungslauf punkten, schaffte es aber nicht mehr vorbei am ADAC Bundesendlauf Sieger Kevin Breda (SFK Solingen, ADAC Nordrhein). „Ich bin absolut stolz auf meine Leistung! Es ist ein unbeschreibliches Gefühl hier als Sieger von der Strecke zu gehen.“ freut sich Breda. Dritter wurde Dustin Evangelista (KSC Niederfischbach, ADAC Mittelrhein).
Konkurrenzfähig schon in ganz jungem Alter
Am zweiten Veranstaltungstag waren dann die jüngsten Teilnehmer, die Klassen 1 und 2, an der Reihe. Auch mit ungeschultem Auge bemerkte man, dass hier die bundesweit besten Nachwuchsfahrer unterwegs sind. An Professionalität mangelte es den 8- bis 9-jährigen bzw. den 10 und 11 Jahre alten Motorsportlern nicht. Schall Matteo (MSC Al Corsa, ADAC Südbayern) kämpfe sich mit eisernem Willen von Rang 10 nach dem ersten Wertungslauf in Klasse 2 bis auf den Gold-Rang nach vorne. Mit einer Gesamtzeit von 76,52 Sekunden war er nicht ganz um eine Sekunde langsamer als die Erstplatzierte Heumann in Klasse 4. Die Plätze 2 und 3 belegten Silas Margardt (VDM Bischmisheim, ADAC Saarland) und Samuel Derr (MCKT Kirchheim Teck, ADAC Württemberg). Mit diesem hervorragenden Ergebnis schob der Südbayer Schall seinen Regionalclub auf den Spitzenrang in der Mannschaftswertung. Auch in Klasse 1 lieferten sich die Jüngsten einen spannenden Kampf um die Podiumsplätze. Am Ende holten Mathyas Novotny (MSG Bayer. Wald Hutthurm) und Timo Gobig (MSC Marktoberdorf) den Heimsieg als Doppelspitze für Südbayern und entschieden damit auch die Mannschaftswertung für den ausrichtenden Regionalclub.
Südbayerischer ADAC Kartslalom Bundesendlauf ein voller Erfolg
Beim Interview während der Siegerehrung mit Isolde Holderied, Stiftungsrat ADAC Stiftung Sport, verriet der Zweitplatzierte der Klasse 2 Margardt: „Ich muss sagen, ich bin es gewohnt auf dem Podium zu stehen, aber diese Veranstaltung hier in Südbayern fand ich besonders toll“. Auch Fritz Schadeck, Vorstand für Jugend und Sport beim ADAC Südbayern zeigte sich stolz und begeistert: „Die Veranstaltung war einfach klasse, nicht zuletzt, weil das Wetter mitgespielt hat. Das Organisations-Team hat hervorragende Arbeit geleistet. Gerade nach dem Jahr Zwangspause war es uns eine Ehre solch ein Event ausführen zu dürfen. Und ganz besonders stolz bin ich auf meine Südbayern, dass sie einige Einzelwertungen und ebenso einen grandiosen Mannschaftssieg holen konnten.“