ADAC GT4 Germany·1.5.2024

Fahrerlager-Radar aus Oschersleben

Die ADAC GT4 Germany ist in der Motorsport Arena Oschersleben fulminant in ihre sechste Saison gestartet. Das sind einige spannende Geschichten und Hintergründe direkt aus dem Paddock.

Class of 2024: Am Sonntagmittag fanden sich die Piloten der ADAC GT4 Germany-Saison 2024 zu einem Gruppenbild im Fahrerlager vor der ADAC Hospitality ein. Insgesamt traten in Oschersleben 48 Fahrer aus 19 Nationen an.

Oschersleben-Experten: Michael Schrey (41/Wallenhorst) und Gabriele Piana (37/ITA, beide Hofor Racing by Bonk Motorsport) gewannen im BMW M4 GT4 beide Läufe in Oschersleben. Bereits 2021, als das Duo später Fahrer-Champion wurde, holten sie in der Magdeburger Börde einen Doppelsieg. 2020 triumphierten sie im Samstagsrennen. Piana gewann 2019 zudem das Samstagsrennen in Oschersleben, hatte damals mit Marius Zug aber noch einen anderen Teamkollegen. „Ich komme hier immer gerne hin“, zwinkerte Piana am Sonntagabend.

Der Audi R8 LMS GT4 von SAPE Motorsport © Foto: ADAC

Die weiteste Anreise: Mit Senna Summerbell (22) und Thomas Gore (19, beide SAPE Motorsport) treten 2024 in einem Audi R8 LMS GT4 auch zwei Piloten aus Jamaika in der ADAC GT4 Germany an. „Wir haben schon an vielen Rennen in Nordamerika oder der Karibik teilgenommen. Aber die Atmosphäre hier ist einfach nur unglaublich. Die Tribünen sind voll und das DTM-Rahmenprogramm ist klasse. Wir konnten uns in Jamaika gar nicht vorstellen, dass so viele Menschen zu den Rennen kommen würden. Wir lieben es, hier zu sein“, strahlte Summerbell über 42.000 Wochenend-Zuschauer.

Bekanntes Gesicht: Auch Marvin Dienst (27/Lampertheim) lief in Oschersleben durch das ADAC GT4 Germany-Fahrerlager. „Ich coache Alon Gabbay, der einen Porsche von AVIA W&S Motorsport fährt“, klärte der frühere ADAC GT Masters- und ADAC GT4 Germany-Pilot auf. „Zu meinen Hauptaufgaben gehört die Analyse nach den Rennen, ihn grundsätzlich mental vorzubereiten, das gemeinsame Durchgehen der Daten aber ihn auch mit den Regeln vertraut zu machen.“ Dienst war im ADAC Umfeld bereits sehr erfolgreich. 2015 holte er den Titel in der ADAC Formel 4 und 2022 im Prototype Cup Germany.

Abi und Racing: Aston Martin-Pilot Philipp Gogollok (18/Bad Homburg, Zakspeed ESM) hatte am Wochenende einen vollen Zeitplan, da gleichzeitig auch Abiturprüfungen anstanden. „Am Freitagmorgen musste ich anstatt an die Rennstrecke in die Schule fahren“, erläuterte der Hesse. „Normalerweise gehe ich in Bad Homburg zur Schule. Doch wir haben ein Schule in Braunschweig gefunden, die es mir erlaubt hat, unter Aufsicht das Abi zu schreiben. Zum Glück, denn sonst hätte ich die Prüfungen erst im November nachschreiben können. Es standen Physik und Wirtschaft auf dem Plan. Die Noten kommen erst Mitte Juni, aber ich habe ein gutes Gefühl, was meine Performance angeht.“

Das Podium der Trophy-Wertung im Rennen am Sonntag © Foto: ADAC

Trophy-Doppelsieg: Max Kronberg (37/Singapur) gewann im Porsche 718 Cayman GT4 beide Läufe in der Trophy-Wertung. In Lauf zwei am Sonntag konnte er gemeinsam mit AVIA W&S-Teamkollege Hendrik Still mit Platz drei auch auf dem Gesamtpodium stehen. „Es war unfassbar, was Max heute gezaubert hat“, lobte Still seinen Teamkollegen nach dem Sonntagsrennen. „Wir sind eine gute Kombination.“