ADAC Formel 4·25.6.2022

Andrea Kimi Antonelli fährt in Zandvoort zum sechsten Saisonsieg

Antonelli trotzt früher Safety-Car-Phase. Conrad Laursen gewinnt spannenden Kampf um letzten Podestplatz. Niederländerin Maya Weug bei Heimspiel in den Top ten.

Dreifach-Erfolg für Prema Racing in Zandvoort © Foto: ADAC

Start-Ziel-Sieg für Andrea Kimi Antonelli (Prema Racing) in Zandvoort: Der Italiener fuhr auf der aktuellen Formel-1-Strecke bereits zu seinem sechsten Saisonsieg in der ADAC Formel 4 und ließ sich auch von einer Safety-Car-Phase nicht aus der Ruhe bringen. Als bester Rookie kam sein Teamkollege Rafael Camara (17) aus Brasilien ins Ziel. Conrad Laursen (16/DNK) verteidigte bis zur letzten Runde seinen dritten Platz und komplettierte das reine Prema Racing-Podium. „Die frühe Safety-Car-Phase war für mich nicht ideal, dadurch war der kleine Vorsprung direkt wieder dahin. Trotzdem habe ich den Re-Start gut erwischt und konnte mich danach absetzen. Der Sieg gibt mir Selbstvertrauen für die Rennen am Sonntag“, erklärte der 15-Jährige. Zu den Zuschauern rund um die Dünen zählte auch Emerson Fittipaldi: Der zweimalige Formel-1-Weltmeister drückte seinem Sohn Emerson Fittipaldi jr. (15/BRA/Van Amersfoort Racing) vor Ort die Daumen. Auch Luca Badoer, ehemaliger Fahrer in der Königsklasse, schaute sich das Rennen seines Sohnes Brando Badoer (15/ITA/Van Amersfoort Racing) auf dem Circuit Zandvoort an.

Dritter Saisonstopp der ADAC Highspeedschule an der niederländischen Nordseeküste © Foto: ADAC

Erstmals startete die ADAC Highspeedschule in der Saison 2022 im Rahmen des ADAC GT Masters. Vor entsprechender Kulisse bog Antonelli bei Sonnenschein und Temperaturen von 22 Grad Celsius zum Rennstart als Führender in die erste Kurve und profitierte von der Pole-Position. Bereits in Runde zwei rückte das Safety-Car auf dem 4,259 Kilometer langen Kurs an der Nordseeküste aus, sodass das Feld aus 14 verschiedenen Nationen vorerst zusammenblieb. Als die Piloten wieder auf Renntempo beschleunigten, behielt Antonelli die Nerven und ließ Camara nicht vorbei. Im 30-minütigen Rennverlauf gab der Mercedes-Junior die Führung nicht mehr ab und überquerte die Ziellinie als Erster. Camara sicherte sich dahinter als bester Rookie den zweiten Platz. „Mein Start war nicht optimal, auch nach dem Safety-Car war Kimi einfach schneller auf dem Gas als ich. Danach habe ich aber besser ins Rennen gefunden und bin mit dem zweiten Platz zufrieden“, sagte der Pilot aus der Ferrari Driver Academy.

Laursen musste bis zur letzten Sekunde ums Podium zittern, denn in der Schlussphase entwickelte sich ein Vierkampf um den dritten Platz. Nikita Bedrin (ITA/PHM Racing) setzte in der letzten Runde zum Überholmanöver an, doch der 16-Jährige fand keinen Weg am Drittplatzierten vorbei. „Ich hatte das komplette Rennen Probleme mit dem Grip. Zandvoort ist allerdings eine Strecke, auf der man trotz kleinerer Probleme noch vorne mit fahren kann. Der Druck der Fahrer hinter mir war enorm und mit all den Umständen bin ich richtig happy mit dem dritten Platz“, analysierte Laursen. Hinter ihm sah Bedrin auf Rang vier die Zielflagge. Der Australier James Wharton (15/Prema Racing) stellte seinen rund 180 PS starken Formel-4-Boliden als zweitbester Rookie auf dem fünften Platz ab.

Mit Martinius Stenshorne (16/NOR) landete der beste Pilot von Van Amersfoort Racing beim Heimspiel des Rennstalls auf Platz acht © Foto: ADAC

In den letzten Runden mischte auch Taylor Barnard (18/PHM Racing) im Kampf ums Podest mit, der Brite kam letztlich auf Rang sechs ins Ziel. Charlie Wurz (17/Prema Racing) verlor zu Beginn den Anschluss an das Feld. Vor den Augen seines Vaters, dem früheren F1-Fahrer Alex Wurz, beendete der Österreicher das siebte Saisonrennen der ADAC Highspeedschule nach einer Aufholjagd noch auf Platz sieben. Als bester Fahrer beim Heimspiel von Van Amersfoort Racing behauptete sich der Norweger Martinius Stenshorne (16) mit dem achten Platz. Maya Weug (18/Iron Dames) freute sich als Niederländerin vor heimischer Kulisse als Neunte über ihr bestes Saisonergebnis. Emerson Fittipaldi jr. schloss das Samstagsrennen auf Rang zehn ab. Als bester Fahrer aus Deutschland wurde der Bad Mergentheimer Valentin Kluss (PHM Racing) als Elfter abgewunken. Mit 15 Jahren ist der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport der jüngste Fahrer in der laufenden Saison.

Für den Sonntag stehen für die ADAC Formel 4 gleich zwei Rennen auf dem Programm. Antonelli beginnt den ersten Lauf um 09:20 Uhr von der Pole-Position. Um 16:30 Uhr fällt der Startschuss für das insgesamt neunte Rennen der Saison. Allerdings begeben sich die ersten Acht Fahrer aufgrund der Reverse-Grid-Regel in umgekehrter Reihenfolge in die Startaufstellung. Alle Rennen der Nachwuchsserie des ADAC werden im kostenlosen Livestream auf sport.de und adac.de/motorsport übertragen.