Teamduell: Der Titelkampf in der ADAC Formel 4 entwickelt sich immer mehr zum Stallduell. Jonny Edgar gegen Jak Crawford, Red-Bull-Junior gegen Red-Bull-Junior, Van Amersfoort Racing gegen Van Amersfoort Racing. Einer dieser beiden wird den Titel wohl gewinnen, 28 Punkte hat Edgar vor den verbleibenden Wochenenden Vorsprung. Zwar liegt Elias Seppänen nicht weit zurück, doch die Pace und Konstanz, die Edgar und Crawford auf dem Red Bull Ring zeigten, machen sie zum klaren Favoriten. Dabei war Edgar nach dem zweiten Rennen in Österreich sogar bereits 40 Punkte weg, Crawfords Sieg in Lauf drei und der siebte Platz seines Rivalen ließen die Lücke aber wieder schrumpfen. "Sechs Rennen sind noch zu fahren, da kann alles passieren", sagte Crawford.
Prominente Beobachter: Die ADAC Formel 4 als Sprungbrett in die Formel 1 - an diesem Wochenende wurde den Talenten dieses große Ziel besonders vor Augen geführt. Nicht nur, dass der Red Bull Ring selbst Teil des Kalenders in der Königsklasse ist. Auch waren prominente Gäste vor Ort und machten sich ein Bild von den Leistungen der Nachwuchspiloten. Ralf Schumacher beäugte aus nächster Nähe das Treiben der Fahrer in seinem Team US Racing. Und Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko durfte die starke Leistung seiner Junioren Edgar und Crawford bewundern. Das perfekte Wochenende also, um Werbung in eigener Sache zu betreiben.
Klassentreffen: Zum ersten Mal in diesem Jahr war der Porsche Carrera Cup Deutschland gemeinsam mit der ADAC Formel 4 unterwegs, für einige Fahrer war es eine Reise in die Vergangenheit. Gleich vier aktuelle Piloten haben ihr Handwerk in der Highspeedschule des ADAC erlernt und wurden für die nächsten Schritte im Motorsport vorbereitet: Laurin Heinrich, Julian Hanses, Leon Köhler und Ex-Meister Joey Mawson. Und die vier zeigten auf dem Red Bull Ring groß auf. Im ersten Rennen belegte das Quartett die Plätze drei bis sechs, im zweiten Lauf durfte sich Heinrich erneut über den dritten Platz freuen. Und zum Abschluss gab es ein doppeltes Podium für Heinrich (Platz zwei) und Köhler (Rang drei).
Alter Bekannter: Apropos Wiedersehen: Ein alter Bekannter kehrte an diesem Wochenende in die ADAC Formel 4 zurück. Der Israeli Roee Meyuhas, der im vergangenen Jahr bereits einen Gaststart am Red Bull Ring absolviert hatte, ersetzte beim französischen Team R-ace GP den Russen Artem Lobanenko. Und der 20-Jährige durfte sich direkt über Zählbares freuen. Im ersten Lauf wurde Meyuhas Neunter, im zweiten Rennen Zehnter. Ein vielversprechendes Comeback!
Rückkehr: Corona macht Planungen weltweit schwierig, auch vom Motorsport wird bei der Kalendergestaltung Flexibilität verlangt. Für die Talente der ADAC Formel 4 bedeutet das: Kein Rennwochenende in Zandvoort, stattdessen geht es in zwei Wochen wieder an den Lausitzring. Die Strecke in Brandenburg war schon Schauplatz des Saisonauftakts, nun könnten hier erste Entscheidungen fallen. "Ich denke, das ist für uns sogar besser, schätze ich. Auch was das Racing betrifft. Ich hoffe, dass es ein richtig gutes Wochenende wird", sagte Crawford, der beim ersten Rennwochenende beide Pole Positions eingefahren hatte.