Die sechste Saison der ADAC Formel 4 steht vor dem großen Finale: Beim vorletzten Rennwochenende auf dem DEKRA Lausitzring (30. Oktober bis 1. November) geht das packende teaminterne Duell zwischen den beiden Spitzenfahrern Jonny Edgar (16, England) und Jak Crawford (15, USA) in die nächste Runde. Oder kann die Konkurrenz, angeführt von Elias Seppänen (16, Finnland, US Racing) die Dominanz der beiden Van Amersfoort-Piloten brechen und eine Aufholjagd starten? Mit den Rennen 16 bis 18 spitzt sich der Kampf um die Meisterschaft weiter zu. Dabei wird eine andere Streckenvariante als beim Saisonstart gefahren. Diesmal stehen 4,570 Kilometer auf dem Programm. Diese neue Variante ist somit rund ein Kilometer länger als die Sprintvariante, setzt sich aber ebenfalls aus Teilen des Ovalkurses und des Infields zusammen.
SPORT1 überträgt die Rennen der Highspeedschule im TV, online sind sie im Livestream auf SPORT1.de, YouTube.com/adac, der Facebook-Seite der ADAC Formel 4 und auf adac.de/motorsport zu sehen.
Jonny Edgar, der die Tabelle mit 240 Punkten anführt, würde nur zu gerne an seine Ergebnisse des Auftaktwochenendes auf dem Lausitzring anknüpfen. Dort gewann der Red-Bull-Junior direkt die ersten beiden Saisonrennen und holte zudem einen siebten Platz. Seit diesem ersten Rennen liegt Edgar in der Gesamtwertung vorne und legt eine bemerkenswerte Konstanz an den Tag. Mit Ausnahme des Wochenendes auf dem Hockenheimring holte er bei jeder Veranstaltung mindestens einen Sieg. Was zusätzlich noch für ihn spricht, ist eine Statistik der vergangenen Jahre der ADAC Formel 4. In vier der bisherigen fünf Saisons holte der Sieger des Auftaktrennens am Ende auch den Titel. Diese Serie wurde erst 2019 durchbrochen, als Theo Pourchaire Meister wurde. Das erste Rennen in Oschersleben gewann damals aber der Brasilianer Gianluca Petecof.
Die Vergangenheit spielt nun aber keine Rolle - und zum Gratulieren wird Edgars Konkurrenz definitiv nicht anreisen. Da wäre allen voran Jak Crawford zu nennen, der seinen Teamkollegen nur allzu gern noch abfangen würde. "Es sind noch sechs Rennen zu fahren - alles kann passieren", sagte der US-Amerikaner, der bereits bewiesen hat, dass er das Zeug hat, Rennen zu gewinnen: "Es sollte ein gutes Wochenende werden, wir hoffen auf einige Punkte." Das gilt auch für Elias Seppänen, der neben dem von der ADAC Stiftung Sport gesponserten Tim Tramnitz (15, Hamburg) der konstanteste Fahrer von US Racing ist.
Tramnitz, der eine starke Rookiesaison hinlegt, wird im Kampf um die Meisterschaft vermutlich nicht mehr entscheidend eingreifen können. Er hat 151 Punkte auf dem Konto - und damit 89 weniger als Tabellenführer Edgar (240). Deutlich besser stehen Crawford (212) und Seppänen (194) da. Das Duo kann Edgar durchaus noch gefährlich werden. Leistet sich der Engländer einen Patzer, könnten die beiden Verfolger mit einem Schlag wieder ganz dicht heranrücken.
In der Rookiewertung kann Tim Tramnitz bereits an diesem Wochenende den Titel gewinnen. In dieser Wertung liegt der 15-jährige Hamburger mit 281 Punkten klar an der Spitze. "Der Lausitzring gefällt mir auf jeden Fall. Ich bin dort mein erstes Formel-4-Rennen gefahren, die Ergebnisse waren auch sehr gut dort. Die Strecke gefällt mir wirklich sehr gut, auch das Layout. Ich bin zuversichtlich für den Rest der Saison", sagte er. Erster Verfolger ist sein Teamkollege Oliver Bearman (15, Großbritannien, 202 Punkte), der jedoch 79 Zähler weniger auf dem Konto hat als der Spitzenreiter.
Hochspannung ist also garantiert an diesem Wochenende, das entgegen der ursprünglichen Planung nicht in Zandvoort stattfindet. Wegen Entwicklung der Pandemie in den Niederlanden wurde das Rennwochenende auf den DEKRA Lausitzring verlegt. Die Rennen am Wochenende finden ohne die Beteiligung von Zuschauern nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Hygiene- und Infektionsschutzkonzept statt.
Die sechste Saison der Highspeedschule des ADAC endet am folgenden Wochenende beim großen Finale in Oschersleben (6. bis 8. November). Spätestens dann ist die Frage beantwortet, wer den Meistertitel holt - und sich somit das beste Bewerbungsschreiben für eine erfolgreiche Karriere im Formelsport sichert.