Dieses Duell prägte die ganze Saison, nun steht es beim Finale in Oschersleben (6. bis 8. November) vor dem Höhepunkt. Jonny Edgar (16, England) gegen Jak Crawford (15, USA), zwei Red Bull-Junioren, zwei Van Amersfoort-Piloten im Rennen um den Titel in der ADAC Formel 4. Edgar geht als Tabellenführer und angesichts eines Vorsprungs von 23 Punkten als Favorit in dieses letzte Rennwochenende des Jahres, Crawford hat aber längst nicht aufgegeben. Es ist also alles bereit für ein hochspannendes Finale der sechsten Saison der Highspeedschule des ADAC. Die Titelentscheidung in Oschersleben findet gemäß den geltenden Auflagen ohne die Beteiligung von Zuschauern nach einem vom ADAC GT Masters entwickelten und behördlich genehmigten Infektionsschutzkonzept statt. SPORT1 überträgt die Rennen der Highspeedschule im TV, online sind sie im Livestream auf SPORT1.de, YouTube.com/adac, der Facebook-Seite der ADAC Formel 4 und auf adac.de/motorsport zu sehen.
"Ich versuche, in allen drei Rennen das Beste zu geben und dann wird die Meisterschaft durch Jonnys Ergebnisse entschieden", sagt Crawford, der sich in der Rolle des Herausforderers wohlfühlt. Er kann ohne großen Druck in die Entscheidung gehen und befreit durchstarten. Zudem spricht die Formkurve für den Texaner: Zwei der vergangenen vier Rennen hat der 15-Jährige gewonnen, während Edgar am vergangenen Wochenende auf dem Lausitzring ohne Sieg blieb und erstmals in dieser Saison schwächere Ergebnisse erzielte.
Dennoch hat Edgar die Titelentscheidung selbst in der Hand: Er weiß allerdings auch, dass er sich keine groben Schnitzer leisten darf. "Ich muss nicht zu hart kämpfen. Solange ich vor Jak bin oder direkt hinter ihm, ist alles gut", lautet seine Devise: "Ich hoffe auf ein gutes Wochenende und will den Titel unbedingt nach Hause bringen." Bringt Edgar den Titel nach Hause, ist er im sechsten Jahr der ADAC Formel 4 der fünfte Fahrer, der das erste Saisonrennen und später auch die Meisterschaft gewonnen hat. Nur 2019 war es anders, als Theo Pourchaire den Titel holte. Das erste Saisonrennen aber gewann der Brasilianer Gianluca Petecof.
Edgar und Crawford haben mit ihren starken Leistungen zudem dafür gesorgt, dass Van Amersfoort Racing der erste Titel in der Teamwertung überhaupt kaum noch zu nehmen ist. Die Niederländer können nur noch äußerst theoretisch von US Racing abgefangen werden. Aber auch die Kerpener, die 2018 und 2019 jeweils den Titel-Hattrick abgeräumt hatte, hatten bereits Grund zum Jubeln. Der von der ADAC Stiftung Sport geförderte Tim Tramnitz (15, Hamburg) sicherte sich bereits am vergangenen Wochenende den Titel in der Rookiewertung.
In der Gesamtwertung belegt der Hamburger Platz fünf, bestplatzierter US Racing-Fahrer ist Elias Seppänen (17, Finnland), der rein rechnerisch ebenfalls noch eine Chance auf die Meisterschaft besitzt. Angesichts eines Rückstands von 47 Punkten auf die Tabellenspitze ist Seppänen aber auf Ausrutscher der beiden Van Amersfoort-Fahrer angewiesen. Im Idealfall sind an einem Wochenende mit drei Siegen 75 Punkte zu holen.